Eine Virus-Pandemie hat die Welt im Griff. Die Zahlen der Erkrankten und Toten schnellen in die Höhe. Entsetzen, Verzweiflung und Angst breiten sich aus. Verschwörungs-Theorien überbieten sich. Ratlosigkeit! Sōtetsu Yūzen, ein ZEN-Meister im 80. Lebensjahr, mitbetroffen von der Krise, blickt auf seinen buddhistischen Lebensweg zurück. Sein ZEN-Schulungs-Weg zeigt ähnliche Lebens-Krisen-Situationen auf, wie sie die derzeitige Pandemie bietet. Ihre Lösungen, so Sōtetsu Yūzen, sind ebenso brauchbar wie für die Pandemie jetzt. Man muss dazu weder Buddhist, noch Mönch, noch Meister sein. Es geht um die Solidarität zwischen Menschen – gerade diese braucht man, um die Krise zu bewältigen. Versuchen wir’s!
Sōtetsu Yūzen Bücher






Dieses Buch ist zum einen ein mitreißendes Tagebuch einer Reise buddhistischer Pilger zu buddhistischen Stätten und damit auch ein Dokument über Armut, Leid und Unterdrückung, dem realen Alltag in China, Indien und anderen Ländern buddhistischer Tradition, in denen die Lehre dennoch mehr oder weniger lebendig ist. Zum anderen erläutert es die wichtigsten Grundelemente der Buddhalehre, weil in weiten Bereichen unseres Kulturkreises noch immer unzutreffende Vorstellungen über diesen Erfahrungsweg bestehen. Es lässt den Leser teilhaben an dem unmittelbaren Erleben der Pilgergruppe und der Umsetzung des Erfahrenen in ihrem Alltagsleben, und es ist eine Einladung an den Leser, teilzuhaben an der Lehre des Buddha als Lebens-Weg. 'Besonders hervorzuheben sind die ausdrucksstarken Farbbilder, die auch drucktechnisch von hoher Qualität sind.' (Deutsches Yoga-Forum)
ZEN ist wie ein Blitz. Alles erhellend zeigt er: Dinge und Geschehnisse dieser Welt, von unserem Standpunkt, dem abgrenzenden Ich, aus betrachtet, sind nicht in der Seins-Wirklichkeit. Auch wir Menschen nicht. Denken trennt uns von dem Augenblick spontanen, wirklichen Erfahrens. Der Autor, ein ZEN-Meister, ruft uns zu: ›Rettet euch mit ganzer Kraft! Werft ab, was daran hindert, ihr selbst zu sein.‹ Seine hier vorgelegten HAIKU sind kleine Türen in der Wand des Denkens, die er öffnet – mehr nicht. Tritt hindurch! Entdecke! Geh’ weiter! Gefährten des ZEN-Weges haben TUSCHEN dazugelegt – so lassen sie die Wirklichkeit sich spiegeln. EINANDER BEGLEITEND kann es gelingen, wirklicher, freier und mit mehr Freude zu leben.
Plötzlich ereignet es sich ‒ ein Erlebnis von Zeitlosigkeit inmitten des zeitgeprägten Tagesablaufes, von Formlosigkeit in der endlosen Formenvielfalt, von Freiheit in der Enge einer Pflichtenwelt. Unerwartet werden wir zum Teilnehmer eines unpersönlichen Geschehens ‒ das uns bewegt. Wenige Worte reichen, um ihm Ausdruck zu geben. Ein Haiku ist entstanden ‒ ein Kurzgedicht ‒ eine winzige Spur, die zum Begreifen führen kann, dass alles, uns eingeschlossen, zu einem großen Ganzen ohne Anfang und Ende gehört. Haiku sind wie kleine Gucklöcher in der Wand, die wir durch Denken vor dieses Ganze, vor die Wirklichkeit, gestellt haben. Auch der Tuschemaler guckt hindurch, beobachtet Tiere, Pflanzen, Dinge alltäglichster Art mit Herzensauge und tuscht, wenige Pinselstriche verwendend, nur das Typische. Wir erkennen ‒ werden aber nicht festgelegt. Haiku und Tuschen ‒ hör und schau ‒ lass uns einfach die Freude am Leben und an der Natur miteinander teilen.
Erinnerungen des alten Zen-Meisters
... mit Tuschen aus der Kin-Mō-Zendō
KlappentextJe älter ich werde, umso länger ich auf dem ZEN-Weg gehe, desto mehr gelingt es, das Sein zu spiegeln. Was sich unkommentiert zeigt, lässt mich das Leben – wenigstens am Ende – immer neu und mit kindlichem Erstaunen erfahren. So komme ich meiner wahren Natur, wir nennen sie Buddha-Natur, näher und näher. Ihr Wirken zeigt sich im Handeln. Waches Bewusstsein, eine ich-lose Sicht der Dinge und Uneigennützigkeit im Umgang mit allem wird zur Lebensweise. In der Akzeptanz des reinen Soseins gibt es kein Bewerten. Ohne ich-haftes Denken ist man frei vom Zwang, bewerten zu müssen oder sich bewerten zu lassen. Im Zen heißt es: Erkenne deinen ursprünglichen Geist. Außerhalb von diesem gibt es weder ›wahr‹ noch ›unwahr‹.
Wem nur ein einmaliger Sitz sich vollendet ...
›.... dem verschwindet unermesslich aufgehäuftes Böses ….‹
KlappentextHakuin Ekaku (1685-1768) ist der wohl bekannteste japanische Meister des Rinzai-ZEN. Auf ihn nimmt Sōtetsu Yūzen, selbst Rinzai-ZEN-Meister, nach 54-jähriger Übung des Zazen Bezug. Schon 2006 war Sōtetsu Yūzen maßgeblich beteiligt an der deutschen Erstübersetzung von ›Wilder Efeu‹ (ebenfalls erschienen im Mumon-Kai Verlag), der von Norman Waddell herausgegebenen, selbstverfassten Biographie von ZEN-Meister Hakuin aus dem Amerikanischen. Hakuins ›Chorgesang‹, aus dem der Titel dieses Buches stammt, ist sicher die gelungenste Kurzfassung des ZEN. Er enthält praktische Übungshinweise für Menschen auf der Suche nach sich selbst. ZEN, a-religiös und a-theistisch, befreit vom Glauben an die Abhängigkeit des Menschen von etwas Überweltlichem, Göttlichem. Schritt für Schritt, vertrauend, zweifelnd und mutig, versucht Sōtetsu Yūzen den Weg des ZEN, den Buddha-Weg, zu gehen und an denjenigen weiterzugeben, der Hilfe zur Lebensgestaltung und zur Bewältigung von Lebensproblemen sucht. Das Haiku, eine japanische Kurzgedichtform, benützt Sōtetsu Yūzen, um dem Leser das Verständnis zu erleichtern. Hakuyū, ein heilkundiger Einsiedler, welcher zur Zeit Hakuins lebte, riet: ›Erkenne, dass in dir selbst ein Weiser steckt, genauso ungeboren wie Himmel und Erde, genauso unsterblich wie der leere Raum.‹ Meister Sōtetsu Yūzen ist sich sicher: ›In einer Zeit der Gier nach immer neuen Events und des unersättlichen Habenwollens kann im Augenblick dieser Erkenntnis deine Anstrengung, natürliches Leben wiederzubeleben, eine Verwirklichung finden.‹
Auszug›Da stand ich - nein, nicht ich - da war nur noch ER, mit seiner Erhabenheit, stillen Würde, Mächtigkeit und Weisheit des Alters. Allein stand ich unter den mächtigen, weit ausgebreiteten Astarmen, die mich schützend überdeckten. Da war kein Denken mehr – nur noch Sein - leeres Sein. Leere ist der Körper aller Dinge, begriff in diesem Augenblick das kleine Menschlein vor seinem Gegenüber, dem mächtigen, alten Baum.‹
Das vorliegende Buch erwächst aus dem Bemühen des Rinzai-ZEN-Meisters Sōtetsu Yūzen um ein Miteinander der Menschen in ihrem täglichen Leben. Er geht auf die Buddha-Lehre ein, legt sie dar, setzt sie in Beziehung zur heutigen Welt und zeigt ihre Anwendung. Mit seinen Haiku konfrontiert uns Sōtetsu Yūzen unretouchiert mit dem Alltag in all seinen Erscheinungsformen, zeigt auf, lässt miterleben, hinterschaut und stellt in Frage – ohne endgültig zu antworten – und ist überzeugt, dass es jeder selbst kann. Die hier vorgelegten Haiku, Kurzgedichte, sind voll lebendiger Erfahrung, Humor und Wärme. Sie spielen tiefsinnig, nein, unsinnig scheinbar, auf die eigenen menschlichen Möglichkeiten in ihren Schwächen und Stärken an und lassen immer wieder das zentrale Anliegen des ZEN, die Erfahrung des Buddha, transparent werden.
Vielen Menschen hat der Rinzai-ZEN-Meister Sōtetsu Yūzen ins Gesicht geschaut und erkannt: Eines Menschen Geschichte steht in seinem Gesichte. In Menschenleben verleiht der heute 79 Jährige seinen tiefreichenden Erfahrungen als Arzt und ZEN-Meister Ausdruck. Mit der Lehre des Buddha umfassend vertraut, zeigt Meister Sōtetsu Yūzen Möglichkeiten der Lebensgestaltung auf. In seinen Haiku lässt er Stärken und Schwächen des menschlichen Daseins humorvoll-kritisch sich spiegeln. Durch persönliche Bezüglichkeiten weist Meister Sōtetsu Yūzen auf die Notwendigkeit einer Sinngebung für das Menschenleben hin. Das zentrale Anliegen des ZEN, die Erfahrung des Buddha, zeigt er als Weg für jeden zu einem geistig erfüllten, warmherzigen Miteinander der Menschen – unabhängig, woher sie kommen, wie ebenso unbedingt von irgendeinem materiellen Wohlstand. Selbst durch Missgunst, Verleumdung und viel Leid gegangen, ruft uns Sōtetsu Yūzen ungebrochen zu: Das Menschenleben ist Dein größter Schatz. Du bist so reich, dass Du allen davon abgeben kannst.