Peter Lauber Bücher



Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs Brief an die Compagnie des Pasteurs in Genf 1741
Handschriftenstemma und Quellen
1741 unternimmt der deutsche Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf und Pottendorf eine Reise in die Schweiz, begleitet von einer zahlreichen herrnhutischen „Pilgergemeine“. Anlässlich dieser Reise hält sich die „Pilgergemeine“ von Ende Februar bis Mitte Mai in Genf auf. Dort wird am 12. Mai der Genfer „Compagnie des Pasteurs“ ein Bericht übergeben, der unter dem Titel „Mémoires et lettres de Zinzendorf relatifs à léglise des Moraves“ in der Bibliothèque de Genève aufbewahrt wird. Weitere Handschriften dieses Berichts über Geschichte und Lehre der Herrnhuter Brüdergemeine befinden sich auch in Herrnhut. Diese bringt die vorliegende Arbeit ohne einen vollständigen Abdruck des Berichts als Vorläufer- bzw. Abschriften in Beziehung zum in Genf erhaltenen Original. Zudem wird aufgezeigt, dass dieser Bericht grossenteils auf einem zuvor bereits bestehenden Text aufbaut.
Philostorgius aus Borissus in Kappadokien (heutige Zentraltürkei) schildert in seiner Kirchengeschichte die wechselhaften Ereignisse der für die Entwicklung der Kirche prägenden Zeit des 4. und beginnenden 5. Jahrhunderts aus der Sicht eines letztlich unterlegenen Anhängers der eunomianischen Lehre. Dabei richtet er sich in erster Linie an gebildete Christen: So greift er in seiner Schilderung zum einen auf die Heilige Schrift zum andern aber auch auf verschiedenste Autoren des griechisch-römischen Kulturkreises zurück, und er stellt sein Werk bewusst in die Tradition griechischer Geschichtsschreibung sowohl christlicher als auch paganer Herkunft. Nebst dem altgriechischen Ausgangstext und einer textnahen deutschen Übersetzung der erhaltenen Stücke der Historia ecclesiastica bietet die vorliegende Dissertation zudem Hinweise auf die ursprüngliche, durch Allusionen geprägte Struktur des nur fragmentarisch erhaltenen Werkes, wodurch hinwiederum ein Ausblick auf den Bildungshorizont des Verfassers und ein Einblick in dessen Arbeitsweise gewährt wird. Diesem neuentdeckten Zugang verdanken sich dann schliesslich auch einige Textverbesserungen und Entdeckungen weiterer Fragmente.