Theo Altena lebt mit seiner Frau Sylvia in einem gepflegten Wohnviertel. Ihr Zusammenleben ist liebevoll und partnerschaftlich, keine Turbulenzen stören den geregelten Alltag. Bis Theo die Surinamerin Iris Pompier kennenlernt. Auch er kann sich ihrer exotischen Ausstrahlung nicht entziehen und ein ausgeklügeltes Doppellleben beginnt.§
Joost Zwagerman Bücher
Joost Zwagerman war ein bedeutender niederländischer Autor, dessen Werke sich häufig mit Themen des modernen Lebens und der Kunstszene, insbesondere im Kontext Amsterdams, auseinandersetzten. Seine Prosa erforschte die Dynamik interkultureller Beziehungen und die Komplexität menschlicher Emotionen und behielt einen unverwechselbaren Stil bei, der ein breites Publikum ansprach. Neben Romanen trug Zwagerman auch zur Poesie und Essayistik bei und zeigte damit seine literarische Vielseitigkeit. Seine Schriften wurden in zwölf Sprachen übersetzt und festigten seinen Status als einer der meistgelesenen niederländischen Schriftsteller seiner Generation.







Für Justus ist Onkel Siem unangefochtene Bezugsperson – lebensfroh und unkompliziert überspringt er alle Hürden des Lebens. Umso unfassbarer scheint es, dass Siem sich eines Tages das Leben nimmt. Die Suche nach dem wahren Onkel beginnt. Justus reist mit seinem Onkel Siem durch die Hotels und Pensionen der niederländischen Provinz, um sie für ihre Zeitschrift 'Guten Morgen' zu bewerten. Siem und seine Frau Tilly sind der genaue Gegensatz zu Justus’ spießigen Eltern, und schon als Kind bewunderte Justus den Onkel für seine Lebenslust, sein Temperament und seine Unkonventionalität. Als Siem für alle unfassbar Selbstmord begeht, muss sich Justus dem wahren Bild des Onkels stellen und ihn von dem Sockel, auf den er ihn gesetzt hat, herunterholen. Und so erzählt er nach und nach von den Schattenseiten in Siems Leben, die den Selbstmord gar nicht mehr so unfassbar erscheinen lassen wie zunächst angenommen. Ein nachdenklicher und dennoch heiterer Roman, der die niederländische Provinz in all ihrer Liebenswürdigkeit darstellt und der gleichzeitig zeigt, was der Selbstmord eines geliebten Menschen für die Angehörigen bedeutet. Neben Leon de Winter und Harry Mulisch gehört Joost Zwagerman zu den bedeutendsten niederländischen Autoren und kann nun endlich auch von einem deutschen Publikum entdeckt werden.
Der Schriftsteller Otto Vallei steckt in einer künstlerischen Krise. Da veröffentlicht sein erfolgreicherer Konkurrent Ed Waterland einen Roman, der von einem Autor erzählt, der nicht nur unter einer Schreibhemmung leidet, sondern für dieses Problem auch dieselbe Lösung gefunden hat wie Vallei: Er arbeitet als Radiomoderator in einer Kultursendung. Otto meint in der Hauptfigur sich selbst wiederzuerkennen, beschuldigt Waterland des Plagiats und verdächtigt zuerst die eigene Frau, dann seinen (Ex-)Verleger, Ideen und Details aus seinem Leben weitergegeben zu haben...
»Nein, ich habe keine Lust. Ich habe eigentlich nie Lust, irgendwohin zu gehen. Meistens habe ich nur Lust, irgendwo wegzugehen.« Walter van Raamsdonk (Raam) lebt in der Welt junger, erfolgreicher Künstler in Amsterdam. Diese beschäftigen sich vornehmlich mit Geld, Sex und Drogen und, auch das, produzieren hin und wieder Kunst. Die Kunst ist Raam jedoch herzlich egal. Er versucht seinen Liebeskummer um die verlorene Freundin Sammie mit Videos (meist Pornos), MTV und Musik zu übertünchen. Nachts läßt er sich in der Diskothek »Gimmick« treiben, dem Treffpunkt der postmodernen Künstler, wo er so oft mit Sammie war. Schließlich reist er in der Weltgeschichte herum, um seinen Kummer zu betäuben – aber selbst in New York kommt er nicht von seiner alten Liebe los. Wieder daheim, erhält er einen hochdotierten Auftrag, hat jedoch kein Kunstwerk dafür. Und er ist nicht in der Lage, ein neues Werk zu schaffen. Da fällt ihm ein, daß noch drei Arbeiten seines Freundes Alex in einer Ecke seines Ateliers stehen ... In parodistischer Manier zeichnet Joost Zwagerman ein drastisches Bild der späten 1980er Jahre, in denen die Kunst zum Spiel um Geld und Eitelkeiten verkommt. Die Ich-Erzählung des Protagonisten steht exemplarisch für eine ganze Generation, die nach schnellem Ruhm und Reichtum strebt. Voller Selbstironie und Zynismus läßt Zwagerman seine Hauptfigur die Selbstbezogenheit und Geldbesessenheit seiner Künstlerkollegen kommentieren. In Gimmick! werden Künstler zu reinen Geschäftsleuten, Kunst wird nicht mehr an ihrer Einzigartigkeit, sondern am Marktwert gemessen. Auch in der Liebe geht es nur ums Geschäft, für Sentimentalitäten bleibt kein Raum. Sexualität wird zu reiner Obsession, ist allgegenwärtig – und steril. Das Wertesystem der Gesellschaft ist komplett ausgehöhlt: In der inhaltsleeren Kunst ist alles erlaubt, nichts kann mehr schockieren, die Künstler und ihre Werke werden austauschbar. Nach nur wenigen Monaten ist das »Gimmick« schon wieder out. Die postmoderne Künstlerszene ist der Schnellebigkeit des Marktes hinterhergehechelt. »Es gibt keine guten oder schlechten Künstler, Walter, es gibt Künstler mit Geld, und es gibt Künstler ohne Geld, und die Künstler ohne Geld sind eigentlich gar keine Künstler.« »Originalität ist eine Krankheit. Wir mögen alles, was morsch und unecht ist.« »Zeit ist Geld; Kreativität ist noch mehr Geld.« Zwagerman: »Es war ein Hype, die holländische Malerei jener Zeit. Es ging himmelhoch hinauf, aber später genauso hart wieder runter. Ich wollte diese Zeit aufnehmen. Und dafür habe ich mich umgesehen und den Jargon gelernt. « Nach dem Erfolg von »Duell« folgt nun ein weiterer Roman Joost Zwagermans aus der Kunstszene.
Eine meisterhafte Satire auf den Kunstbetrieb: Jelmer Verhooff ist der junge Direktor des »Hollands Museum« in Amsterdam, ein hipper Aufsteiger innerhalb der Kunstwelt. Nun aber muß sein Museum wegen Brandschutzmängeln geschlossen werden. Als letzte Ausstellung vor der Schließung hat er sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Junge holländische Künstler sollen sich mit Meisterwerken der Sammlung auseinandersetzen. Der Titel der Schau: »Duel. Dutch Artists Challenged by Modern Masters.« Besonders angetan ist er von einer jungen Malerin, die sich darauf spezialisiert hat, bedeutende Gemälde detailgenau zu kopieren. Diese wählt ein Schlüsselwerk von Mark Rothko und schafft ein verblüffend originalgetreues Abbild. Nach dem Ende der Ausstellung stellt dann allerdings der Restaurator des Museums fest, daß nun die Kopie in der Sammlung ist. Das Original wurde von der Malerin gestohlen. Und Jelmer Verhooff stellt seinerseits fest, daß Emma Duiker nicht nur Gemälde kopiert, sondern eine Konzeptkünstlerin ist, deren eigentliches Werk darin besteht, Rothkos Gemälde ohne jeden Hinweis auf dessen Wert und Bedeutung an alltäglichen Orten auf einfache Menschen wirken zu lassen. Verhooff macht sich sofort daran zu recherchieren, wo sich das Original befindet, um es zurückzustehlen. Er läßt Emma Duikers Computer hacken, und als er erfährt, daß sich der Rothko in der Schule für Lernbehinderte einer slowenischen Kleinstadt befindet, macht er sich zusammen mit dem Restaurator auf den Weg. Doch er hat Emma Duiker weit unterschätzt ...