Günter Eifler Bücher






Fremdheitserfahrungen sind in den modernen Gesellschaften alltäglich geworden – und damit auch Probleme und politische Gefahren. Begründete Gegenwirkungen darauf bedürften der wissenschaftlichen Reflexion. Es ist zu fragen: Welche Erfahrungsinhalte werden als fremd interpretiert, und welche Reaktionen treten zwischen Anverwandlung und Ausschließung des Fremden, des Nicht-Identischen, auf. Das Ineinander philosophischer, psychischer, sozialer, politischer und ideologischer Aspekte verlangt interdisziplinäre Betrachtungen vor allem seitens der Humanwissenschaften. Aber auch auf bestimmte Ergebnisse der Verhaltensforschung und der Immunologie sollte dabei nicht verzichtet werden. Einer solchen fächerübergreifenden Betrachtung des Fremden wurde eine von den Herausgebern veranstaltete Vortragsreihe des Studium generale der Universität Mainz gewidmet. Die Beiträge sind in diesem Band enthalten. Teilnehmer waren N. Brox, F. Hamburger, N. Hilschmann, H. Lang, J. Nicolai, J. H. Schoeps, H. Schwedt, H. Thun, H. P. Volkert, H.-A. Walter, R. Wisser.
Dass mit dem Zusammenbruch des totalitären DDR-Staates für Millionen von Menschen Unfreiheit und Unterdrückung endeten, ist ein Ereignis, dessen Wert nicht ernsthaft angezweifelt werden kann. Weniger einhellig fällt die Bewertung der staatlichen Wiedervereinigung Deutschlands aus. Die Schatten der Vergangenheit und die gewaltigen Probleme der Gegenwart ließen für die Zukunft Besorgnisse aufkommen. Nichts wäre schädlicher als diese Tatsache zu ignorieren. Ihr komplexer Charakter verlangt eine Aufschlüsselung in wesentliche Teilaspekte: politische, ökonomische, rechtliche und historische Gegebenheiten sind dabei zu unterscheiden; eine Besonderheit bilden sprachliche und literarische Übergangslagen. Die sieben wissenschaftlichen Beiträge dieses Bandes gehen den genannten Aspekten nach.