Wandelnde Bäume, wundersame Schmetterlinge, Rehe, die sich in Ziegen verwandeln, und eine Katze, die ein unaussprechliches Geheimnis birgt: Wu Ming-Yi hat mit Der Mann mit den Facettenaugen eine faszinierende Romanwelt geschaffen, in der Klimakollaps, indigene Mythen, Identität und existenzielle Gefühle den Hintergrund für eine vielschichtige und raffinierte Erzählung bilden. Darin begegnen sich die lebensmüde Akademikerin Alice und der in den Tod verstoßene Indigene Atile'i, nur um sich wieder zu verlieren. Die Welt wird sich in der Zwischenzeit radikal verändern. Visionäre Fantastik und harten Realismus verbindet Wu Ming-Yi auf unnachahmliche Weise zu einem literarischen Tsunami, in dem der geheimnisvolle Mann mit den Facettenaugen ein Schicksal vorhersagt, das erst mit dem Buch im Buch, das Alice zu schreiben beginnt, um den Tod ihres Sohnes zu verstehen, in Gang gesetzt wird. In dieser fantastischen Spannung zeigt sich ein hintergründiger, politisch bewusster Roman, der tief in ökologischen Belangen und Fragen indigener Identität verankert ist.
Wu Mingyi Reihenfolge der Bücher
20. Juni 1971
Wu Ming-Yi ist ein Autor, dessen Werk sich über zahlreiche künstlerische Genres und akademische Disziplinen erstreckt. Seine Schriften zeichnen sich durch eine tiefe Auseinandersetzung mit der Natur, insbesondere der Welt der Insekten, aus, während sie sich gleichzeitig komplexen historischen und philosophischen Themen widmen. Mit seinem unverwechselbaren Stil erforscht er die komplizierten Verbindungen zwischen Mensch und Natur, Erinnerung und Traum sowie die Identität einer Inselnation. Seine ökologisch geprägten Romane und Naturschriften sind poetisch, philosophisch und weitreichend und haben ihm internationale Anerkennung eingebracht.



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