Bin ich, wenn ich denke? Ein allumfassendes Kommunikationsgerät beherrscht seine Nutzer bis in die kleinste Facette ihres Alltags hinein. Doch zu welchem Preis lassen wir unser Leben von Maschinen bestimmen? Bernard, Marketingverantwortlicher einer aufstrebenden Zürcher Softwarefirma, wird kurzfristig von seinem Chef auf eine transatlantische Geschäftsreise in die USA geschickt. Trotz des häufigen Unterwegsseins ist sein Leben eintönig – wäre da nicht Nelly, seine grosse Liebe. Er hat sie zwar im echten Leben noch nie gesehen, doch die Chats mit ihr geben ihm Halt und erwecken in ihm die Hoffnung auf eine glückliche gemeinsame Zukunft. Doch dann kommt auf seiner Reise alles anders als geplant, und sein Leben, sonst so geradlinig und unspektakulär, nimmt irgendwo zwischen Chicago und dem Mittleren Westen eine unerwartete Wendung. Konsequent denkt Michael Düblin unsere von Smartphones, Fitness-Trackern und lernfähigen Algorithmen geprägte Gegenwart nur ein kleines Stück weiter – und landet in der Dystopie.
Michael Düblin Bücher
Michael Düblin ist ein Schweizer Autor, dessen Prosa sich mit den Komplexen des modernen Lebens und der menschlichen Psyche auseinandersetzt. Sein Schreiben zeichnet sich durch tiefen Einblick in die Charaktere und ihre inneren Kämpfe aus, wobei er sich oft Themen wie Identität und Verbundenheit im digitalen Zeitalter widmet. Düblin verwebt meisterhaft fesselnde Handlungsstränge mit tiefgründiger philosophischer Untersuchung. Seine Romane werden für ihre stilistische Präzision und ihre Fähigkeit gelobt, starke Emotionen und Gedanken bei den Lesern hervorzurufen.




Warum musste Jerome sterben? Nach Jahrzehnten des Schweigens gibt Sebastian Winter, einst Tontechniker der legendären Band Klarstein, 2015 erstmals ein Interview. Jule Sommer, gefeierte Journalistin des Musikmagazins Schall, hat die einmalige Chance, aus erster Hand zu erfahren, was sich damals in der «Kommune des Schreckens» tatsächlich abgespielt hat. Im Berlin der späten 1970er Jahre war die Band um den charismatischen Sänger Jerome aus dem Nichts kommend kometenhaft aufgestiegen. Nachdem die erste Platte und vor allem die Single Sommer die Charts gestürmt hatten, schien den Erfolg nichts mehr aufhalten zu können. Bis zu jener katastrophalen Neujahrsnacht, an deren Ende Jerome erschossen im Tonstudio lag und Klarstein aufgehört hat zu existieren. Sebastian Winter will reden, doch was hat er zu erzählen – und was bezweckt er damit? Je weiter er die Reporterin in die Vergangenheit mitnimmt, desto beklemmender empfindet diese das Gespräch: Führt sie ein Interview oder nimmt sie eine Beichte ab; hat sie es mit einem Zeugen oder einem Mörder zu tun? Und was bedeutet das für sie selbst? Weiss Winter gar von ihrem geheimen Auftrag?
Der Roman zum Oskar-Bider-Jubiläum 'Ich schoss mehrere Bilder hintereinander. Ich wollte den Moment erwischen, in dem Pierre abheben würde. Sarah immer wieder im Weg, ihre Föhnfrisur ganz zerzaust. Wieder war Wind aufgekommen. Eine starke Böe zerrte an mir, so dass ich die Kamera einen Sekundenbruchteil vom Auge nahm. Es war wohl derselbe Windstoß gewesen, der den Gleiter erfasst hatte, denn er stieg genau in diesem Moment steil nach oben. Kein langsames Abheben, kein sanftes Gleiten. Als hätte der Wind einen Regenschirm erwischt und in die Luft gewirbelt.' Am 13. Juli 1913 setzt der Schweizer Flugpionier Oskar Bider einen Meilenstein in der Geschichte der frühen Luftfahrt. Als erster Mensch überfliegt er mit seinem Blériot-Flugapparat unbeschadet die Alpen. Im Sommer 2012 bereitet sich die Pilotin Sarah Mangold darauf vor, den historischen Flug zum 100-Jahr-Jubiläum 2013 mit einem originalgetreu gefertigten Blériot-Nachbau zu wiederholen. Zwischen diesen beiden Ereignissen entspinnt sich eine Geschichte von jugendlicher Aufbruchsstimmung und teuer bezahltem Übermut, die zu Beginn der 1980er Jahre einsetzt und deren traumatische Konsequenzen sich bis in die Gegenwart erstrecken.