Ehrenamtliche Bürgermeister in Deutschland
Das unbekannte Wesen
Das unbekannte Wesen
Verwaltung und Koordination im Mehrebenensystem
Im vorliegenden Band wird das lokale Integrationsmanagement in Deutschland, Frankreich und Schweden vergleichend untersucht. Im Mittelpunkt stehen Verflechtungsstrukturen, Koordination und Leistungsfähigkeit der Integrationsverwaltung mit besonderem Fokus auf den Entwicklungen nach der Flüchtlingskrise von 2015/16. Auf der Grundlage von Fallstudien und Experteninterviews in den drei Ländern wird das institutionelle Zusammenspiel von Akteuren im Mehrebenensystem und im lokalen Raum analysiert. Dabei werden jeweils die nationalen Rahmenbedingungen, lokalen Gestaltungsvarianten und krisenbedingten Herausforderungen des Integrationsmanagement kommunen- und ländervergleichend in den Blick genommen. Gestützt auf illustrative Praxisbeispiele und Tiefeneinblicke in die lokalen Handlungsprobleme leitet die Studie Lehren und Empfehlungen für eine Optimierung des Integrationsmanagements und eine krisenresilientere Verwaltungsorganisation in diesem Aufgabenbereich ab.
Organisationswandel und digitale Transformation
Bürgerämter galten lange Zeit als das Erfolgsmodell der Verwaltungsmodernisierung in Richtung einer verstärkten Bürgerorientierung, sind in den letzten Jahren aber durch lange Wartezeiten und Klagen von Seiten der Mitarbeiterschaft über sich verschlechternde Arbeitsbedingungen unter Druck geraten. In der Studie wird eine umfassende Analyse der aktuellen organisatorischen, personellen und technischen Situation in den deutschen Bürgerämtern vorgenommen. Im Ergebnis zeigen sich ein Organisationswandel insbesondere durch die Einführung von Terminsprechstunden und die zunehmende Nutzung digitaler Verwaltungsprozesse. Trotz einer unbestrittenen Zunahme der Arbeitsbelastung der Mitarbeiter besteht übereinstimmend eine hohe Zufriedenheit mit den Leistungen der Bürgerämter durch die Bürgermeister, Personalräte und Bürger. Notwendig sind weitere personelle Investitionen und ein Ausbau der Reformanstrengungen in Richtung einer größeren Nutzerfreundlichkeit von Online-Angeboten.
Im Zuge der Flüchtlingskrise sind über 1,4 Mio. Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Dies bringt für die Verwaltungen erhebliche neue Anforderungen mit sich und hat zu nicht unerheblichen Vollzugsproblemen geführt. Es existiert ein ebenenübergreifendes Vollzugssystem mit einer beachtlichen institutionellen und prozeduralen Komplexität. Nachdem die Probleme des Verwaltungshandelns zunächst wenig thematisiert worden waren, hat sich die Diskussion hierzu mittlerweile deutlich intensiviert. Zudem haben das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die Bundesagentur für Arbeit sowie die Bundesländer begonnen, das bestehende Verwaltungsvollzugssystem zu reformieren, und auf kommunaler Ebene gibt es innovative Ansätze im Bereich der Integration. Der vorliegende Band zieht eine Zwischenbilanz zum Verwaltungshandeln in der Flüchtlingskrise und zeigt institutionelle Strategien zu deren Bewältigung für verschiedene föderale Ebenen auf. Er umfasst verwaltungswissenschaftliche und praxisorientierte Analysen von Vollzugsvarianten und -problemen sowie einen Ausblick auf künftige Herausforderungen. Mit Beiträgen von Prof. Dr. Nathalie Behnke, Rainer Beutel, Jörg Bogumil, Jonas Hafner, M. A., Prof. Dr. Thurid Hustedt, Prof. Dr. Sabine Kuhlmann, Prof. Dr. Isabella Proeller, Ina Radtke, M. Sc., Prof. Dr. Hannes Schammann, Dorothea Störr-Ritter, Christoph Verenkotte
Handlungsempfehlungen für Verwaltungen und Gesetzgebung im föderalen System
Auf Basis umfangreicher verwaltungswissenschaftlicher und verwaltungsrechtlicher Analysen widmet sich der vorliegende Band der Migrations- und Integrationsverwaltung von Bund, Ländern und Kommunen. Die einzelnen Ebenen im Bundesstaat werden fokussiert auf wesentliche Aufgabenwahrnehmungen im Bereich Asyl und Integration und ergänzend um die Querschnittsthemen Datenmanagement und Verwaltungsgerichtsbarkeit untersucht. Auf dieser Basis werden Optimierungsvorschläge für eine bessere Aufgabenverteilung und Aufgabenwahrnehmung im Bereich Migration und Integration im Bundesstaat entworfen. Die Neuordnungsvorschläge orientieren sich an dem Ziel unnötige Schnittstellen abzubauen, Doppelarbeiten zu vermeiden, Verwaltungsverfahren (ohne Qualitätsverluste) zu beschleunigen und, da wo nötig, Kooperation zu verstärken. Anschließend werden zentrale Organisations- oder Verfahrensvorschläge hinsichtlich ihrer rechtlichen Umsetzungsfähigkeit bzw. Verfassungsfestigkeit überprüft.
Zwischen Konkordanz- und Konkurrenzdemokratie
Durch die Auswertung neuer quantitativer und qualitativer Datenbestande wird in diesem Buch erstmals systematisch vergleichend zwischen Ost- und Westdeutschland uberpruft, inwieweit sich konkordanz- bzw.
Dem Aufbau einer Wissenschaftsregion Ruhr kommt eine zentrale Rolle für die Zukunft des Ruhrgebietes zu. Allerdings werden Wissenschaftsinstitutionen nicht umstandslos zu Motoren der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Kooperationen zum Nutzen der Regionalentwicklung sind keine Selbstläufer. Auch fehlt es oft an Bereitschaft der Kommunen, im Wissenschaftsbereich regional zu denken. Vor diesem Hintergrund entwickeln die Autoren die Idee der „Kooperation als Chance“ auf dem Weg zur Wissensregion Ruhr. Sie zeigen an Beispielen aus dem Wissenschaftsbereich, des ÖPNV und der Kulturpolitik auf, wie weit das Ruhrgebiet bei der interkommunalen Kooperation bereits gekommen ist und welche Aufgaben noch anstehen.
Nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch in Südwestfalen hat es einen Strukturwandel gegeben. Weitgehend unbeachtet hat sich Südwestfalen zur führenden Industrieregion in NRW entwickelt. Das Ruhrgebiet ist dagegen immer mehr zu einer Wissenschaftsregion geworden. Die Autoren arbeiten auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme des wirtschaftlichen und soziodemografischen Wandels an zahlreichen Beispielen heraus, welche Chancen aus einer besseren Vernetzung dieser beiden benachbarten Regionen erwachsen. Das Zusammenführen der Kompetenzen beider Regionen sorgt durch flexible Funktionsteilung für eine Weiterentwicklung, indem die Stärken gefestigt und die Schwächen gemindert werden. Durch Intensivierung und Ausbau der Zusammenarbeit auf allen Ebenen könnten die neuen Potenziale in und für beide Regionen zur Entfaltung gebracht werden.
Seit einigen Jahren werden in deutschen Universitäten am Public Management orientierte Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Darüber wurden zahlreiche theoretische und wissenschaftspolitische Debatten geführt, allerdings mangelt es bislang an empirischen Studien zur Ausgestaltung des neuen Governance-Regimes, so dass unklar ist, ob und in welchem Grade das traditionelle Selbstverwaltungsmodell wirklich durch ein neues Managementmodell ersetzt wird. In diesem Buch finden sich erste empirische Antworten auf diese Frage. Auf der Basis einer bundesweiten Befragung verschiedener Akteure in allen deutschen Universitäten (u. a. Mitglieder der Hochschulleitungen, Hochschullehrer und Personalräte) sowie anhand von Fallstudien kann gezeigt werden, dass neue Steuerungsinstrumente nahezu flächendeckend implementiert wurden. Betrachtet man die Einschätzungen der befragten Akteure zu deren Wirkungen, ergeben sich alles in allem durchaus positive Effekte, denen jedoch nicht zu vernachlässigende Transaktionskosten gegenüberstehen. Insgesamt lassen sich so hybride Governance-Strukturen zwischen den Idealtypen des Selbstverwaltungs- und Managementmodells ausmachen.
Das Buch ist eine Gemeinschaftsproduktion von vier Professoren, die die „Liebe“ zum und die Sorge um das Ruhrgebiet eint. Auf Basis einer realistischen Bestandsaufnahme der neueren sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen und Strukturen beschreiben sie die Zukunftsperspektiven des Ruhrgebiets. Es wurde im Ruhrgebiet in Sachen Strukturwandel einiges erreicht, aber es wurde nur wenig gewonnen. Die überdurchschnittlichen Arbeitslosenzahlen, die Finanznöte der Kommunen und die Abwanderung qualifizierter junger Menschen und Familien aus der Region machen deutlich, dass das Ruhrgebiet noch längst nicht zu einer wirtschaftlich starken, international wettbewerbsfähigen Region geworden ist. Schlimmer noch: In zwei wichtigen Bereichen hat das Ruhrgebiet nicht nur nichts gewonnen, sondern viel verloren – nämlich beim Humanvermögen und bei seiner regionalen Handlungsfähigkeit. Die Autoren plädieren für forcierte Investitionen in die Menschen, die der Strukturwandel der letzten Jahrzehnte nicht nur um den Arbeitsplatz, sondern auch um zentrale gesellschaftliche Teilhabechancen gebracht hat. Eine bessere interkommunale Kooperation und zugleich die „funktionale Differenzierung“ der Kommunen, die immer auch mehr Konkurrenz bedeutet, ist unabdingbar. Und: Nur die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in den Städten kann eine Wende einleiten.