Raue Zeiten
Neue Musik in / als Reibung. Band 63. Einzelausgabe.






Neue Musik in / als Reibung. Band 63. Einzelausgabe.
Interpretation im Fokus. Band 62. Einzelausgabe.
Bei der 75. Frühjahrstagung des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung 2022 stand unter dem Motto „Aufs Spiel gesetzt“ die Interpretation im Fokus. Die Thematik wurde sowohl aus der Perspektive von Interpret: innen entfaltet, die heute zunehmend - als Solist: innen oder in Ensembleformationen - auch als konzeptionelle Ideengeber: innen hervortreten, sowie aus dem Blickwinkel jener Komponist: innen, die ihre Schaffensprozesse dezidiert als kollaborative Arbeit begreifen.
Bewegung, Performance, Medien. Musik zwischen performativer Expansion und medialer Integration 1950–2000
Wandlungen der kompositorischen Ideen und der Aufführungspraxis neuer Musik haben in den letzten Jahrzehnten die traditionelle Konzertsituation verändert. Christa Brüstle stellt in einem musikhistorischen Überblick die Gründe und Anlässe dieser Entwicklungen dar: Sie beziehen sich auf neue Aspekte von Form und Raum in der Musik ebenso wie auf unterschiedliche Verbindungen zwischen Musik, Performance, Theater und Medien. Themen sind die Einführung von Bewegung auf dem Konzertpodium, der experimentelle Umgang mit Instrumenten, (nackte) Körper als Klangproduzenten, Präsentationsformen der Live-Elektronik, die Inszenierung von Musikaufführungen, der Einsatz von Video im Konzert sowie die Aktivierung des Publikums. Sie werden am Beispiel von Werken etwa von Ashley, Bauckholt, Berio, Boulez, Cage, Globokar, Hespos, Kagel, Kang, Lachenmann, Schnebel, Stäbler, Stelzenbach, Stockhausen oder Young diskutiert. Daraus ergeben sich nicht zuletzt exemplarische Interpretationen zeitgenössischer Kompositionen und Aufführungen unter Heranziehung aktueller Kunst- und Mediendiskurse wie Intermedialität und Interaktivität, Theorien des Performativen und Hybridität.
Ob im Sport, im Theater, im Konzert, im Kino oder in der Literatur - überall werden Rhythmen produziert, die unsere Zeiterfahrung strukturieren. Inwiefern und wie uns Rhythmen bewegen, ist trotz ihrer Allgegenwart bislang nicht hinreichend verstanden worden und provoziert immer wieder neues Nachdenken. Die Zielsetzung dieses Buchprojektes ist es, Rhythmus in einem breit aufgespannten interdisziplinären Rahmen und mit innovativen Konzepten zu bearbeiten. Das Spektrum der vertretenen Disziplinen reicht von der Chronobiologie über die Kulturwissenschaften bis hin zu den Sport- und den Sozialwissenschaften. Zwei künstlerische Beiträge sind auf einer beiliegenden DVD dokumentiert: ein Ausschnitt aus »Heiße Rhythmen aus dem Ausland« des Schweizer Theatermusikers und Schauspielers Jürg Kienberger und eine Solo-Improvisation der Perkussionistin Robyn Schulkowsky.
Zur Rezeptionsgeschichte des Komponisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts