Für Flüchtlinge sind Blechteller gerade gut genug, weiß die achtjährige Heidi aus eigener Erfahrung, die kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geboren wurde und wenige Jahre später das harte Leben eines Flüchtlingskindes ertragen muss. In ihren Kindertagen, wohl behütet und umsorgt von ihrer Mutter und den liebenden Großmüttern, fühlt sie sich nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches, nachdem die Familie auseinandergerissen wurde, für ihre junge, unselbstständige Mutter verantwortlich und versucht, ihre beiden kleineren Geschwister mit zu erziehen. Seit der Flucht aus dem Sudetenland über Sachsen nach Bayern und später ins Badische sind Armut und Hunger ihre ständigen Begleiter. Hinzu kommen ungerechte Anfeindungen vieler Einheimischer, die in Flüchtlingen Eindringlinge in ihre ach so heile Welt sehen. Heidi wehrt sich gegen jede Diffamierung, sie sehnt sich danach, endlich irgendwo anzukommen, um wieder ein richtiges Zuhause zu haben. Mit ihrer kindlichen Vorstellungskraft, ihrem gradlinig logischen Denken und ihrem hintergründigen, teilweise schwarzen Humor überrascht Heidi nicht nur ihre Mutter, sondern auch die Menschen, denen sie begegnet.
Heiderun Gödrich Bücher




Hinter unsichtbaren Gittern eingesperrt, fühlt sich Nora an der Seite einer Borderline-Persönlichkeit, zu einer Zeit, als diese Krankheit noch keinen Namen hat. Sie bemerkt, dass ihr Mann psychisch krank ist und Hilfe benötigt. Er lehnt dies ab und schiebt sein Leiden auf körperliche Erkrankungen. Um ihm zu helfen, aber auch, um das eigene Leben erträglicher zu machen, wächst Nora allmählich in die Rolle seiner Therapeutin. Es ist schwer, ihn aus seinem Spannungsfeld zwischen extremer Todesangst und Todessehnsucht zu holen. Doch manchmal gelingt es ihr, diesen Teufelskreis für einige Zeit zu durchbrechen.
Miranda ist davon überzeugt, dass sie durch liebevolles Ausgestalten ihres Umfelds das Schicksal günstig beeinflussen kann. Daher muss es immer das Feinste vom Feinen sein. Hereinreden lässt sie sich dabei nicht, schließlich ist sie eine Meisterin im fantasievollen Dekorieren. Während ihr Mann längst den Weg des geringsten Widerstandes gewählt hat und sie gewähren lässt, haben die Kinder ihre eigene Vorstellung von einer schönen Kuschelwelt. Das verletzt Miranda zutiefst. Damit sie ihre Kreativität voll entfalten und vielen Menschen beweisen kann, was in ihr steckt, geht sie schließlich ein großes Risiko ein.
Muss ein Mensch unserer heutigen Gesellschaft nicht an seinem Verstand zweifeln, wenn sich ein Verstorbener meldet oder wenn Gegenstände, wie von Geisterhand geführt, ein Eigenleben entwickeln? Faszinierend berichtet die Autorin von ihren außergewöhnlichen Erlebnissen und wie sie bemüht ist, diese in ihr realistisches Weltbild zu integrieren. Einfach ist das nicht, schließlich geht es darum zu akzeptieren, dass der Tod lediglich den Übergang in eine andere Existenzform darstellt. Durch den Vergleich mit anderen Erlebnisberichten und durch das Einbeziehen neuer Erkenntnisse auf dem Gebiet der Parapsychologie, gelingt es ihr anzuerkennen, dass es neben der bekannten Wirklichkeit auch eine andere Realität gibt.