Ulla-Lena Lundberg reist erneut nach Sibirien, um das Land und seine Vogelwelt zu erkunden. Mit ornithologischen Studien als Vorwand beobachtet sie seltene Vögel und reflektiert über menschliches Verhalten und die Beziehung zur Natur. Ihre Reise bietet Einblicke in eine sich verändernde Gesellschaft und ist lyrisch und klug verfasst.
Ulla-Lena Lundberg Bücher
Ulla-Lena Lundbergs Werk taucht tief in die menschliche Existenz und die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur ein. Ihr Schreiben zeichnet sich durch eine kraftvolle lyrische Sensibilität aus, die sowohl karge als auch poetische Szenen meisterhaft darstellt. In ihren Erzählungen bietet sie dem Leser eine introspektive Erkundung von Themen wie Erinnerung, Verlust und der Suche nach Identität. Lundberg verbindet geschickt Realismus mit einer subtilen spirituellen Note und schafft literarische Werke, die lange nach dem Umblättern der letzten Seite nachhallen.



Sibirien
- 220 Seiten
- 8 Lesestunden
Als Ulla-Lena Lundberg zum zweitenmal nach Sibirien fährt, um auf den Spuren ihrer ersten Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn das Land neu zu erleben, muß sie einen plausiblen Vorwand finden, um überhaupt ein Visum zu bekommen. Sie gibt ornithologische Studien an - keine erfundene Ausrede, denn die Vogelbeobachtung sollte ihr Hauptinteresse werden. Sie ist fasziniert vom Verhalten der Zugvögel. Und sie fühlt sich ihnen in gewissem Sinne verwandt. Bis hinauf zur äußersten Küste am nördlichen Eismeer und zur Beringstraße führt sie ihre Jagdleidenschaft, seltene Vögel wie den Sibirischen Schneekranich oder die Arktische Rosenmöwe zu beobachten, und ebenso durch Jakutien hinab in den südlichsten Winkel des Ussuri- Landes in Fernost. In einigen entlegenen Gebieten gehört sie zu den ersten westlichen Besuchern seit der Oktoberrevolution. Sie findet bei ihren Beobachtungen der verschiedensten Vogelarten und ihrem Habitat zahlreich Anlaß zu Vergleichen mit menschlichen Charakterzügen und Verhaltensweisen, zu Reflexionen über die conditio humana und unseren Umgang mit der Natur. Und es ist zudem eine Reise durch eine untergehende Gesellschaft, spannend, lyrisch, stimmungsvoll und klug geschrieben.
Von Inseln im Eis, düsteren Sagen, einer jungen Familie und uralten Traditionen. Auf den windumtosten Örar-Inseln, einem Archipel abseits der Schiffsrouten zwischen Finnland und Schweden, bricht Mitte der 1940er-Jahre eine neue Ära an: Mit der Ankunft des Pfarrers Petter Kummel geht ein Ruck durch die Gemeinde. Die Fischer und Bauern verfallen der optimistischen, aufgeklärten Ausstrahlung des jungen Pastors, seiner Frau Mona und ihrer kleinen Tochter Sanna ebenso schnell wie umgekehrt die Pfarrersfamilie dem rauen Charme der Landschaft und ihrer Bewohner. Doch auf dem Meer und dem Eis, das im Winter die Kirchinsel mit den Höfen verbindet, herrschen unsichtbare, uralte Mächte, für deren Warnungen die Zugezogenen keinen Sinn zu haben scheinen ...