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Kurt-Peter Gertz

    GOTT in der modernen Kunst
    MARIA in der modernen Kunst
    Für einen Augenblick verweilt das universale Licht
    Mit Mack durchs Kirchenjahr
    • Mit Mack durchs Kirchenjahr

      • 96 Seiten
      • 4 Lesestunden

      VorwortDie Kapelle im ehemaligen Collegium Marianum in Neuss wurde hauptsächlich in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts von Heinz Mack gestaltet. Es war nicht unumstritten, als ich mich auf der Suche nach einem zeitgenössischen Künstler, der in der Lage war, aus einem belanglosen Raum einen Kirchenraum von höchster Qualität zu schaffen, an den renommierten Künstler Heinz Mack wandte. Er war schon als Mitbegründer der ZERO-Gruppe und als Gestalter seiner spektakulären Environments in der Sahara und in Grönland international bekannt. Ausgewiesen als philosophisch hoch gebildeter Künstler, der sich eingehend mit der Lichtthematik bei Plotin auseinander gesetzt hatte, war er durch seinen Umgang mit dem Licht, der Farbe und dem Begriff der Schönheit in einen intensiven Austausch mit den zeitgenössischen Künstlern getreten, der bei dem hoch gesteckten Anspruch große Aufmerksamkeit auf sich zog. Als theologischer Berater stand ihm der Direktor des Hauses, Monsignore Johannes Börsch, zur Seite.Eine herausragende Besonderheit dieser Kapelle besteht darin, dass Heinz Mack nicht nur den Raum sondern auch alle Einzelobjekte geschaffen hat. So entstand ein Gesamtkunstwerk aus einer einzigartigen Handschrift, in der Mack's Verständnis von Licht, Farbe und Schönheit einen vielfältigen zusammenführenden Ausdruck gewann. Gerade sein Verständnis von Schönheit, das sich im folgenden Zitat erschließt, gewann hier Leib: "Für mich ist die Schönheit in der Kunst die eigentliche conditio sine qua non, der höchste Anspruch, der nie ganz erfüllt, aber erstrebt werden kann. Die höchste Form ist die Expression, die lichtvollste Atmung, die als reine Erscheinung sichtbar wird, von keiner Sprache erreichbar, beseelt von dem Glück des Staunens, von Glück beschenkt zu werden, mit der tiefen erotischen Sinnlichkeit, der von Licht erfüllten Farben. So erscheint - wie eine Epiphanie - das Geheimnis, das Unsagbare, welches uns in seinen Bann zieht." (1)Inzwischen ist dieses Gesamtkunstwerk vielseitig rezipiert worden. Ein eigener Verein hat sich zu seiner Förderung gegründet und die Besonderheit dieses Kirchenraumes immer wieder erschlossen. Umso erfreulicher ist es, dass Kurt-Peter Gertz darüber hinaus mit dieser Publikation eine Zusammenführung von Kunst und Theologie in einem Gang durch das Kirchenjahr anhand der in der Kapelle befindlichen Kunstwerke unternimmt. Er lenkt den Blick über einen monatlichen Festtag auf ein entsprechendes Kunstwerk, das sich aus diesem Blickwinkel in einem weit gespannten Verständnishorizont erschließt und sowohl den theologischen Hintergrund als auch die Intention von Heinz Mack tangiert. Ohne den Künstler kirchlich zu vereinnahmen, gelingt es ihm, die gemeinsamen Schnittpunkte herauszuarbeiten. Dem Rezipienten bietet sich die Chance, über zentrale Glaubensinhalte die eigenständige künstlerische Gestaltwerdung in den Blick zu nehmen. Heinz Mack hatte ja die Herausforderung zu dieser Kirchenraumgestaltung gemäß seinem künstlerischen Credo angenommen, "eine Kunst mit Risiko und dem unwiderstehlichen Drang, die trägen Hemmschwellen zu überrennen, die in der Konvention liegen" (2) zu schaffen.Die von Kurt-Peter Gertz eingebrachten Texte aus Predigten, Meditationen und geistlichen Impulsen engen nicht auf eine bestimmte Sichtweise ein, sondern helfen durch die vielseitigen Informationen dem Leser, eigene Zugänge zu diesem Gesamtkunstwerk zu finden.+ Friedhelm Hofmann

      Mit Mack durchs Kirchenjahr
    • Für einen Augenblick verweilt das universale Licht

      Die 10 Fenster von Heinz Mack im ehemaligen Collegianum Marianum Neuss

      Das Erzbischöfliche Collegium Marianum in Neuss wurde in den 1980er Jahren umfassend saniert, wobei die Gestaltung der Hauskapelle den Abschluss und Höhepunkt bildete. Diese Kapelle ist das Herzstück des Hauses, da die Bewohner, die aus verschiedenen Regionen Deutschlands stammen, an Neusser Schulen die Hochschulreife erlangen wollten, um einen geistlichen Beruf zu ergreifen. Der damalige Kölner Künstlerseelsorger Dr. Friedhelm Hofmann, ein ehemaliger Schüler des Marianum, schlug vor, den Zero-Künstler Heinz Mack mit der Neugestaltung der Kapelle zu beauftragen. Nach intensiven Gesprächen über Theologie und Ikonographie, etwa zur Darstellung von Adam und Eva, wurde die neu gestaltete Kapelle am 8. Mai 1988 feierlich eingeweiht. Der Nullpunkt (Zero) in der Kunst ist das Licht, das im christlichen Glauben Gott selbst repräsentiert. Diese "Lichtwerdung" wird in den fünf Schöpfungsfenstern der Kapelle veranschaulicht, die von der Erschaffung der Urelemente bis zur Erschaffung des Menschen reichen.

      Für einen Augenblick verweilt das universale Licht
    • In diesem Bild- und Textband werden 30 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern der Moderne präsentiert, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Gott auseinandersetzen: ästhetisch (Rodin), grotesk (Kubin), expressiv (Caspar), bibelgemäß (Rohlfs), konzentriert (Kirchner), monströs (Pechstein), heroisch (Barlach), symbolisch (Campendonk), parodistisch (Klee), kalligraphisch (Grieshaber), mythisch (Nolde), autobiographisch (Beckmann), mystisch (Molzahn), phantastisch (Fuchs), innovativ (Teuwen), kontrastierend (Chagall), ironisch (Magritte), evolutiv (Dalí), dämonisch (Baselitz), assoziativ (Nevelson), doppeldeutig (Naschberger), lichtvoll (Mack). Obwohl das Lexikon der christlichen Ikonographie feststellt, dass das Bild des Gottvaters in der Kunst des 20. Jahrhunderts verschwunden ist, sind Darstellungen Gottes in den letzten 100 Jahren selten. Aus 30 Bildbeispielen werden 20 ausführlich behandelt, 10 in kürzeren Analysen vorgestellt. Die Auswahl basiert auf den Stichworten Gott, Schöpfer oder Vater in den Titeln der Künstler oder auf Bibeltexten, die eine Verbindung zum Thema Gott schaffen, wie Schöpfung oder Apokalypse. Zudem wird die Dreifaltigkeits-Symbolik in einigen Werken deutlich, während bei Magritte ein traditionelles Gottesbild erkennbar ist. Eine Ausnahme bildet Noldes „Der große Gärtner“, das ein religiöses Weltprinzip andeutet.

      GOTT in der modernen Kunst