Die Prinzessin von.
Roman






Roman
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Thadée und Zachée, schön wie junge Götter, brillante Studenten, zwei Brüder aus gutem Hause und strahlend kraftvolle Surfer: Sie glauben, der Sommer ihres Lebens ende nie – dieser leuchtende Sommer zwischen mächtigen Wellen, aufschäumender Gischt und dem pudrigen Licht des Meeres. Tahdée jedoch, von einem Hai verstümmelt, findet sich jäh seiner so begnadeten Existenz beraubt. Eifersucht und bissiger Neid treiben ihre Wurzeln in ihm. Der plötzliche Tod von Zachée gibt der Familie den Gnadenstoß, die nun, von Thadées Schicksal bereits erschüttert, langsam, aber sicher in den Sog des Wahnsinns driftet. Der von Körperlichkeit, Eros und Freiheit getragenen Atmosphäre des Surfens tröpfelt die Autorin das Gift der Spannung eines perfekt komponierten Thrillers ein. Mit lustvoller Intensität zerstört sie dabei die Lügen, die sozialen Konventionen, das Gehabe – die sie allesamt mit fröhlicher Grausamkeit buchstäblich zerlegt.
Erster Akt der Revolte: sich den Anfang aneignen, die eigene Geburt. Wie? Lassen Sie sich überraschen! Zweiter Akt der Revolte: sich die Sprache aneignen, als Waffe gegen eine Welt von Egozentrikern, die ihre Kinder verwahrlosen lassen und die vermeintlich heile Familie nur noch enger um die Kehlen ihrer Sprösslinge schnüren, während 'unter uns' nichts, aber wirklich nichts, 'weiter schlimm' ist. So darf es im Morast einer monströs normalen Familie gären: das uralte Grauen, das Ovid in seinen 'Metamorphosen' beschrieb, als Philomena gegen ihren Peiniger aufschrie: „wenn nicht mit meiner Unschuld alles vor die Hunde ging!“, bevor er ihr die Zunge nahm. Kimberley, einst Titelheldin eines Songs von Patti Smith, wird zur wütenden Stimme einer Heranwachsenden, die uns einen Spiegel vorhält, dessen Kristallsplitter Baudelaire, Hugo, Rimbaud und Verlaine reflektieren. Sie wird zur Kronzeugin einer Kraft, die gegen alle Widrigkeiten mit der Sprache ihre eigene Identität schöpft. Wenn die fragilste Stelle des Menschen seine sexuelle Identität ist, so ist dieser grandios zornige Roman ein überwältigender Aufschrei des Lebens, der dort widerhallt, wo der Abgrund der 'unerträglichen Grausamkeit des Seins' aufklafft, etwa im gespaltenen Gesicht der Mutter. Vorsicht, die Oberfläche der Körper! All ihre Narben!
Roman
Die junge Farah, überzeugt, ein Mädchen zu sein, begreift eines Tages, dass ihr Körper nach und nach männlicher wird. Krankhafte Mutation oder sagenhafte Metamorphose?Ihre Eltern haben in einer libertär lebenden Kommune Zuflucht gefunden, deren Mitglieder in der modernen Welt nicht zurechtkommen. Farah wächst in diesem von riesigen Wald- und Wiesenflächen umgebenen Paradies auf, wo sie mit anderen Kindern erlebt, wie die Erwachsenen mehr schlecht als recht ihre Ideale umsetzen: Absage an gesellschaftliche Normen, Freikörperkultur, freie Liebe und zwar für alle, auch für Alte und Kranke.Das Wunder der Liebe entdeckt Farah mit Arcady, dem spirituellen Oberhaupt dieser bunten Gemeinschaft. Alles könnte so schön sein – wäre nicht ein Migrant in ihr Paradies eingedrungen, der die Kommune in helle Aufregung versetzt. Das Prinzip der universalen Liebe entpuppt sich als Lippenbekenntnis, man will sich hier genauso abriegeln wie in der Außenwelt. Alle, bis auf Farah, die sich jeder Zuschreibung entzieht: Mit ihrer jugendlichen Kühnheit wird sie zum Prüfstein für die Gemeinschaft und entwirft eine Utopie, in der wirklich alle Menschen aufgehoben sind, ungeachtet ihrer nationalen, sozialen oder sexuellen Identität.Emmanuelle Bayamack-Tam zeichnet mit ihrem preisgekrönten neuen Roman in aller grausam-komischen Schonungslosigkeit ein Porträt unserer Welt – und lässt darin sanft das Bild der Unschuld aufleuchten.
Die Sicht auf die Welt durch die Augen dieser maßlosen, schamlosen und kraftstrotzenden Scharon ist mitreißend, nicht nur wegen der ungewohnten Perspektive, sondern vor allem, weil sie uns zeigt, dass unsere festen Bilder und Bewertungskriterien relativ und austauschbar sind. (...) Der Sound dieser Beschreibung, dieser Entwicklung hält einen vom Anfang bis zum Schluss in Atem. Dieser liest sich wie der Versuch, mit sprachlicher Präzision so nah wie möglich an den Gegenstand der Beschreibung heranzukommen. Das ist gelungen, nicht zuletzt dank der Übersetzung von Christian Ruzicska. Maria Ott in der Sendung Scala des WDR
Charonne wird zuerst von ihren biologischen Eltern im Stich gelassen, dann von ihren Adoptiveltern. Schwarz und attraktiv entwickelt Charonne ihre eigene Dynamik, um ihre Lebensfreude auszuleben. Ein Frauenporträt über drei Generationen und eine Geschichte über Rassismus und das Älterwerden.
Quand sonnera la Treizième Heure, qui est aussi l'heure de nous-mêmes, elle nous trouvera bien évéillés, tous nos sens en alerte, absolument prêts pour le triomphe de l’amour.