Welchen Einfluss haben spezifische Lebensereignisse auf das berufliche Selbstverständnis von Lehrenden in kreativen Fächern? Diese Frage wird anhand von 40 biographischen Interviews an höheren Schulen untersucht. Es wird analysiert, welche Zusammenhänge zwischen persönlichen Lebensereignissen und der Berufswahl bestehen und wie sich diese im Berufsleben auswirken. Die Sinnkonstruktionen und Handlungen der Interviewten werden detailliert betrachtet. Angehende LehramtskandidatInnen recherchieren, ob die Lehrenden aktive Mitgestalter ihres Handelns waren und ob ihre Entscheidungen gesellschaftlich konform oder konträr interpretiert werden können. Zudem wird untersucht, welche Einflüsse auf die Lehrenden wirkten, ob Phasen des Scheiterns reflektiert wurden und ob die Gestaltung ihrer Lebensphasen aktiv oder passiv erfolgte. Die empirischen Analysen tragen zur Professionsforschung in kunstpädagogischen Fachbereichen bei und bieten einen neuen, reflexiven Zugang zu Aus- und Weiterbildungsmodellen. Das Buch fördert bewusstseinsbildende Prozesse für Lehramtsstudierende und Lehrende und stellt gesellschaftlich-soziale Konstruktionen sowie individuelle Visionen und Identitätsbilder in einen spannenden Dialog. So entsteht ein biographisches Mosaik, das Raum für eigene Interpretationen lässt.
Ruth Mateus-Berr Reihenfolge der Bücher






- 2014
- 2011
Ein Sammelband dokumentiert Anliegen, Profil, Ist- Analyse und Zukunftsvision der österreichischen Universitäten, der Konferenz der Senatsvorsitzenden der Österreichischen Universitäten und der Universitätenkonferenz.
- 2007
Fasching und Faschismus
- 332 Seiten
- 12 Lesestunden
Fasching und Faschismus sind 1939 zusammengefallen, obwohl sie nicht direkt miteinander verbunden sind. Die Faschingsumzüge in Wien, die in einigen Randbezirken eine gewisse Tradition hatten, wurden in diesem Jahr als Teil der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft inszeniert. Die Akteure hinter diesen Umzügen waren oft vernetzt und viele Hauptverantwortliche waren Mitglieder der NSDAP, die auch nach 1945 als Staatskünstler tätig waren. Oswald Roux, der bereits 1938 eine Gschnasrevue mit dem Thema „Entartete Kunst“ inszenierte, war ein NSDAP-Mitglied, das im Umzug mit den ständestaatlichen Politikern abrechnete. Zusammen mit Wilfert und Geyling gestaltete er den Umzug und erhielt dafür den Ehrenpreis der Stadt Wien sowie den österreichischen Staatspreis. Emil Pirchan, der die Klasse für „szenische Kunst und Festgestaltung“ an der Akademie leitete, war 1945 in der Entnazifizierungskommission, obwohl er mit den Nationalsozialisten kollaborierte. Auch prominente Persönlichkeiten wie Karl Valentin trugen zur Gestaltung des Faschingsumzugs für die Nationalsozialisten bei und werden bis heute unkritisch betrachtet.