Rolf Ahmann Bücher




Die Entwicklung der EU vom EGKS-Vertrag bis zum Maastricht-Vertrag und darüber hinaus beschreibt einen Integrationsprozess, der mit dem Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags am 1. Dezember 2009 einen vorläufigen Abschluss fand. Die europäische Einigung wurde überwiegend als binnengerichteter Prozess der wirtschaftlichen und politischen Integration wahrgenommen, während die Entwicklung der Außenbeziehungen der Europäischen Gemeinschaften seit den 1950er Jahren in der Forschung weniger Beachtung fand. Eine Untersuchung der Koordination dieser Außenbeziehungen muss sowohl die nationalstaatlichen Perspektiven ausgewählter Mitgliedstaaten als auch die Sichtweisen der kooperierenden und konkurrierenden Organe der Gemeinschaft berücksichtigen. Zudem ist es wichtig, die Ausweitung, Verdichtung und Verrechtlichung verschiedener Politikfelder im Außenbeziehungsbereich zu würdigen. Die Beiträge von Rechts-, Politik- und Geschichtswissenschaftlern in diesem Band leisten dazu wichtige Vorarbeiten. Sie bieten zwar nur einen Einstieg in die umfassendere Aufarbeitung der Entwicklungen, Formen, Aspekte und Probleme der Koordinierung der Außenbeziehungen, zeigen jedoch wichtige Wegmarken und Forschungsfragen auf. Dadurch fördern sie die interdisziplinäre Betrachtung und treiben die weitere Forschung in diesem Bereich voran.
Autoritäre Regierungsformen erleben in Osteuropa eine Renaissance, und vielfach knüpfen die heutigen Machthaber an Traditionen und Vorbilder der Zeit zwischen den Weltkriegen an. Denn vom Balkan bis zum Baltikum bestanden nach 1918 zwölf selbständige Staaten mit demokratischen Verfassungen, von denen sich zehn in den 1920er und 1930er Jahren in autoritäre Präsidial- oder Königsdikaturen verwandelten. Die im vorliegenden Band versammelten Innenansichten dieser Regime vermitteln nicht nur Einblicke in die teils bis heute relevanten Verhältnisse im Ostmittel- und Südosteuropa der Zwischenkriegszeit, sondern weisen auch interessante Parallelen zur aktuellen Entwicklung autoritärer Regime auf, wie der Herausgeber in seinem Nachwort erläutert. Behandelt werden: Estland – Lettland – Litauen – Polen – Ungarn – Slowakei – Österreich – Rumänien – Bulgarien – Griechenland – Albanien – Jugoslawien – Serbien.