Ken Kesey
17. September 1935 – 10. November 2001
Kenneth Elton „Ken“ Kesey ([ˈkiːziː]; * 17. September 1935 in La Junta, Colorado; † 10. November 2001 in Eugene, Oregon) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Aktionskünstler.
Ken Kesey studierte ab 1959 an der Stanford University im kalifornischen Palo Alto das Fach Kreatives Schreiben. Nachdem er 1962 mit Einer flog über das Kuckucksnest (1975 verfilmt) einen Welterfolg gelandet hatte, gründete er in La Honda bei San Francisco eine Kommune mit den „Merry Pranksters“ und veranstaltete dort Happenings, die so genannten Acid-Tests, bei denen die damals noch legale Droge LSD verteilt wurde. Als bekannteste Mitglieder der „Merry Pranksters“ gelten Neal Cassady und die Musikgruppe „The Warlocks“, die später unter dem Namen „Grateful Dead“ eine große Musik-Karriere gemacht haben. Die „Merry Pranksters“ gelten als Vorreiter der San Francisco-Hippies, sie propagierten die Einnahme von psychedelischen Drogen, bunte Kleidung, Straßentheater, Lichtshows, die Discokugel und friedlichen Protest gegen die Ordnungsgewalt. Die Reise der „Merry Pranksters“ 1964 von San Francisco nach New York in einem bunten Schulbus wurde in Tom Wolfes „Der Electric Kool-Aid Acid Test“ (engl.: The Electric Kool-Aid Acid Test) dokumentiert. Die Verfilmung des Buches wurde 2010 angekündigt, aber nicht fertiggestellt. Die Veröffentlichung einer filmischen Adaption der Reise der Merry Pranksters von Kalifornien nach New York zur Weltausstellung 1964 wurde unter der Regie von Alison Ellwood und Alex Gibney 2015 unter dem Titel Magic Trip fertiggestellt. Die Inspiration zu Einer flog über das Kuckucksnest (engl.: One Flew Over The Cuckoo's Nest) hatte Kesey 1959 bekommen, während er am Veterans Hospital im kalifornischen Menlo Park als Aushilfe in der Psychiatrieabteilung arbeitete. Dort gab man ihm im Rahmen des CIA-Forschungsprogramms MKULTRA psychoaktive Drogen, um deren Auswirkungen zu studieren. Die Erlebnisse verarbeitete er in der Zeit von Winter 1960 bis Frühling 1961 zu dem Roman, der bereits 1963 auf die Bühne gebracht worden war und der 1975 auch sehr erfolgreich verfilmt wurde. Michael Douglas produzierte diesen Film zusammen mit Saul Zaentz, nachdem ihm sein Vater Kirk Douglas die Rechte an dem Stoff überlassen hatte. Produziert wurde mit der Firma Fantasy Films, welche im Besitz eines Distributionsvertrags mit United Artists war. Der Film erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter fünf Oscars: Bester Film, Beste Regie (Miloš Forman), Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller (Jack Nicholson), Beste Hauptdarstellerin (Louise Fletcher). Damit war der Film nach Es geschah in einer Nacht (1935) von Frank Capra der zweite Film, der in den fünf wichtigsten Kategorien – den sogenannten Big Five – einen Oscar gewinnen konnte. Einer flog über das Kuckucksnest festigte nicht nur Jack Nicholsons Ruf als Charakterdarsteller, sondern verhalf auch mehreren Schauspielern zum Durchbruch: Christopher Lloyd (Zurück in die Zukunft I–III), Brad Dourif und Danny DeVito gaben in diesem Film ihr Debüt. 1964 erschien das zweite Buch von Kesey, „Manchmal ein großes Verlangen“ (engl.: Sometimes a Great Notion). Das Buch wurde 1970 von Paul Newman unter dem Titel Sie möchten Giganten sein verfilmt. Nach mehreren Prozessen wegen Drogenbesitzes, der Flucht nach Mexiko und einer anschließenden Bewährungsstrafe zog Kesey sich auf seine Farm bei Eugene, Oregon zurück und schrieb seinen dritten Roman „Sailors Song“, Geschichten sowie mehrere Theaterstücke über sein Leben mit den „Merry Pranksters“. Die Verfilmung von Einer flog über das Kuckucksnest aus dem Jahr 1975 hat er selbst nie gesehen, bemängelte jedoch, dass der Film anders als das Buch nicht aus der Sicht von Chief Bromden erzählt wird. Ken Kesey und die verbliebenen „Merry Pranksters“ tourten noch bis zu seinem Tod im November 2001 mit ihrem Schulbus durch Amerika, traten bei Festivals auf und machten weiter Happenings. Kesey starb an Leberkrebs.