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Dieter Wellershoff

    3. November 1925 – 15. Juni 2018

    Dieter Wellershoff war ein deutscher Autor und Essayist, dessen Werke seit über einem halben Jahrhundert veröffentlicht werden. Sein Schreiben zeichnet sich durch Tiefe und aufschlussreiche Auseinandersetzung mit der menschlichen Erfahrung aus. Wellershoff befasst sich mit komplexen Themen und bietet den Lesern tiefgründige Reflexionen. Seine umfangreiche Karriere unterstreicht seinen bleibenden Einfluss auf die literarische Landschaft.

    Dieter Wellershoff
    Der verstörte Eros
    Die Schönheit des Schimpansen
    Die Arbeit des Lebens
    Das Schimmern der Schlangenhaut
    Blick auf einen fernen Berg
    Was die Bilder erzählen
    • Was die Bilder erzählen

      • 367 Seiten
      • 13 Lesestunden
      5,0(1)Abgeben

      Dieter Wellershoff führt Sie in die faszinierende Welt der Bilder: anschaulich, subjektiv und lehrreich! Nach seinem erfolgreichen Roman über die Sinn- und Lebenskrise eines jungen Pastors hat er sich intensiv mit Kunstgeschichte beschäftigt. Entstanden sind beeindruckende Texte zu fast 80 Künstlern und über 230 Gemälden vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Wellershoff empfiehlt, das Buch wie ein Museum zu betrachten, in dem man durch verschiedene Räume voller Bilder schlendert, geleitet von eigenen Interessen und Neugier. Die Inspiration für das Buch kam von der Frage, ob man mit einem einzigen Satz etwas Treffendes über ein Bild sagen kann. Zunächst verneinte er, erkannte jedoch, dass die Erschließung eines künstlerischen Werkes oft mit einer starken, fast sprachlosen Anmutung beginnt. Man muss die innere Dynamik des Bildes spüren. Dieses Kriterium leitete seine Auswahl der Bilder, während er das Buch schrieb. Das Vorwort verdeutlicht, was Leser erwarten können: Einblicke, Ausblicke und Überblicke zu Kunstwerken und Künstlern der letzten 500 Jahre, ergänzt durch überraschende literarische Texte.

      Was die Bilder erzählen
    • Die Geschichte eines lebenslangen Kampfes um den Erfolg und ein eindringliches Buch über das Sterben. Dieter Wellershoff begegnet dem Tod seines jüngeren Bruders, mit dem ihn eine enge, rivalisierende Beziehung verband. Ehrlich und schonungslos beschreibt er das Sterben sowie die Schuld- und Glücksgefühle des Überlebenden. Der Bruder lebte wie jemand, der ständig einen fernen Gipfel erreichen wollte, doch das, was sich ihm offenbarte, war unerwartet und fremd. Wellershoff hat seinen Bruder zu einer zentralen Figur in seinen literarischen Werken gemacht, und der frühe Tod bewegte ihn, von ihren Leben und ihrer gemeinsamen Erfahrung mit der Krankheit und dem Kampf gegen den Tod zu erzählen. Die Spannungen zwischen ihren Ähnlichkeiten und Unterschieden führten den jüngeren Bruder zu einem abenteuerlichen Leben, das von anfänglichen Erfolgen, verhängnisvollen Fehlentscheidungen und schließlich einem erneuten Erfolg geprägt war, den eine tödliche Krankheit vereitelte. Ab diesem Punkt übernimmt die moderne Medizin das Kommando, während der Kranke unermüdlich um sein Leben kämpft. Wellershoff beschreibt die unüberbrückbare Einsamkeit in der Nähe des Bruders und die Frage, die in dessen Augen steht: „Warum ich und nicht du?“ Diese Reflexion führt zu einer tiefen Auseinandersetzung mit den psychologischen, sozialen und medizinischen Dimensionen des Sterbens und konfrontiert den Leser mit diesem fundamentalen menschlichen Ereignis.

      Blick auf einen fernen Berg
    • »Nichts entsteht aus nichts, nicht einmal Ideen. Schon gar nicht die sinnlichen Szenarien der Literatur, in denen uns unser eigenes Leben vor Augen tritt«. Der Romancier Dieter Wellershoff bezeichnet so einen Aspekt seiner Frankfurter Poetik-Vorlesung im Wintersemester 1995/96, nämlich die existentielle Dimension jedes literarischen Textes. Der Literaturtheoretiker Dieter Wellershoff weiß jedoch, daß biographische Hinweise auf Ähnlichkeiten von Autorenbiographie und literarischem Thema keineswegs ein Patentschlüssel zur Erschließung eines literarischen Werkes sind. Deshalb beschäftigt er sich bei der Analyse seines eigenen Werkes zugleich mit der formalen Dimension von literarischen Texten. Auf diese Weise entwickelt er ein Modell, wie lebensgeschichtliche Erfahrung sich in literarischen Texten abbildet und zugleich subjektive Empfindungen durch das Schreiben modelliert werden. Als Bild für diese Vermittlung verwendet Dieter Wellershoff das Schimmern der Schlangenhaut. Sie steht für die korrespondierende Mehrdeutigkeit der Lebensprozesse und des poetischen Textes.

      Das Schimmern der Schlangenhaut
    • Dieter Wellershoff untersucht die Darstellung von Liebe, Leidenschaft, Verführung und Ehebruch in der Literatur der letzten zweihundert Jahre, indem er die Werke und Lebensgeschichten bedeutender Autoren von Goethe bis Houellebecq miteinander verknüpft. Diese klassischen Themen finden in großen Romanen und Erzählungen einen Ausdruck, der einen tiefgreifenden Wandel in der menschlichen Erfahrung offenbart. Immer wieder wird die Bindung des Begehrens an Rituale und die Kanalisierung durch Ehe und Moral durch den Wunsch nach uneingeschränkter Erfüllung herausgefordert. Das versprochene Glück in diesem Prozess scheint jedoch zunehmend unerreichbar. Wellershoff zeigt sich als brillanter Literaturkenner und Menschenbeobachter, indem er exemplarische Werke von Goethes "Leiden des jungen Werthers" bis zu Houellebecqs "Elementarteilchen" analysiert. Durch vielfältige Spiegelungen von Werk, individueller Lebensgeschichte und Zeitgeschichte lässt er die Autoren und deren Darstellungen des Sexuellen, ihrer Obsessionen und Verstörungen lebendig werden. Dabei reicht sein Fokus von Stendhal über Henry Miller bis hin zu Marcel Proust und D. H. Lawrence und präsentiert Literatur, die im Spannungsfeld zwischen Realität und Illusion steht.

      Der verstörte Eros
    • Männer, Frauen, Katastrophen – zehn brillante Erzählungen vom Meister des psychologischen Realismus. Ein Mann macht sich aus seinem langweiligen Leben davon, ein dem Herztod Entronnener will nicht in den normalen Alltag zurück … Nuancenreich, eindringlich und berührend führt der große Erzähler Dieter Wellershoff in seinen Erzählungen Wendepunkte des Lebens vor, berichtet von ergriffenen und verpassten Chancen, kühlen Phantasien und kleinmütigen Fluchten. Ein so unterhaltsames wie weises Buch von der ewigen und ewig vergeblichen Suche nach dem Glück.

      Das normale Leben
    • Der Sieger nimmt alles

      • 515 Seiten
      • 19 Lesestunden
      3,6(5)Abgeben

      Dieter Wellershoffs Roman behandelt ein oft vernachlässigtes, aber aktuelles Thema: die Verbindung zwischen Wirtschaftsleben und individueller Existenz. Die Geschichte folgt dem Unternehmer Ulrich Vogtmann und seiner Familie und spiegelt die wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Entwicklung von den Nachkriegsjahren bis zur Krise der späten 1970er Jahre wider. Ulrich, geprägt vom Zweiten Weltkrieg und den Wertverschiebungen der Nachkriegszeit, ist besessen von der Vorstellung des großen Erfolgs. Er sieht das Leben als Herausforderung und verlässt sich auf seine Vitalität, seinen Scharfsinn und sein Glück. Geld, als universeller Antrieb, erscheint ihm als Schlüssel zur Erfüllung seiner Wünsche. Doch während er dem Glanz von Freiheit, Prestige und Luxus nachjagt, hinterlässt er eine Spur der Zerstörung. Seine Besessenheit führt zu einem schleichenden Verfall seiner Ehe, Freundschaften und zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch seine geschäftlichen Ambitionen entgleiten ihm in einem Netz aus Verwicklungen. Am Ende steht Vogtmann isoliert da und wird von seinen eigenen Fantasien und Begierden erdrückt. Wellershoff gelingt es, die innere und äußere Situation des Menschen im Wirtschaftsgefüge eindrucksvoll darzustellen und einen zeitlosen Gesellschaftsroman zu schaffen, dessen Protagonist Parallelen zu heutigen „Aufsteigern“ aufweist.

      Der Sieger nimmt alles
    • »Ein gescheites Buch gegen das Vergessen. Brandaktuell.« Der Bund, Bern Dieter Wellershoff macht im Frühjahr 1994 eine Kur in Bad Reichenhall, wo er als verwundeter Soldat den letzten Kriegswinter im Lazarett verbrachte. Diese Wiederbegegnung mit der Vergangenheit, ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wird für ihn zum Auslöser einer Rückschau: Er führt sich noch einmal vor Augen, wie er als 17- bis 19jähriger Soldat, der sich freiwillig gemeldet hatte, die letzten beiden Kriegsjahre erlebte und überlebte. Sein Erinnerungsprozeß führt ihn zurück ins besetzte Holland, von dort nach Berlin, schließlich an die Ostfront, wo er verwundet wird und dem Untergang seiner Kompanie gerade noch entkommt. Lazarettaufenthalte in Oberschlesien und eben Bad Reichenhall folgen, dann noch einmal die letzte deutsche Frontstellung an der Oder im Frühjahr 1945 und die Flucht nach Westen in amerikanische Gefangenschaft. Den äußeren Schauplätzen des Krieges steht die Gedanken- und Gefühlswelt eines jungen Menschen gegenüber, der befremdliche und erschütternde Erfahrungen macht, die er mit großer Aufmerksamkeit und unsentimentaler Genauigkeit registriert. So entsteht ein außergewöhnliches Kriegsbuch mit doppeltem Blick – aus unmittelbarem Erleben und Reflexion, Überwältigung und historischem Überblick.

      Der Ernstfall