Die Zeitspanne zwischen Friedrich Ludwig Jahns Verhaftung im Jahre 1819 und seinem Tod im Jahre 1852 wird von der biografiegeschichtlichen Forschung bislang stiefmütterlich behandelt. Die vorliegende Untersuchung versucht zu klären, ob Jahn nach seiner Verbannung aus dem öffentlichen Leben, nach Haft und jahrelanger polizeilicher Überwachung, bis zu seiner Wahl zum Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 tatsächlich im Abseits stand. Seine Rolle in der Männerturnvereinsbewegung der 1840er Jahre wird ebenso kritisch reflektiert wie seine Arbeit im Paulskirchenparlament. Die Darstellung, in der auch Zeitgenossen Jahns zu Wort kommen, wird mit einem Kapitel über den »Antisemiten« und »Franzosenfresser« Jahn eingeleitet.
Hans-Joachim Bartmuß Bücher





"Turnvater" Jahn und sein patriotisches Umfeld
- 276 Seiten
- 10 Lesestunden
Wie ein Blick in vorhandene Biografien zeigt, sind einzelne Lebensphasen des als »Turnvater Jahn« bekannten Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) von der Forschung bisher kaum beachtet worden. Dazu zählen auch die Jahre zwischen dem erfolglosen Ende seiner Studienzeit in Göttingen und seinen Anfangsjahren in Berlin. Diese eher »dunklen Lebenjahre« will nun die vorliegende Quellensammlung erhellen, indem sie bisher weitgehend unveröffentlichte Primärquellen vereinigt, die nähere Aufschlüsse über Jahn und sein personelles Umfeld ermöglichen. Neben persönlichen Briefen und Dokumenten versammelt die Edition ebenso zeitgenössische Porträts über ihn wie zu Lebzeiten erschienene Rezensionen seines Hauptwerkes »Deutsches Volksthum«.