Die Annahme, dass Sexualität und Hormone eine untrennbare Einheit bilden, wird häufig in Zeitschriften geäußert, jedoch ist die Forschung in diesem Bereich bislang begrenzt. Tillmann Krüger präsentiert eine wegweisende Studie zur Psychoneuroendokrinologie sexueller Funktionen beim Mann. In dieser Untersuchung wurden sexuelle Erregung und Orgasmus unter wissenschaftlichen Bedingungen im Labor analysiert, wobei zahlreiche Hormone, Herz-Kreislaufparameter und psychologische Variablen berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse liefern grundlegende Erkenntnisse zur hormonellen Sexualpsychobiologie gesunder Männer und stellen die gängige Behauptung in Frage, dass sexuelle Ekstase gleichbedeutend mit einem Endorphin-Rausch ist. Zudem könnte Prolaktin eine entscheidende Rolle im Orgasmusprozess spielen. Tillmann Krüger promovierte an der Medizinischen Hochschule Hannover und ist an der Fortsetzung der Forschungsprojekte beteiligt. In Kooperation mit der Abteilung für Neuroradiologie der Medizinischen Hochschule Hannover arbeitet er auch an der Bildgebung audiovisuell stimulierter Hirnareale mittels funktioneller Magnetresonanztomographie.
