Wolf-Dietrich Bald Bücher






Zum 90. Geburtstag des Physikers, Forschers und akademischen Lehrers Werner Endres widmen ihm Kollegen und Freunde, die sein Schaffen über viele Jahre begleitet haben, diesen Sammelband mit wissenschaftlichen Aufsätzen. Die Aufsätze beleuchten weite Bereiche der Sprachakustik wie auch der Sprachsignalverarbeitung, also Gebiete, in denen Werner Endres wesentliche wissenschaftliche Beiträge geliefert hat. Zugleich bietet dieser Band einen interessanten Einblick in die Entwicklung dieses Themenkreises in den letzten fünfzig Jahren, dargestellt von Zeitzeugen, die ebenso wie der Jubilar an dieser Entwicklung aktiv mitgewirkt haben. Am Beginn der Sammlung steht ein grundlegender Beitrag zu der Wechselbeziehung zwischen Sprache und Technik, die unseren Umgang mit Sprache in der neueren Zeit prinzipell verändert hat und noch verändert. Es folgen Rückblicke über die Sprachkommunikations- und Sprachtechnologieforschung sowie die Phonetik, die die historische Entwicklung an mehreren universitären Forschungsstätten darstellen. Weitere Artikel über einschlägige aktuelle Forschungsergebnisse spiegeln die Arbeitsgebiete exemplarisch wider. Am Ende des Bandes findet der Leser unter der Überschrift „Daten und Dokumente“ detaillierte Angaben über Lebensweg und Lebensleistung des Jubilars.
Ausgegrenzt, eingesperrt und abgeschoben
Migration und Jugendkriminalität
• . Ausgegrenzt. eingesperrt. abgeschoben„ - der Titel bezeichnet die Etappen in den Jugendbiographien. die in diesem Buch herausgearbeitet werden. Die Lebensläufe der Jugendlichen sind geprägt von gesellschaftlichen Strukturen. in denen sie von Anfang an als unerwünscht behandelt werden. Durch die Ab schiebung wird ihre Marginalisierung in vielen Fällen zum logischen Ende gebracht - in Form einer endgültigen Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Der Positionierungsprozess dieser Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist das Ergebnis einer .. Sonderbehandlung“ durch die relevanten gesellschaftlichen Repräsentanten sozialer und strafrechtlicher Kontrolle. Auch die Medien leisten ihren Beitrag dazu. wenn sie mit ihren Meldungen über die Zunahme der Ju gendkriminalität. insbesondere von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. ein beunruhigendes Bild schaffen. Befasst man sich mit dem Thema genauer. so wird bald deutlich. dass wir es eigentlich mit drei ., Problemkreisen„ zu tun haben. die hier in Szene gesetzt werden: Erstens sind es die • . Ausländer“. die unser Zusammenleben bedrohen. Zweitens sind es die ., Kriminellen„. die unsere Sicherheit gefáhrden. Und drittens sind es die . Jugendlichen“. die zunehmend orientierungsloser und gewalttätiger erscheinen und damit die Zukunft der Gesellschaft in Frage stel len. Hier wird ein sehr dichtes und wirkungsvolles Szenarium aufgebaut. in dem sich unterschiedlich gelagerte Ängste der Bevölkerung miteinander verbinden und gegenseitig hochschaukeln. Was daraus entsteht. ist eine in aller Öffentlich keit verbreitete Vorstellung von diesen Jugendlichen als Bedrohung. die eine beträchtliche gesamtgesellschaftliche Relevanz und Reichweite erlangt. Sie wirkt in den politischen genauso wie in den akademischen Bereichhinein und bestimmt oft genug das Alltagsbewusstsein der Bevölkerung.
Islam und Bildung
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
Der Band liefert eine Bestandsaufnahme, inwieweit der Islam in der Zivilgesellschaft Deutschlands verankert ist und setzt sich mit den entsprechenden verfassungsrechtlichen, bildungspolitischen und gesellschaftlichen Konsequenzen auseinander. Durch die Migration bildet der Islam in Deutschland heute neben dem Protestantismus und dem Katholizismus die dritte religiöse Kraft. Die Gesellschaft hat auf diese Entwicklung bislang kaum reagiert. Der Band liefert nun eine Bestandsaufnahme und zieht die entsprechenden gesellschaftlichen Folgerungen: Im Rahmen der Zivilgesellschaft ist zu überlegen, welche Rolle der Islam als dritte Säule spielt, und welche Konsequenzen daraus sowohl verfassungsrechtlich als auch bildungspolitisch zu ziehen sind. Im Rahmen des Alltagslebens ist zu bedenken, welche Bedeutung der Islam als religiöse Orientierung der Jugendlichen und Heranwachsenden besitzt und welche Wege demzufolge in der schulischen wie außerschulischen Bildungsarbeit hier einzuschlagen sind. Ein Vorschlag wäre ganz einfach, den schulischen Religionsunterricht für den Islam zu öffnen und einschlägige Studiengänge und Professuren einzurichten.
Der Umgang mit der Stadtgesellschaft
Ist die multikulturelle Stadt gescheitert oder wird sie zu einem Erfolgsmodell?
- 253 Seiten
- 9 Lesestunden
Seit der Industrialisierung haben sich die Städte immer schneller verändert. Und dennoch ist es den Stadtbewohnern bis heute immer wieder gelungen, sich auf das urbane Leben erfolgreich einzustellen. Diese Fähigkeit soll in dem vorliegenden Band diskutiert werden. Statt den Niedergang urbaner Zivilisation zu beklagen und die multikulturelle Stadt als gescheitert zu erklären, werden in diesem Reader einerseits die konkreten Umgangsformen mit der städtischen Quartieren und andererseits die vielfältigen Möglichkeiten und Entwicklungspotentiale, die sie für den Einzelnen bieten, herausgearbeitet. Es wird auch gezeigt, dass die städtische Bevölkerung eine ausgeprägte Fähigkeit zum erfolgreichen Miteinander besitzt, diese jedoch zunehmend durch diskriminierende, ethnisierende und rassistische Intervention beeinträchtigt wird.
Jugendarbeit in Sportvereinen
- 502 Seiten
- 18 Lesestunden
Die Studie, die zunächst viel Aufregung verursacht und inzwischen viel Positives bewirkt hat, jetzt als Buch! Wie kaum eine andere sportwissenschaftliche Studie hat die Paderborner Längsschnittuntersuchung zum Zusammenhang zwischen Sportengagement und jugendlicher Entwicklung für öffentliches Interesse gesorgt. Nationale und regionale Zeitungen berichteten und überboten sich mit spektaktulären Schlagzeilen; in Sportvereinen herrschte Aufregung; Verbände waren zunächst irritiert, reagierten - unterstützt von der Sportpolitik - aber mit Bedacht und konstruktiven Maßnahmen. Worum geht es in der Studie? Die Paderborner Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Brettschneider legt die Ergebnisse einer Evaluationsstudie vor, in der mit Hilfe von Fragebogenuntersuchungen, motorische Tests und qualitativen Interviews der Einfluss sportlicher Aktivitäten auf die Entwicklung von Heranwachsenden untersucht wurden. Das längsschnittliche Design und die statistische Bearbeitung der Studie erlauben es, zum einen individuelle Entwicklungsverläufe innerhalb von zwei Jahren zu überprüfen und zum anderen Unterschiede zwischen Vereinsmitgliedern und vereinsungebundenen Jugendlichen zu beobachten. Das (theoretisch nicht überraschende, aber für den organisierten Sport unerwartete und enttäuschende) Ergebnis lautet: Im motorischen wie im psychosozialen Bereich sind die erhofften Entwicklungsunterschiede zugunsten der Vereinsjugendlichen kaum zu beobachten. Vielfältige Befunde zur Entwicklung motorischer Leistungsfähigkeit, zum Selbstwertgefühl und Selbstkonzept, zu den sozialen Beziehungen, zum Risikoverhalten und zu psychosomatischen Beschwerden illustrieren das Ergebnis nachhaltig. Die Studie zieht nun keineswegs das pädagogische und soziale Potential der Sportvereine und ihre Jugendarbeit in Zweifel. Vielmehr mahnt sie den organisierten Sport wie auch die Sportpolitik, die Vereine nicht mit Ansprüchen und Erwartungen zu überfrachten, denen diese nicht gerecht werden können. Dieses - preiswerte - Buch ist ein „Muss“ für Sportstudierende, sozial-, jugend- und sportinteressierte Kommunalpolitiker sowie Sportjournalisten.
Auf dem Weg zur Stadtgesellschaft
Die multikulturelle Stadt zwischen globaler Neuorientierung und Restauration
- 243 Seiten
- 9 Lesestunden
Heute stehen moderne Städte unter globalem Druck. Sie sind Schauplatz umfassender Transformationsprozesse, die zugleich vom nachhaltigen Widerstand vor allem der „alteingesessenen“ Bevölkerungsgruppen, aber mitunter auch verunsicherter Einwanderungsgruppen, geprägt werden. Es ist vor allem die neue Mobilität, nicht zuletzt die Einwanderung, die die Stadtgesellschaften zu einer Neuorganisierung der Alltagslebens zwingt und die Entwicklung vorantreibt. Bei genauer Betrachtung wird im städtischen Alltag eine soziale Grammatik erkennbar, die das Alltagshandeln wirkungsvoll anleitet und im Konfliktfall durch Verständigungsverfahren wieder in Schwung bringt.
Die multikulturelle Stadt
Von der Selbstverständlichkeit im städtischen Alltag
- 475 Seiten
- 17 Lesestunden
Durch Migrationsprozesse, aber auch im Rahmen zunehmender funktionaler Ausdifferenzierung und der Pluralisierung von Lebensstilen haben sich gerade die Großstädte zu multikulturellen Formationen - nicht nur in ethischer Hinsicht - entwickelt. Auch ist der öffentliche Diskurs in Politik und Wissenschaft häufig von einem Lamento über den Zerfall der Städte, der Rede von dem „Scheitern der multikulturellen Gesellschaft“ sowie der Hervorhebung ethnisch-kultureller Differenzen als einem zentralen gesellschaftlichen Problem geprägt. Diesem Ansatz setzen die Autoren einen erweiterten Multikulturalismusbegriff entgegen, der sich auf die städtische Vielfalt im weitesten Sinne bezieht. Zugleich wird hier vertreten, dass es trotz Konflikten und Risiken, trotz Ausgrenzung und Rassismus sehr wohl ein funktionierendes lebenspraktisches Miteinander, eine Selbstverständlichkeit im städtischen Alltagsleben, gibt, dass gerade die urbane Bevölkerung Kompetenzen entwickelt hat, trotz spezifischer „privater“ Differenzen „öffentlich“ miteinander umgehen zu können.
Die Demokratie entdeckt ihre Kinder
- 325 Seiten
- 12 Lesestunden
Das Buch dokumentiert die wissenschaftliche Begleitung der Kölner Kinder- und Jungendforen. Es geht in erster Linie um die Arbeit der Kölner Kinder- und Jugendforen, deren Bedingungen, Verlauf, Erfolge und Misserfolge. Genauer dargestellt werden ebenso verschiedene Vorstellungen von politischer Partizipation sowie Themen, die sich mit Bedingungen für Kinder- und Jungendbeteiligung beschäftigen. Der Band bietet eine kritische Auseinandersetzung mit den Beteiligungsformen und der lokalen Ausgestaltung der Kinder- und Jugendforen in Köln. Anschließend werden wichtige Bausteine für neue Formen und für eine konkrete konzeptionelle Umsetzung von Partizipation gegeben. Die Arbeit der Beteiligungsmaßnahme in Köln wird ausgewertet und konkrete Verbesserungsvorschläge und Anregungen werden entwickelt. Das Buch soll den interessierten LeserInnen Hilfestellung bei der Gestaltung von Partizipationsmodellen für Kinder und Jugendliche geben und damit zielorientierte pädagogische Arbeit ermöglichen.
Fundamentalismusverdacht
Plädoyer für eine Neuorientierung der Forschung im Umgang mit allochthonen Jugendlichen
Allochthone Jugendliche werden in zunehmendem Maße zu Objekten gesellschaftlicher Ausgrenzung. Selbst die Wissenschaft trägt häufig zu dieser Ausgrenzung bei, wenn sie vor einer fortschreitenden Radikalisierung und Islamisierung zumal bei allochthonen Jugendlichen warnt. In den Beiträgen dieses Bandes wird für eine Abkehr von einer solchen Forschungsperspektive und für eine bewußte Neuorientierung der Forschung im Blick auf allochthone Jugendliche plädiert. Dabei werden aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen wie z. B. der Politologie, der Pädagogik, der Soziologie, der Theologie, der Psychologie und der Kriminologie sowohl lokale, nationale als auch globale Perspektiven entwickelt.