Auf der Grundlage nie veröffentlichter Dokumente erzählt der amerikanische Wissenschaftsjournalist Jack El-Hai das verstörende, politische Psychodrama um die Begegnungen des Armeepsychiaters Douglas M. Kelley mit Hermann Göring, dem ranghöchsten noch lebenden Nazi nach der Kapitulation. 1945, zunächst im luxemburgischen Mondorf-les-Bains, wo die US-Armee ein Hotel in ein Gefängnis für die Nazi-Elite umwandelte, und später in Nürnberg, untersuchten amerikanische Militärpsychiater unter Kelleys Leitung die physische und psychische Verfassung dieser Führungspersönlichkeiten. Unter den 52 Gefangenen war auch Göring, der ehemalige Chef der Luftwaffe und dominante Figur. Er erschien mit einem Dutzend Koffern, Schmuck, seidener Unterwäsche, Zigarrenkisten und versteckten Zyankali-Kapseln. Kelley sah in seinen Sitzungen mit den Gefangenen die Chance, das Böse im Menschen zu erforschen und baute eine enge Beziehung zu Göring auf. Ihre Interaktionen, dokumentiert in Kelleys unbekannten Aufzeichnungen, zeigen eine ungewöhnliche Wertschätzung zwischen den beiden. Am Neujahrstag 1958, zwölf Jahre nach Göring, beging Kelley in Kalifornien Selbstmord – mit einer Zyankali-Kapsel. Jack El-Hai ist ein vielfach ausgezeichneter Wissenschaftsjournalist, der in Minneapolis lebt.
Jack El-Hai Reihenfolge der Bücher
Jack El-Hai ist ein viel veröffentlichter Journalist, der sich mit Geschichte, Medizin und Wissenschaft beschäftigt. Seine Texte zeichnen sich durch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Themen aus, die den Lesern faszinierende und oft übersehene Geschichten enthüllen. El-Hais Stil ist präzise und fesselnd zugleich, wodurch er komplexe Konzepte verständlich und ansprechend darstellt. Seine journalistischen und schriftstellerischen Leistungen werden für ihre Erkenntnis und ihren Denkanreiz geschätzt.





- 2014