Klaus Merz Bücher
Klaus Merz ist ein gefeierter Autor, dessen Werk sich durch mühelose, prägnante und präzise Formulierungen auszeichnet. Sowohl als Lyriker als auch als Erzähler verfügt er über eine bemerkenswerte Gabe, die Essenz seiner Themen mit außergewöhnlicher Klarheit einzufangen. Sein umfangreiches Schaffen umfasst Gedichte, Erzählungen, Novellen und Essays, die sich oft mit bildender Kunst befassen, sowie Hörspiele, Drehbücher und Theaterstücke. Merz' unverwechselbare Stimme und seine meisterhafte Beherrschung der Sprache machen ihn zu einer bedeutenden Figur der Gegenwartsliteratur.







Der erste Band der Werkausgabe vollzieht den lyrischen Bogen in Klaus Merz' Werk von den Anfängen Mitte der Sechziger- über die frühen Achtziger, als Klaus Merz, nachdem er während zehn Jahren ausschließlich Prosa und Theatertexte geschrieben hatte, die Lyrik wieder aufnahm, bis in die frühen Neunzigerjahre hinein nach. Dabei werden zahlreiche Gedichte aus dem Frühwerk von Klaus Merz, die zum größten Teil noch vor seinem Buch-Debüt 1967 entstanden sind, erstmals abgedruckt. Unter dem Titel 'Zugewachsene Gärten' enthält dieser Band ebenso ein bislang unveröffentlichtes, in den 1980er Jahren entstandenes Lyrik-Manuskript aus dem Vorlass von Klaus Merz im Schweizerischen Literaturarchiv.
Löwen Löwen
Venezianische Spiegelungen
„Die grauen Schärpen der Nebelhörner wehen durch die Nacht. Und die Damen Venedigs halten den Ratten der Stadt stoisch ihre fetten Nerze entgegen.“ Solche Texte entstehen, wenn ein Dichter längere Zeit in Venedig verbringt. Aus Alltagsereignissen, Beobachtungen, Assoziationen und Gedanken werden poetische Miniaturen, spiegelt sich die Stadt des Wassers und der steinernen Löwen, der Brücken und Tauben. Man könnte diese „Spiegelungen“ auch mit einem glitzernden Mosaik vergleichen: aus vielen kleinen, bunt reflektierenden Einzelteilchen entsteht ein seltsam gebrochenes, lebendiges Bild Venedigs.
Ein Mann namens Dubois hat einen Autounfall. Im Krankenhaus hört er sich an, was er während der Fahrt auf sein Diktiergerät gesprochen hat. „Er betreibe mit seinen Notizen eine Art Spurensicherung, um nachlesen zu können, wo es hingehe mit ihm.“ Und er spricht weiter, „um gegen die zunehmende Unruhe aufzukommen“. Dubois protokolliert Lebensstationen, Erinnerungen, Wahrnehmungen. Erzählend wird ihm klar, wie die Sprache Wirklichkeit inszeniert, wie die Wirklichkeit erst in der Sprache Gestalt annimmt. Er erfährt auch, daß nichts selbstverständlich ist, wenn man genauer hinsieht.
Noch Licht im Haus
Gedichte & Kurze Geschichten
Gedichte und Geschichten, die einfangen, was im Innersten bewegt, die dort anknüpfen, wo wir uns verloren fühlen, die auffangen im Jetzt Es sind nicht nur die Worte, die widerhallen, sondern die Räume, die sich dazwischen auftun. Räume, in denen sich Lebensgeschichten entwickeln, Räume, die sich mit Klang und Farbe füllen, in denen sich die Gedanken auf die Reise begeben und wieder zu sich zurückkehren. Dabei nimmt Klaus Merz die Wörter stets beim Wort. Er verzichtet auf alles überflüssige Beiwerk und verschafft der Sprache so den Spielraum, sich zu entfalten. Klaus Merz über Erinnerung, das Flirren der Zukunft, den Moment „Noch Licht im Haus" bündelt die ganze Vielfalt des poetischen Werks von Klaus Merz: das vermeintlich Beiläufige, dem er neue Tiefe und Weite abgewinnt; unscheinbare Momente, in denen sich Türen zur Erinnerung auftun; der Dialog mit Musik und bildender Kunst, den er weiterführt. Neben die Gedichte dieses Bandes stellt Klaus Merz kurze Geschichten, poetische Miniaturen, die in wenigen Zeilen ganze Romane erzählen. „So spielerisch genau kann die Kunst kleiner Form werden, wenn ein Könner wie Merz seine Fantasie auf ein Minimum an Worten verpflichtet." Thomas Poiss, Frankfurter Allgemeine Zeitung
In einer lauten Welt unternimmt Waldow in seinen Bildern den Versuch, Irritierendes in eine Ästhetik der Stille zu überführen, ohne das Irritierende wegzublenden. Er verwischt Spuren, legt neue Fährten und dreht die Wegweiser in die eine oder andere Verdichtung. Textbeiträge von: Klaus Merz Andreas Neeser Matthias Dieterle Markus Bundi Christian Haller Sascha Garzetti Ingrid Fichtner Roger Staub
Am Fuss des Kamels
Geschichten & Zwischengeschichten
„Mit seinen Erzählungen, Kürzestgeschichten und Gedichten hat Klaus Merz einen künstlerischen Rang erreicht, der ihn in die nicht überaus große Gruppe bedeutender Schweizer Autoren unserer Gegenwart stellt.“ (aus der Laudatio zur Verleihung des Aargauer Literaturpreises 1992) In seinem insgesamt zwölften Buch versammelt Klaus Merz „Erzählungen und Kürzestgeschichten“ so vielfältig und gewöhnlich, so bizarr und poetisch wie das Leben selbst: da gibt es die Begegnung mit einem Wahrsager, die Siegerehrung bei einem Schirennen, den Monolog einer Frau, die sich auf die Beerdigung ihres Mannes vorbereitet, die Hommage an einen Maler, usw. Was jede der zweiundzwanzig kleinen und größeren Geschichten zu einem besonderen Leseerlebnis macht, ist die Kunst des Autors, Stimmungen einzufangen und Überraschungsmomente zu setzen, sowie die ungewöhnlich dichte, fast lakonische Sprache, die oft nur mit Andeutungen auskommt, fragil wirkt und zugleich hohe Präzision erreicht.
Der vierte Band der Werkausgabe von Klaus Merz versammelt eine repräsentative Auswahl seiner Feuilletons - Aufsätze, Kolumnen, Reden und Aperçus -, die seit den frühen 1970er Jahren für Zeitungen und Zeitschriften entstanden sind. Sieht man von den „Achtzehn Begegnungen“ im Band Das Turnier der Bleistiftritter (2003) ab, liegen diese Texte erstmals in Buchform vor. Eine Vielzahl der Reden erscheint hier überhaupt zum ersten Mal in Buchform. Die vier Abteilungen bieten daher einen tiefen Einblick in das erweiterte Schaffen von Klaus Merz. Selbst da, wo der Schriftsteller scheinbar journalistische Gefäße bedient, bleibt er seiner literarischen Diktion treu. Gleichwohl zeigt sich Merz in den Feuilletons auch als ein Autor, der sich auf das aktuelle Zeitgeschehen einlässt und den Menschen und Ereignissen um sich herum nicht nur poetisch, sondern stets auch politisch und mit Witz begegnet.
Das Gedächtnis der Bilder
Texte zu Malerei und Fotografie. Werkausgabe Band 5
„Pinselstriche hinaus ins Ungemalte.“NZZ am Sonntag, Michel MettlerOhne den Bildbetrachter Merz gäbe es den Schriftsteller nicht. Sei es eine Meereswoge auf Leinwand von Gustave Courbet, sei es die flüchtige Aufnahme eines Klaus Merz tritt mit Bildern in einen Dialog und fasst in Worte, wie es vielleicht gewesen ist, wie es sein könnte – etwa bei Bosch, Bellini, Böcklin, Courbet oder Toulouse-Lautrec. Dabei nimmt er jene Fragen auf, die das Kunstwerk in sich birgt, und formt sie zu literarischen „Sehstücken“ um; stets nach dem „Nur die Bilder verlieren ihr Gedächtnis nicht.“Band 5 der Werkausgabe präsentiert eine vielfältige Palette jener Texte von Klaus Merz, die der visuellen Kunst gewidmet oder in Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern entstanden sind – und die durch außerordentliche Schlichtheit, Klarheit und Schönheit bestechen.
Das Dichtertreffen, das vom 30. März bis zum 2. April 2014 in Tokyo stattfand, war der poetische Beitrag zum 150-Jahre-Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan.