Die Bedeutung von Masken in modernen Gesellschaften, die R. Caillois als das „wahre soziale Band“ in archaischen Kulturen beschreibt, wirft komplexe Fragen auf. In einer entzauberten Welt stellt sich die Frage, ob Masken noch eine spezifische Erfahrung bieten oder über den reinen Freizeitspaß hinaus eine soziale Funktion erfüllen. Schnelle Antworten erweisen sich oft als unzureichend und reduktionistisch. Der naive soziologische Ansatz negiert die soziale Bedeutung von Masken, da moderne Gesellschaften angeblich ihr Geheimnis gelüftet hätten. Während Masken in früheren Zeiten, wie im Mittelalter, eine tiefere Bedeutung hatten, wird angenommen, dass die Säkularisierung und Aufklärung den Aberglauben, auf dem ihre Wirkung beruhte, entlarvten und den Zauber der Masken erloschen ist. In diesem Kontext wird die Maske als Täuschung betrachtet, hinter der die subjektive Intention der Verstellung sichtbar wird. Masken gelten als a priori durchschaubar, was die Frage aufwirft, ob sie in der modernen Welt dennoch eine relevante Rolle spielen können oder ob ihr ursprünglicher Zauber tatsächlich verloren gegangen ist.
Alfred Schäfer Bücher






Die zentrale These des Buches beleuchtet die Grundlosigkeit menschlicher Handlungen und Urteile, wie sie von Sören Kierkegaard formuliert wurde. Es wird argumentiert, dass eine direkte Ansprache nicht ausreicht, um Individuen auf diese Einsicht aufmerksam zu machen. Stattdessen wird eine tiefere Reflexion über die pädagogischen Möglichkeiten gefordert, die in der aufklärerischen Pädagogik oft vernachlässigt werden. Das Werk fordert dazu auf, Kierkegaards Gedanken in die moderne Pädagogik zu integrieren und neue Perspektiven zu entwickeln.
Vermittlung als Entzweiung
Eine bildungstheoretische Lektüre der Philosophie Gerhard Gamms
Ausgehend von Diskussionen um Humangenetik und Biotechnologien untersucht das Buch eine mit Hoffnungen und Ängsten besetzte Grundphantasie der Neuzeit: die Vorstellung, dass alles machbar sei.
Unbestimmte Transzendenz
Bildungsethnologische Betrachtungen zum Anderen des Selbst
- 204 Seiten
- 8 Lesestunden
Die verschiedenen Beiträge dieses Bandes fragen nach der Unterschiedlichkeit des Selbstverständnisses in „traditionellen“ und „modernen“ Gesellschaften und damit auch nach systematischen Grenzen interkultureller Verständigung.
Identifikation und Repräsentation
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Arbeitslosigkeit hat ihn hart getrof fen, zumal er sich doch so mit seiner Arbeit identifiziert hatte. Ge walttätige Jugendlichen brauchen positive Vorbilder, mit denen sie sich identifizieren können. Wenn Kinder gewalttätige Szenen im F ern sehen sehen, dann identifizieren sie sich nicht mit den Opfern, sondern mit den Tätern. < Aber auch in anderen Zusammenhängen begegnet der Begriff der Identifikation mit größter Selbstverständlichkeit, z. B. in Verbindung mit erkennungsdienstlichen Methoden der Polizei bei der Identifikation eines Täters mittels des genetischen Fingerabdrucks oder bei der Kontrolle des Personalausweises. Und auch, wenn vom Repräsentanten eines Kon zerns, einer Institution oder eines Staates die Rede ist, weiß man in der Regel, was damit gemeint ist, oder wenn z. B. von einem Bauwerk gesagt wird, es sei repräsentativ.
InhaltsverzeichnisEinleitung: Zur Aktualität des Ritualbegriffs.Ritual und Fremdverstehen.Auf dem Weg zu einer rhetorischen Ritualtheorie.»Ohne Rand und Band« Zur nachlassenden Bestätigungskraft von Ritualen.Ritual und Vergessen Zu René Girards Theorem der méconnaissance.Ritual total. Über Ritualisierung in der Psychoanalyse.Der Forscher wird eingesperrt Kreative Wandlungsprozesse eines Zwangsrituals.Rituelle Subjektivierungen.Alle Jahre wieder Die ritualisierte Lebensrundung im Christentum.Robinsons Tag Notizen zur Faszinationsgeschichte nationaler Feiertage.Zur Ritualität der ästhetischen Moderne Eine kleine Polemik und einige Beobachtungen zur Kunst der Mittellage bei Eduard Mörike.Die Autoren.Danksagung.