Die Forelle
Roman
In einem oberösterreichischen Provinzkaff arbeitet der Mozarteumsabgänger Siegi Heehrmann als Musikschullehrer für Saiteninstrumente, doch seine wahre Leidenschaft gilt der Kunst des Fliegenfischens. Unter der Anleitung von Ernstl Thalinger lernt er, perfekte Köder zu binden, die den Fischen als lebendig erscheinen. Siegi und seine Freunde sind nicht nur Außenseiter in der Dorfwelt, sondern auch im örtlichen Fliegenfischerverein, der ihr Treiben feindlich beobachtet. Zudem steht der Obmann Volki seiner Frau Lena verdächtig nahe. In diesem Debütroman entfaltet Leander Fischer mit dem Fliegenbinden eine Welt, in der Kunst und Nachahmung, Natur und Umwelt, sowie die Gesellschaft und Politik Österreichs in den 80er Jahren thematisiert werden. Auch die bis in die Gegenwart nachwirkende nationalsozialistische Vergangenheit spielt eine zentrale Rolle. Der Stil zieht den Leser sofort in seinen Bann, während Rhythmus und Sprachspiele die verschiedenen Ebenen des Textes miteinander verweben. Die Sprache ist sowohl überquellend wie ein sprudelnder Gebirgsbach als auch präzise wie eine gebundene Fliege. Ein außergewöhnlich starkes Debüt, das mit dem Debütpreis des Österreichischen Buchpreises 2020 ausgezeichnet wurde.

