Brot aus Kohle
Rohstoffgeschichten in der Literatur der Zwischenkriegszeit






Rohstoffgeschichten in der Literatur der Zwischenkriegszeit
Von Goethe bis Händler
Diese Studie schließt eine Leerstelle kulturwissenschaftlicher Gender Studies: Von Goethe ausgehend bis zur Gegenwart untersuchen exemplarische Lektüren, welche Aussagen literarische Texte über den diskursiven Zusammenhang von Geschlecht und Arbeitsvermögen treffen. Die Autorin fragt, mit welchen Geschlechterstereotypen die (literarischen) Berufsbilder paktieren, welche Modelle emotionaler, ästhetischer sowie prekärer Arbeit die Texte entwickeln und warum sie Konsum als Nicht-Arbeit auffassen. Die hier analysierte europäische und US-amerikanische Literatur gibt darüber Aufschluss, warum «weibliche Arbeit» in der Regel als fragiler und unzuverlässiger gilt, warum sie schlechter honoriert wird, informalisiert bleibt und unsichtbar ist, vor allem aber, warum sie auf hartnäckige Weise mit Sexualität bzw. der Typologie der Geschlechtscharaktere in Verbindung gebracht wird.
Dieser Band bietet eine umfassende Einführung in alle Bereiche des Dramas und der Dramenanalyse. Er erklärt die zentralen Grundbegriffe und – ausgehend von Tragödie und Komödie – die einzelnen dramatischen Genres wie bürgerliches Trauerspiel, Schicksalstragödie, Tragikomödie etc. Im Zentrum stehen die Dramenanalyse und das dafür nötige Handwerkszeug bzw. Analysekategorien wie Aufbau/Handlungsverlauf, Figuren, Sprache, Raum und Zeit. Zahlreiche Kurzinterpretationen illustrieren das Vorgehen bei der Analyse. In den Blick gerückt wird zudem das enge Zusammenspiel von Dramentext und Theater, indem beispielsweise die unterschiedlichen Bühnentypen, die Theatergeschichte (insbesondere seit dem 18. Jahrhundert) und die Institution Theater samt ihrer Berufsbilder vorgestellt werden. Unumgänglich für die Analyse von Dramen und Theatertexten sind darüber hinaus neuere theoretische Konzepte, unter anderem aus dem Gebiet der Theaterwissenschaft, wie Postdramatik, Theatralität, Performativität, Liminalität und Ritual, die gesondert entwickelt werden. Auch das Wissen der Dramendidaktik und Theaterpädagogik findet Berücksichtigung. - Mit zahlreichen Abbildungen, Definitionen und Musterinterpretationen. Für die zweite Auflage wurde der Band umfassend überarbeitet und aktualisiert.
Mit dem Systemumbruch 1989 verändert sich die deutsche Theaterlandschaft in Ost und West nachhaltig. Die Theater geraten zunehmend unter Legitimationsdruck, beugen sich dem (technischen) Rationalitätsmythos der Effizienz und werden auf die Leitkonzepte (der EU-Kulturpolitik) wie Projektarbeit, Mobilität und Flexibilität verpflichtet. Diese Entwicklungen beeinflussen die institutionellen Rahmenbedingung, die Theaterarbeit und das Selbstverständnis der Akteure und Akteurinnen ebenso wie die ästhetische Produktion. Der vorliegende Band versucht die Interdependenzen zwischen Institution und Ästhetik zu präzisieren (unter anderem durch qualitative Interviews), und nimmt vier Schwerpunkte in den Blick: das Ökonomische (als Gegenstand von Theatertexten und als Theaterarbeit), die ›Sehnsucht nach Wirklichkeit‹, die seit der Jahrhundertwende zur Rückkehr des Dokumentartheaters führt, zudem interkulturelle Themen, Theaterkonzepte und Festivals (als Formen des Transfers) und zum Letzten Intermedialität. Auf diese Weise werden die zentralen Tendenzen eines deutschsprachigen Theaters kenntlich, das sich zunehmend in europäischen und globalen Räumen bewegt.
Dramen und Theatertexte richtig analysieren. Das Lehrbuch stellt ausgehend von Tragödie und Komödie die einzelnen dramatischen Genres vor und erklärt zentrale Grundbegriffe. Für die Dramenanalyse werden die Kategorien Handlung, Figuren, Sprache, Raum und Zeit sowie neuere theoretische Konzepte behandelt, darunter: Postdramatik, Theatralität und Semiotik. Exkurse zur Theatergeschichte, zu Berufen im Theater, Dramendidaktik und Theaterpädagogik runden die fundierte Einführung ab.
Ökonomie, Judentum und Weiblichkeit bei Theodor Fontane, Heinrich Mann, Thomas Mann, Arthur Schnitzler und Emile Zola
Die Studie untersucht den Zusammenhang von Antikapitalismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit in literarischen und nicht-literarischen Texten der Jahrhundertwende. Um 1900 wird die Ökonomie zum zentralen Diskurs der Modernisierung, wobei insbesondere die Börse und das Kaufhaus in den Fokus der antikapitalistischen Kritik rücken. Diese Kritik ordnet „spekulative“ Finanztransaktionen und neue Konsumpraktiken vor allem Minoritäten zu, namentlich dem als korrupt dargestellten jüdischen Börsianer und der willensschwachen Käuferin. Die Texte drücken Vorbehalte gegen den „schnöden Mammon“ aus und fixieren gesellschaftliche Grenzziehungen. Die populäre Figur des Ingenieurs, der an der Schnittstelle von Ökonomie und Genie steht, muss eine Schule der Askese durchlaufen, um den Verlockungen des Geldes und den „dubiosen“ Aktiengesellschaften zu widerstehen. Die Studie beleuchtet die Kritik an Börse, Geld und Kaufhaus in kanonischen Werken (Theodor Fontane, Heinrich Mann, Thomas Mann) sowie in Populärromanen und Essays. Zudem rekonstruiert sie Gegenentwürfe in deutsch-jüdischen Texten (Arthur Schnitzler, Salomon Kohn) und alternative Konzepte der Börse in US-amerikanischen Romanen.
Seit etwa 1995 beschäftigt sich das Gegenwartstheater verstärkt mit wirtschaftlichen Themen und untersucht das Verhältnis von Ökonomie, Sozialem und Ästhetik. Im Zentrum der Beiträge aus der Theater- und Literaturwissenschaft, der Soziologie, Betriebswirtschaft sowie der Theaterkritik steht das Interesse von Dramatikerinnen und Dramatikern sowie Regisseurinnen und Regisseuren an Arbeit und Arbeitslosigkeit, an Ausbeutungsverhältnissen des Theaters selbst sowie an kollektiven Arbeitsweisen und Netzwerkökonomien. Die Theatermacher_innen entdecken mit diesem Fokus auch das Soziale neu: Sie nutzen die Attraktivität von autobiografischem Material, das Authentizitätspotenzial von Laien auf der Bühne sowie die Produktivität von Teamarbeit. Damit nähert sich das Theater durchaus aktuellen Produktionsformen in der Wirtschaft an, die den Imperativ zur Kreativität integriert haben und auf flexibilisiertes Teamwork setzen.
Typisch Frau, typisch Mann – was heißt das eigentlich? Weiblichkeit und Männlichkeit werden nicht allein durch das anatomische Geschlecht („Sex“) definiert, sondern auch durch spezifische Rollenangebote, die z. B. durch Kleidercodes oder Verhaltensnormen bestimmt sind. Den Fokus auf diese soziale Konstruktion von Geschlecht („Gender“) legen die Gender Studies – ein dynamisches Forschungsfeld mit spannenden Anwendungsbereichen, das Franziska Schößler aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive erschließt. Aus dem Inhalt: Geschichte und Entwicklungstendenzen der Gender Studies; Geschlechtergeschichte seit 1800, Pionierinnen des Feminismus und frühe Debatten, Pluralisierung und Dynamisierung der Gender Studies, theoretische Grundlagen von der Psychoanalyse bis zur Diskursanalyse, konkrete literatur- und kulturwissenschaftliche Anwendungsfelder, Film Studies, Kanondebatten und angrenzende Bereiche: Queer, Men's und Postcolonial Studies.
Die Einführung bietet einen Überblick über kulturwissenschaftliche Theoriemodelle in der Literaturwissenschaft, beginnend um 1900 bis hin zu aktuellen Ansätzen wie New Historicism, Gender und Postcolonial Studies. Zentrale Texte werden zusammengefasst, methodische Möglichkeiten erläutert und biographische Informationen zu Autoren bereitgestellt. Ein Glossar und Register am Ende erleichtern die Orientierung.