Die Biographie der Salzburger Festspiele – aus der Perspektive der Festspielmacher: 100 Jahre österreichische Kulturgeschichte, erzählt als Lebens- und Schaffenszeit von Künstlern und Intendanten, von Hugo von Hofmannsthal über Max Reinhardt, Richard Strauss, Herbert von Karajan oder Gerard Mortier bis zu Anna Netrebko. Sie haben in der „Kulturhauptstadt des Sommers“ Weichen gestellt, Triumphe gefeiert, aber auch ernüchternde Rückschläge einstecken müssen. Giorgio Strehler, einer von ihnen, bekannte: „Ich weiß sehr gut, dass das Leben aus Menschen gemacht ist …“ Die Festspiele sind es auch.
Michaela Schlögl Bücher






200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
- 179 Seiten
- 7 Lesestunden
Künstlerische Ereignisse in singulärem Ambiente machen den Zauber des Wiener Musikvereins aus. Das eigentliche Wunder besteht darin, dass es eine private Gesellschaft vermag, bis heute ihren 1812 postulierten Zielen gerecht zu werden: „Der Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen …“. Ihre Geschichte liest sich wie die Partitur einer „heroischen“ Symphonie: dem Trommelwirbel von Revolution und Kriegen, dem Paukenschlag von Inflation und Wirtschaftskrise trotzend, hat sie auch das lähmende Intermezzo der NS-„Kultur“-Politik überstanden. Seit zwei Jahrhunderten prägt die „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien“ nunmehr die internationale Musikwelt, stets in engstem Kontakt mit bedeutendsten Zeitgenossen und Stimmführeren wie Johannes Brahms, Anton Bruckner oder Herbert von Karajan. Das letzte Vierteljahrhundert trägt die Handschrift des Intendanten Thomas Angyan: Mit dem Bau der „neuen Säle“ und einer enormen Ausweitung des Programmangebotes führt er den Musikverein ins 21. Jahrhundert. Ein luxuriöser Bildband für alle, denen Wiener Kulturgeschichte am Herzen liegt und die an Einblicken hinter die roten Fassaden des Musikvereinsgebäudes, in dem ein mittelständisches Privat-Unternehmen in Sachen klassischer Musik höchst erfolgreich agiert, interessiert sind.
150 Jahre Wiener Staatsoper – ein Prachtband zum Jubiläum Die Wiener Staatsoper zählt zu den Top-Opernhäusern weltweit und ist seit eineinhalb Jahrhunderten Magnet für Opernbegeisterte: aus Wien aus Österreich – aus dem Ausland. Das Haus lebt. Es zieht Menschen aller Alters- und Gesellschaftsklassen in seinen Bann. Bietet ihnen Terrain für ihre Fantasien – als einzigartige Spielstätte, an der Abend für Abend unterschiedliche, erstklassige Kunstereignisse stattfinden. Die Wiener Staatsoper ist für viele Stammgäste, sei es am Stehplatz, sei es in der Loge, ein Stück geistiger Heimat … Das gilt auch für die Künstler! Einblicke in Architektur und Geschichte des Hauses, aber auch in die Funktionsweise des Repertoirebetriebes, bietet der reichbebilderte Prachtband. Gemeinsam mit der Fotografin Claudia Prieler hat die Autorin monatelang den Betrieb im Haus dokumentiert. In einer neuen, dem Opernhaus adäquaten Bildsprache wird das „Haus am Ring“ visualisiert – es öffnet seine Räume, auch backstage. Zahlreiche Künstlerinterviews illustrieren, wie die Zahnräder der hochkomplizierten „Opernmechanik“ tagtäglich ineinandergreifen, auf dass sich abends der Vorhang für höchstkarätiges Musiktheater hebt!
So machen wir Theater
30 Jahre Festspiele Reichenau 1988–2018
Vor dreißig Jahren gründeten die beiden Quereinsteiger Renate und Peter Loidolt das Theaterfestival an der Rax. Mit Autoren, die einst wie Arthur Schnitzler in der Semmeringgegend urlaubten, aber auch mit »hausgemachten« Dramatisierungen hauchten sie Reichenau neuen Kultur-Odem ein. Die Loidolts vertrauen ihrem Kultur-Instinkt und lassen sich von niemandem dreinreden – so machen sie Theater! Authentisch und mit den besten Schauspielern. Also Vorhang auf für die großartige Theater-Zauberwelt am Fuße der Rax, für drei Jahrzehnte »Spiel in den Sommerlüften«!
Do re mi fa SOLE
- 287 Seiten
- 11 Lesestunden
Aki Nuredinis italienisches Ristorante SOLE in der Wiener Annagasse hat, speziell in Musikerkreisen, einen sehr guten Ruf. Besser müsste man sagen: Klang. Hier ist alles Melodie: die stimmige Architektur von Johannes Spalt, die Klassiker in harmonischer Tonalität auf der Speisekarte und schließlich der Padrone selbst – ausgewiesener Konzert- und Opernfan, vor allem aber: „Padre“, eine Vaterfigur für all die Sänger, Intendanten, Regisseure und natürlich das musikaffine Publikum der nahe gelegenen Musentempel Staatsoper, Musikverein und Konzerthaus. Der reich bebilderte Band offeriert, quasi als Antipasti und als Dolci, Einblicke in die Biographie des Padrone, der in Wien Lokal-Geschichte schreibt, sowie in die lokale Historie der Wiener Annagasse. Der Hauptgang ist aus den gehaltvollen Ingredienzien des Wiener Musiklebens komponiert: Es geht um Rollendebüts und Absagen, Erstaufführungen, Reprisen, Künstlerzitate, die sich – aus zeitlichem Abstand – oftmals mit durchaus belustigtem Erstaunen lesen …
Klimt mit allen fünf Sinnen
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden
Klimt war nicht nur ein grandioser Maler, sondern auch ein faszinierender Mensch, der die Welt mit allen Sinnen liebte. Mit den Augen: Wie sah der Tabubrecher Klimt die Wirklichkeit? Wie fand er seine Bildausschnitte? Wer sind die von seinen Zeitgenossen oft als obszön empfundenen Schönen auf seinen Malereien und Zeichnungen? Mit den Ohren: Welche Musik liebte er? Warum saß er im Konzert auf einem von Gustav Mahler vermittelten Sitzplatz, von dem aus er nichts sehen und wo man ihn nicht sehen konnte? Wir riechen den Blumenduft seiner Landschaften, schmecken sein geliebtes Schlagobers, das bei keinem Frühstück fehlen durfte. Zitate von Klimt selbst und von seinen Zeitgenossen zum Themenkomplex „Sinnlichkeit“ runden diesen ungewöhnlichen Zugang zum weltberühmten Fin-de-Siècle-Maler aus Wien ab. Keine Biographie, keine kunstgeschichtliche Abhandlung, nicht der Versuch, den Künstler auf eine Alltagsebene „herunterzuholen“, sondern: Eine auch sinnlich illustrierte Annäherung an einen Maler, der ungern theoretisierte, jedoch klipp und klar formulierte: „… Für uns heißt Künstlerschaft die ideale Gemeinschaft aller Schaffenden und Genießenden“. Ein anregender Band für Klimt-Entdecker und Klimt-Genießer …
„Maestro 100.000 Volt“ wurde er genannt, der „Vulkan am Dirigentenpult“: Ein temperamentvollerer Dirigent als Georges Prêtre ist tatsächlich kaum denkbar. Seine stürmische Karriere führte den in Nordfrankreich geborenen Künstler aus bescheidenen Verhältnissen ins Rampenlicht des glamourösen internationalen Musikbetriebs. Er war der bevorzugte Dirigent der großen Maria Callas. Herbert von Karajan holte ihn zu den Salzburger Festspielen und an die Wiener Staatsoper. Mit dem bedeutenden französischen Komponisten Francis Poulenc verband ihn eine enge Zusammenarbeit. Bis heute ist Prêtre der gesuchte Maestro für außergewöhnliche Aufgaben: Er eröffnete New Yorks neue „Metropolitan Opera“ und die Pariser „Bastille“. 2010 dirigiert er zum zweiten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Nicht nur als Interpret ist Prêtre stets für Überraschungen gut. Das beweist seine erste umfassende Biografie – mit Würdigungen von künstlerischen Weggefährten.
Viele Menschen wenden sich von der Kirche ab. Von Jahr zu Jahr verfestigen sich die Symptome, dass die Kirche ihre Kompetenz für die Beantwortung der wesentlichen Fragen des Lebens verliert. Wie gehen nun Menschen, die auf die eine oder andere Weise ihr Leben Gott widmen, mit diesem allmählichen Zerfall um? Die Antworten, die Michaela Schlögl darauf erhalten hat, spiegeln eklatante Auffassungsunterschiede und tiefgehende Differenzen wider. Auch abseits der vieldiskutierten Themen wie die Haltung zur Sexualmoral, die Frage der Zulassung von Frauen zum Priesteramt und die Demokratisierung der kirchlichen Strukturen, klaffen die Positionen weit auseinander.

