Mit der gezeichneten Biografie von Recep Tayyip Erdoğan legen der Journalist Can Dündar und der Zeichner Mohamed Anwar einen Meilenstein der Graphic-Novel-Literatur. Für jeden Menschen wird klar, wie der türkische Präsident Erdoğan den Berg der Macht bestieg, was seine Interessen sind und wie er sie verfolgt. Die Entwicklungen in der heutigen Türkei werden nachvollziehbar, die Herausforderungen der türkischen Gesellschaft und die Schwierigkeiten im Umgang mit einem autoritären Machthaber, der sich in den Augen des italienischen Ministerpräsidenten, Mario Draghi, zu einem Diktator wandelte. Das Buch erklärt, es verurteilt nicht. Es ist ein Beitrag zur Aufklärung über die politische Türkei. Das Werk überrascht, fasziniert und ernüchtert.
Can Dündar Bücher
Dieser Autor ist vor allem als investigativer Journalist und Dokumentarfilmer bekannt, der keine Angst hat, sich mit komplexen sozialen und politischen Themen auseinanderzusetzen. Seine Arbeit zeichnet sich durch ein tiefes Interesse an Politikwissenschaft und öffentlicher Verwaltung aus, was sich in einem analytischen Ansatz zu seinen Themen widerspiegelt. Durch seine journalistische Karriere, die führende türkische Medien umfasst, sowie durch seine Dokumentarfilmarbeit hat sich der Autor den Ruf einer mutigen Stimme aufgebaut, die sich der kritischen Untersuchung aktueller Ereignisse verschrieben hat. Sein Stil ist geprägt von gründlicher Recherche und dem Bestreben, verborgene Zusammenhänge aufzudecken, was Leser und Zuschauer dazu anregt, über die präsentierten Fakten und deren Auswirkungen nachzudenken.






Verräter
Von Istanbul nach Berlin. Aufzeichnungen im deutschen Exil
Der ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung ›Cumhuriyet‹, die 2016 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, saß wegen seiner mutigen Berichterstattung über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes nach Syrien drei Monate in türkischer Einzelhaft, wurde zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und ist nur knapp einem Mordanschlag entkommen. Wäre er während des Putschversuchs in der Türkei im Juli 2016 nicht im Ausland gewesen, säße er jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder im Gefängnis. Doch Dündar ging ins Exil und setzte seinen Kampf für die Pressefreiheit in seinem Land und gegen Erdoğan von Berlin aus fort. In seinen Aufzeichnungen aus dem deutschen Exil erzählt er von den Ereignissen, die sich in dem letzten halben Jahr nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft überschlagen Prozess, Attentat, Urteil, der Putschversuch in seiner Heimat, seine Flucht nach Deutschland, sein Exil in Berlin. Dort führt er ein Leben zwischen Preisen und Anerkennungen, Bedrohungen und Anfeindungen, denn er kämpft weiter für eine demokratische, westlich orientierte Türkei.
Am 29. Mai 2015 machte die türkische Tageszeitung "Cumhuriyet" mit einer Enthüllung auf: Die Titelseite zeigte Bilder einer Videoaufnahme, die eine versuchte Waffenlieferung des türkischen Geheimdienstes an Extremisten in Syrien belegen sollten. Damaliger Chefredakteur der Zeitung war Can Dündar, einer der profiliertesten Journalisten der Türkei und Kritiker des Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan. Dündar wurde im November 2015 festgenommen und kam in Untersuchungshaft, die das Verfassungsgericht drei Monate später für nicht rechtens erklärte. Dündars in Haft verfasstes Buch schildert die Ereignisse, die zu seiner Verhaftung führten, und seinen Alltag im Gefängnis. Er berichtet über Isolation und Einsamkeit, aber auch über die Solidarität, die er erfuhr. Sein Buch veranschaulicht, dass schon vor dem vereitelten Militärputsch im Sommer 2016 mutige Journalisten in der Türkei einen hohen Preis für kritische Berichterstattung bezahlen mussten. Es muss alarmieren, dass die Pressefreiheit seit diesem Ereignis offenbar immer weiter beschnitten wird
Der ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung ›Cumhuriyet‹, die 2016 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, saß wegen seiner mutigen Berichterstattung über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes nach Syrien drei Monate in türkischer Einzelhaft, wurde zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und ist nur knapp einem Mordanschlag entkommen. Wäre er während des Putschversuchs in der Türkei im Juli 2016 nicht im Ausland gewesen, säße er jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder im Gefängnis. Doch Dündar ging ins Exil und setzte seinen Kampf für die Pressefreiheit in seinem Land und gegen Erdoğan von Berlin aus fort. In seinen Aufzeichnungen aus dem deutschen Exil erzählt er von den Ereignissen, die sich in dem letzten halben Jahr nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft überschlagen haben: Prozess, Attentat, Urteil, der Putschversuch in seiner Heimat, seine Flucht nach Deutschland, sein Exil in Berlin. Dort führt er ein Leben zwischen Preisen und Anerkennungen, Bedrohungen und Anfeindungen, denn er kämpft weiter für eine demokratische, westlich orientierte Türkei.
Zweisprachige Ausgabe: deutsch/türkisch „Sollen wir die Demokratie, die trotz all ihrer Fehler immer noch die beste Regierungsform ist, die wir haben, schutzlos dastehen lassen, weil sie zunehmend aus der Mode kommt? Meine Antwort lautet: Nein! Demokratie muss sich verteidigen.“ In seinem leidenschaftlichen Plädoyer für eine aktive Demokratie erklärt Can Dündar, warum es nicht mehr reicht, alle vier Jahre brav seine Stimme abzugeben. Seit Populismus zur globalen Krankheit geworden ist und nur noch 4,5 Prozent der Weltbevölkerung in vollständig demokratischen Zuständen lebt, braucht es Bürger, die sich aktiv an der Politik beteiligen, die ihre Stimme lautstark zu Gehör bringen. Dündar zeigt, wie jeder Einzelne sich für soziale Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit einsetzen kann. Wenn wir uns jetzt einmischen und uns erheben, ist noch nicht alles verloren.
Can Dündar, in der Türkei als „Terrorist“ gesucht und zu über 27 Jahren Haft verurteilt, beleuchtet die letzten Jahrzehnte und die Schicksalswahl im Mai 2023 im Kontext des hundertjährigen Kampfes der Türkischen Republik um eine freie Gesellschaft. Kaum ein Jahr ist für diesen wichtigen Partner Europas so entscheidend! Vor 100 Jahren zerfiel das Osmanische Reich, und die Türkische Republik wurde gegründet, mit dem Ziel, ein radikal moderner Staat zu werden. Dieses Programm war moderner und säkularer als fast überall sonst und umfasste europäische Rechtssysteme, freie Wahlen und Gleichstellung der Geschlechter. Die Brücke nach Europa wurde durch das Militär geschlagen. 1952 trat die Türkei der NATO bei, doch die Einführung eines Mehrparteiensystems stärkte islamistisch-konservative Kräfte, gefolgt von Putschen und Parteienverboten. Als Erdoğan 2013 Ministerpräsident wurde, strebte er eine EU-Integration an, doch seine Macht führte zu einer zunehmend autokratischen Herrschaft. Die Opposition wurde unterdrückt, kritisches Denken bestraft. Erdoğans Regierung intensivierte die Unterdrückung der Kurden und führte Krieg in Syrien und im Irak. Die Verfassung wurde geändert, und Kritiker wurden verfolgt. Vor und nach der Wahl ist das Land so zerrissen wie nie zuvor. Dündar schildert ein Jahrhundert dramatischer Ereignisse und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Landes.
Savaşta Ne Yaptın Baba? 5. Baskı
- 166 Seiten
- 6 Lesestunden
Yıllar geçip de Irak saldırısının ateşi küllendiğinde siyasetçiler, askerler, diplomatlar, borsacılar, silah tüccarları, işadamları, sanatçılar, gazeteciler çocuklarından aynı soruyu duymaya başlayacaklar:“Savaşta ne yaptın?”Kiminin hafızasında emziğiyle ölmüş bir Iraklı bebeğin fotoğrafı olacak, kiminin hafızasında kızlarının başucunda ağıt yakan analar; başlarına geçirilmiş poşetlerle oğullarına sarılan esirler; bir petrol kavgasında yok yere canına kıyılmış siviller, harap edilmiş şehirler...“Seyirci kaldık” diyecek siyasetçiler...“Silah sattık” diyecek tüccarlar...“Kâr ettik” diyecek borsacılar...Benim cevabım ise bu kitapta...
Yarim Haziran
- 158 Seiten
- 6 Lesestunden
Katran karası bir geceyi haziran bulutlarının arasından yırtarak, avuçlarında kıpır kıpır yıldızlarla odamın penceresini tıklattı dolunay... 'Sana samanyolu getirdim' dedi ve bütün gökkubbeyi yeryüzüne indirmiş gibi mağrur, gülümsedi koltuğumun başucunda... Ayla yıkanmanın keyfini sürdüm bir müddet... Sonra penceremi açıp onu içeri aldım. Dolunay, samanyolundan ışıklarla eteklerinde; 'Haydi' diyordu penceremin dibinde; 'Haydi... ebedi baharın ülkesine...' Lakin dolunaya inat; öylesine bitkin ve naçar ki hayat... kopamadım akşam haberlerden, dünyevi kederlerden... Açıp penceremi, salıverdim dolunayımı, Cahit Külebi'den bir şiir fısıldayarak kulağına: 'Bir gün geleceğim / alıp şu başımı / bir gün geleceğim / belki de Haziran / bulacak naaşımı / belki de Haziran...' Haziran, bir ozanın naaşını kaldırırken, dolunay samanyolu boyunca efsunlu yıldızlar saçarak uzaklaştı. Bakakaldım peşinden... Ne gözümü alabildim, ne göze alabildim.


