Diese Einführung in die psychoanalytische Literaturwissenschaft stellt die Bedeutung der Psychoanalyse für die Literaturtheorie heraus und führt verschiedene Ansätze vor, die sich auf die Grundfragen der psychoanalytischen Textanalyse, den literarischen Schaffensprozess, die Rezeptionstheorie und die Interpretation literarischer Werke beziehen. Ein historischer Teil skizziert die Entwicklung der Disziplin im deutschen, anglo-amerikanischen und im französischen Kulturraum. Für die zweite Auflage wurde der Band aktualisiert, um ein Kapitel zur Filmanalyse erweitert und um Passagen zur feministischen Literaturtheorie ergänzt.
Walter Schönau Bücher



Sigmund Freuds Prosa
Literarische Elemente seines Stils
Der Goethepreisträger Freud schrieb einen meisterhaften Stil, davon zeugt nicht nur der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Das vorliegende Buch ist eine viel beachtete stilkritische Untersuchung von Freuds Prosa und ihren literarisch-rhetorischen Aspekten. Walter Schönau zeigt, welche Rolle die Berücksichtigung des Lesers als Gestaltungsprinzip spielt, und geht den Übereinstimmungen zwischen dem Stil Freuds und dessen Vorbild Lessing nach; er analysiert die Bedeutung der Mottos, denen Freud so große Aufmerksamkeit widmete, verfolgt die oft kunstvolle Art der Zitatverwendung, behandelt den Aphoristiker Freud und untersucht besonders eingehend die Bildlichkeit der Sprache und die bevorzugten Bildbereiche, etwa den der Archäologie oder der Entdeckungsreise, und die als Kompositionsprinzip wirksame Spaziergangs-Vorstellung. Einzelinterpretationen dreier Texte (Katharina, Vergänglichkeit, I. Vorlesung zur Einführung in die Psychoanalyse) vergegenwärtigen Freuds Leistung als Essayist und Redner. 'Ein begeisterndes Buch!' Hermann Levin Goldschmidt NZZ 'Wenn wir nun in der Freud-Ausgabe zu lesen beginnen und dabei unvermerkt ins Vergnügen geraten, so dürfen wir jetzt dank Schönau wissen, dass – auch stilistisch – Lust an Freud legitim und rechtens ist.' Klaus Jeziorkowski FAZ '(.) ohne seinen Forschungsbeitrag wird man sich die künftige Beschäftigung mit dem Schriftsteller Freud kaum vorstellen können.' Hans Mayer Psyche