Der Maler Jan Markiel entdeckte die faszinierenden blauen Augen der Krystyna Madej zunächst aus der Ferne, als er in Auschwitz aus dem Fenster seiner Baracke schaute. Später traf er sie in der Bäckerei ihres Vaters, die das Konzentrationslager mit Brot belieferte. Von ihrer Schönheit inspiriert, malte er ihr Porträt als Ausdruck seiner Sehnsucht. Überlebende berichten, dass die Bäckersfamilie den Häftlingen half, indem sie zusätzliche Lebensmittel und Zivilkleidung für Flüchtige besorgte. Als Dank schenkte Markiel der Familie das Bild. Die Kunst der verfolgten und ins Exil gegangenen Künstler, oft als „entartete Kunst“ bezeichnet, ist ein viel diskutiertes Thema. Doch die Kunst, die in Ghettos, Verstecken und Lagern entstand, ist weniger bekannt. Künstler wie Jan Markiel, Marian Ruzsamski, Peter Kien und andere sind kaum im Gedächtnis geblieben, während nur wenige wie Felix Nussbaum und Peter Weiss etwas bekannter sind. Jürgen Kaumkötter hat über 15 Jahre lang die Kunst und Künstler in den Lagern der Nazis erforscht, in Gedenkstätten, Archiven und Privatsammlungen recherchiert. In seinem Werk erzählt er die bewegende Geschichte dieser Künstler, beleuchtet die dramatischen Bedingungen, unter denen ihre Werke entstanden, und schildert das Schicksal der Künstler, deren Talente oft nicht unbemerkt blieben.
Jürgen Kaumkötter Bücher






Boris Lurie. 100th Anniversary
Life with the Dead
Felix Nussbaum und die Holocaust-Kunst
Das Selbstbildnis mit Judenpass
Jürgen Kaumkötter zeigt, welche große Bedeutung das als »Selbstbildnis mit Judenpass« bekannt gewordene Werk von Felix Nussbaum für die Holocaust-Kunst hat. Im Jahr 1943 malt der 39-jährige Felix Nussbaum ein kleinformatiges Selbstbildnis. 1944 versteckt er es in einem Depot in Brüssel. 1975 gerät es in die Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück und damit in die Stadt, von der er sich mit diesem Bild entschieden distanzierte. Heute ist das als »Selbstbildnis mit Judenpass« bekannte Porträt eines der berühmtesten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts und gilt als Symbol der Verfolgung der Juden Europas. Seine herausragende künstlerische Qualität erfährt jedoch kaum Wertschätzung. Ein ikonographisch-biografisches Deutungsmuster engt bis heute die Wahrnehmung des Malers Nussbaum ein und verstellt den Blick auf das Meisterwerk. Jürgen Joseph Kaumkötter entwickelt auf der Basis seiner langjährigen Forschungen zur Kunst aus dem politischen Territorium der Verfolgung durch das NS-Regime einen neuen methodischen Ansatz zur Beurteilung der Holocaust-Kunst. Eine Rückbesinnung auf vor-ikonologische kunsthistorische Methoden – ohne die »modernen« Techniken zu vernachlässigen – ermöglicht dabei einen freieren Blick auf das Genre. Jetzt ist ein Umdenken über den Umgang mit der Holocaust-Kunst an der Zeit.
Die Unsterblichkeit der Sterne
- 499 Seiten
- 18 Lesestunden
Jurgen Kaumkotter przez 15 lat zajmowal sie dzielami sztuki powstalymi w nazistowskich obozach Badal miejsca pamieci archiwa i zbiory prywatne W niniejszej ksiazce opowiada historie ich tworcow przedstawia dramatyczne czesto warunki w jakich dziela powstawaly i byly przechowywane a takze opisuje zycie obozowe artystow ktorych talent nierzadko znany byl straznikom