Die einen sprechen vom größten Kunstraub aller Zeiten, die anderen von einer außergewöhnlich mutigen Aktion zur Rettung abendländischer Kulturgüter. Was ist mit der Sammlung des italienischen Benediktinerklosters Montecassino, gegründet von Benedikt von Nursia, wirklich geschehen? Ein alter Mönch erzählt die von Historikern unterschiedlich gedeutete Geschichte aus seiner Sicht, denn er war als junger Mann Augenzeuge, ehe die Abtei von alliierten Bombern dem Erdboden gleichgemacht wurde. Und er ist darüber hinaus persönlich verstrickt in die Frage, ob es Kunstraub war oder Kunstrettung. Jetzt, im hohen Alter, legt er bei einem Journalisten seine Beichte ab, aber niemand weiß, ob er dabei lügt oder die Wahrheit sagt, denn Wahrheit und Lüge sind manchmal nur eine Frage der Blickrichtung.
Gerhard Köpf Reihenfolge der Bücher






- 2021
- 2020
Palmengrenzen
- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
Die schönsten Stunden im Leben liegen häufig ein wenig außerhalb der Legalität, sagte Alain Delon. Das gilt auch für den pensionierten Notar Bruno Ziegler, der während eines Arbeitsaufenthaltes im Grand Hotel Garibaldi in den idyllischen Allgäuer Bergen wie zufällig in die Kreise der Mafia gerät. Was ihn mehr und mehr fasziniert, wird ihm schließlich zum Verhängnis. Er wird Zeuge, wie sich eine neue geräuschlose Generation der Ehrenwerten Gesellschaft ausbreitet, die nicht mehr wild um sich schießt und Staatsanwälte in die Luft jagt, sondern diskret und klammheimlich wächst und gedeiht, auch weil ihre Existenz von der offiziellen Politik geleugnet wird. Während einer Zugfahrt schreibt er seine Beobachtungen über die Verschiebung der Palmengrenze ins Allgäu nieder. Er tut dies nicht zuletzt in Hinblick auf seinen neuen Mandanten, einen Mann, den alle nur den Commendatore nennen. Außerdem ist da noch die rätselhafte attraktive Witwe des Hoteliers, die ein Auge auf den Notar geworfen hat: privat, aber auch geschäftlich
- 2019
Mit realistischen, aber auch phantastischen Elementen führt diese Märchenerzählung in die italienische Stadt Bergamo, wo sich nach Jahren intensiven Briefwechsels zwei Bärenforscher treffen. Daraus wird eine Liebesgeschichte. Während die Professoressa mit zahlreichen Bärengeschichten glänzt und sich in der mythologischen Vergangenheit der Altstadt von Bergamo verliert, ist sich der Professore nie ganz sicher, ob sich alles wirklich so ereignet oder ob das vielleicht nur das Hirngespinst eines vor Liebe verrückt gewordenen Wissenschaftlers ist.
- 2019
Ganz Schwabing kennt den eleganten älteren, etwas kauzigen Herrn, der seine Zeit damit verbringt, schweigend in Kaffeehäusern zu sitzen und vergangenen Zeiten nachzusinnen. Würde man ihn fragen, so hätte er einiges zu erzählen von seinen Tagen als Diener bei dem in die Jahre gekommenen Dichter Graf Eduard von Keyserling: Von seiner Bewunderung für diesen eigensinnigen älteren Herrn, den er mit Hingabe pflegte, als er krank wurde, und von dem er so viel lernen konnte über das Leben. Es ist das alte versunkene Schwabing, das in dieser poetischen Erzählung noch einmal zum Leben erweckt wird …
- 2019
Von Träumen und Regenschirmen
- 72 Seiten
- 3 Lesestunden
Erzählt in leichtem Plauderton dreht es sich in sechs Feuilletons um Regenschirme: jene gerne vernachlässigten, stehengelassenen oder irgendwo vergessenen Alltagsgegenstände, deren Wert immer erst dann erkannt wird, wenn man sie vermisst. Oft sind sie mit Träumen verbunden, gleichviel ob aufgespannt oder nicht. Wir besuchen den Laden eines Laufmaschendienstes, begegnen der Witwe Surmelina sowie Boris Morosov, einem Türsteher vor einem Pariser Nachtlokal, außerdem Madame Sagan und einem Verehrer der Königin von Schweden, und wir nehmen am seltsamen Begräbnis des Dänen Herman Bang teil, ehe wir mit Undine Gruenter unsere Erinnerungen aufspannen wie einen Regenschirm.
- 2018
Außerfern
- 141 Seiten
- 5 Lesestunden
Marandjosef ruft die Mutter erschrocken beim Anblick ihres neu geborenen Sohnes, da er aussieht wie ein Mädchen. Sein Äußeres wird fortan sein ganzes Leben bestimmen und ihn zu einem besonders bizarren Fall für die Justiz werden lassen. Der Jüngling erschleicht sich in der turbulenten Zeit der napoleonischen Besatzung und der Aufstände unter Andreas Hofer, als Magd verkleidet, das Vertrauen seiner Herrschaft, bis er diese ausraubt und das Weite sucht. Während die Gendarmen noch nach der dreisten Magd suchen, taucht der zart gebaute Mann längst in den Wirren der Zeit unter und sucht sich auf seinen Beutezügen neue Opfer. Seine Erinnerungen und Anekdoten aus seinem kreuzqueren Leben lässt er von einem Zillertaler Exulanten und Tierpräparator, der als Letzter Zugang zu seinem verborgenen Herzen gefunden hat, in seine eigene Haut binden.
- 2018
Die preisgekrönte Erzählung „Miriam“ des amerikanischen Schriftstellers Truman Capote gehört zu den schönsten und eigenartigsten Exemplaren der weltweit bedeutendsten Kurzgeschichten. Der vorliegende Essay versucht sich im Sinne einer Kasuistik der Erzählung zu nähern und greift dabei auf Kategorien der Psychopathologie zurück. Dabei erweist sich die Theorie zum sogenannten „Kontaktmangelparanoid“ als überraschend zutreffend.
- 2018
Lues und Literatur
Ein kurzer Überblick
Die Publikation gibt einen kurzen schnellen Überblick über die Darstellung der Syphilis in der Literatur und deren Bedeutungswandel im kulturgeschichtlichen Kontext. Ausgehend von der Krankheit als „Strafe Gottes“ wandeln sich Bedeutung und Bild der Syphilis zur komisch-satirischen Darstellung im Schelmenroman, zur Beförderung der Fragen von Ästhetik und Moral bis hin zur Theodizee, von der komisch-polemischen Auseinandersetzung über eine „Ästhetik des Hässlichen“ bis hin zur Krankheit inmitten der Bürgerlichkeit, der satirisch-grotesken Überhöhung bis zur Kennzeichnung sozialen Elends im Großstadtroman und zuletzt im Kontext von „Genie und Wahnsinn“ zum bewusst herbeigeführten Stimulans zur Steigerung künstlerischer Produktivität und geniehafter Effizienz.
- 2017
Ein Essay über Romain Gary, einen vielseitigen französischen Schriftsteller und Preisträger des Prix Goncourt. Er war Pilot, Schauspieler, Übersetzer und Diplomat. Trotz seines Erfolgs und Talents bleibt er eine rätselhafte Figur der Literatur des 20. Jahrhunderts, die an ihrem Leben zerbrach.
- 2017
Gerhard Köpf erinnert in seiner persönlichen Hommage an die Unterhaltungsschriftstellerin Sandra Paretti, die 1994 durch ihre Sterbehilfe für Aufsehen sorgte, an ihr außergewöhnliches Werk "Das Echo deiner Stimme". Er zeigt, dass hinter dem Pseudonym mehr steckt als nur Trivialliteratur.