Heinz Dürr Bücher






Alter Mann, was nun?
Zwischenrufe aus der letzten Reihe
Er war einer der herausragenden deutschen Industriekapitäne. Er stand der AEG, der Bahn und anderen Konzernen vor. Er saß immer in der ersten Reihe, umsorgt, gefragt, umworben. Auf einmal waren Fahrer und Ämter weg. Das Alter kam, mit ihm viel Zeit, auch die Zeit zu überlegen, was es auf sich hat mit dem Älterwerden und mit dem Altsein. Heinz Dürr, Jahrgang 1933, hat viele Fragen. Aber sind es nur seine Fragen? Oder sind sie womöglich zeitlos? Um das herauszufinden, begibt er sich in ein Zwiegespräch mit Cato dem Älteren, den Cicero vor über zweitausend Jahren in seinem fiktiven Dialog »Über das Alter« dasselbe Phänomen hatte reflektieren lassen. Und siehe da - der Plan geht auf. Im Dialog über die Jahrtausende hinweg verliert das Alter seinen Schrecken und so manches unheimliche Geheimnis.
Heinz Dürr erinnert sich: Während er bei seiner Verabschiedung als Chef der Deutschen Bahn den Lobeshymnen der Festredner lauscht, lässt der gebürtige Schwabe sein Leben Revue passieren. Er erzählt von den Anfängen als Unternehmer in der väterlichen Firma, der er zu weltweiter Geltung verhalf, von den schwierigen Zeiten im AEG-Konzern, den er nur knapp vor dem Konkurs bewahrte, und schließlich von der größten Herausforderung seines Berufslebens – dem Posten als Bahnchef, der nach 1990 Deutsche Bahn und DDR-Reichsbahn zusammenführen musste. Mit Witz, Ironie und vielen Anekdoten schildert Dürr die Begegnungen mit den Großen aus Wirtschaft, Politik und Kunst, aber auch seine Erfahrungen im Umgang mit den 'kleinen Leut’', die dem Unternehmer zeitlebens wichtig blieben. Seine Erinnerungen erzählen zugleich sechzig Jahre bundesdeutscher Geschichte – von der Währungsreform und dem Wirtschaftswunder bis hin zur Wiedervereinigung und der Globalisierung, deren Folgen für die kapitalistische Welt Heinz Dürr heute mit wachsender Kritik sieht. Sein Buch ist der Lebensbericht eines Mannes, der stets von der Lust getrieben war, Wege jenseits ausgetretener Pfade zu suchen – und für den die Faszination der Macht vor allem darin lag, Dinge bewegen zu können.