Otto Köhler Bücher






Rudolf Augstein
- 416 Seiten
- 15 Lesestunden
Einerseits trat Augstein in den Affären der jungen Bundesrepublik als „Sturmgeschütz der Demokratie“ auf, andererseits bediente er sich beim Aufbau seines Nachrichtenmagazins bewährter NS-Propagandisten: Jeden anderen als den „Spiegel-Gründer hätten solche Widersprüche zerrissen. Zum ersten Mal wirft jetzt Otto Kühler, langjähriger Kolumnist des “Spiegel„ und kritischer Weggefährte Augsteins, einen Blick auf das Innenleben dieses “Journalisten des Jahrhunderts". Hinter der Legende und hinter Augsteins vielen Gestalten - Medienmacher, Manager, Meinungsführer - wird hier der Mensch sichtbar.
Otto Köhler skizziert 16 schaurige biographische Porträts zum Thema NS-Kontinuität in der BRD. Seine hier versammelten Schriften zeichnen ein eindeutiges Bild: Die Bundesrepublik hat sich als Rechtsnachfolgerin des NS-Staates nie eindeutig mit dem faschistischen Erbe auseinandergesetzt oder sich ideell wie personell distanziert. Nach wie vor ungeheuerliche Lektüre zu einem immer noch aktuellen Problem.
Volkseigentum - eine Kategorie, die dem bundesdeutschen Rechtssystem fremd ist. Deshalb rief man zur Wendezeit eilig die Treuhandanstalt ins Leben, um die VEBs der DDR auf marktwirtschaftlichen Kurs zu bringen - mit fatalen Folgen. Otto Köhler hat gründlich recherchiert und deckt nicht nur massive Schlampereien auf, sondern die gezielte Ausschaltung von Ost-Betrieben durch West-Unternehmen in Allianz mit der Treuhand. Von wegen „Aufbau Ost“ - eine erschütternde Bilanz.

