Sören Stumpf Editorial: Formelhafte Sprache und Sprachkritik - S. 97 Natalia Filatkina Sprachkritik und historische formelhafte Sprache - S. 103 Erika Labinsky Kollokationsbrüche in Schülertexten der Oberstufe - S. 118 Stephan Stein Vorgeformtheit im öffentlichen Sprachgebrauch zwischen laienlinguistischer und linguistisch begründeter Sprachkritik: Phrasen, Floskeln und Schablonen vs. Formulierungsmuster, -stereotype und -routinen - S. 133 Erla Hallsteinsdóttir Systematische Äquivalenz und funktionale Angemessenheit: Ein Entwurf zur Verknüpfung phraseodidaktischer und sprachkritikdidaktischer Ansätze im Fremdsprachenunterricht - S. 152 Elisabeth Piirainen Figurative Lexikoneinheiten und Sprachkritik - S. 172
Jürgen Schiewe Bücher






Sprachenwechsel - Funktionswandel - Austausch der Denkstile
Die Universität Freiburg zwischen Latein und Deutsch
Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert waren Universitäten ein Zentrum des Gelehrtenlateins, das universelle Bildungsinhalte und internationale Kommunikation förderte. Im 18. Jahrhundert wurde das Gelehrtenlatein jedoch weitgehend durch die Volkssprache ersetzt. Diese Untersuchung analysiert den Übergang vom Lateinischen zur Volkssprache an deutschsprachigen Universitäten und beleuchtet dessen Bedeutung in der Sprachgeschichte des Deutschen. Der erste Teil beschreibt die Universitätsgeschichte vom 12. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts aus sozial-, wissenschafts- und sprachhistorischer Sicht. Der zweite Teil konzentriert sich auf die katholische Universität Freiburg und zieht einen Vergleich zur protestantischen Universität Basel. Es wird aufgezeigt, dass die Universität bereits im Mittelalter eine zweisprachige Institution war und dass der Übergang zur deutschen Sprache in den akademischen Kommunikationsbereichen im 18. Jahrhundert mit einem gesellschaftlichen Wandel der Universität von einer autonomen Korporation zu einer Staatsanstalt verbunden war. Diese Veränderungen reflektieren einen Wechsel von scholastischen Denkweisen zu einem aufklärerischen Ansatz. Methodisch verbindet die Arbeit Sprachgeschichte mit der Geschichte akademischer Institutionen, um die sprachlichen Gegebenheiten als Ausdruck gesellschaftlicher Entwicklungen zu verstehen. Ziel ist es, institutionell bedingte Sprech- und Schreibweisen in historischen Ko
Seit einigen Jahren ist Zuwanderung nicht nur ein Ereignis und folglich Thema öffentlicher Berichterstattung und Diskussion, sondern für neu entstandene politische Bewegungen in vielen Ländern Europas auch ein Motiv, die uneingeschränkte Gültigkeit von Menschenrechten in Frage zu stellen. Als „fremd“ kategorisierte Menschen werden von jenen extremen Kräften sprachlich ausgegrenzt und als Bedrohung für den Fortbestand des „Eigenen“ stigmatisiert. Welche sprachlichen Muster und Argumentationsstrategien liegen solchen Ausgrenzungen zugrunde? Wie wird die eigene Identität sprachlich konstruiert? Welche Möglichkeiten gibt es, von einer demokratischen Position aus auf die zunehmende Fragmentierung des öffentlichen Sprachgebrauchs zu reagieren? Die Beiträge dieses Bandes beruhen auf Vorträgen deutscher und italienischer Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler, die sich derartigen Fragen widmeten. Das Ergebnis ist ein Plädoyer dafür, Sprachkompetenz und Sprachkritikkompetenz als Mittel demokratischer Willensbildung auszubilden und aktiv einzusetzen.
Der Sprachkritik geht es zum einen um den richtigen Gebrauch der Sprache: Während man früher nach festen Regeln suchte, wie Sprache richtig zu gebrauchen sei, wollen heutige Wissenschaftler vor allem beschreiben, welche Normen sich im täglichen Gebrauch herausbilden. Zum anderen haben sich Sprachkritiker mit der grundsätzlichen Frage befasst, wie die Kategorien der Sprache unsere Wahrnehmung und unser Weltbild beeinflussen – und unser Weltbild wiederum die Sprache. Dieser Band versammelt zentrale Texte von Platon und Cicero über Herder und Wilhelm von Humboldt bis zu Nietzsche und Adorno.
Der Band versammelt Beiträge deutscher und polnischer DiskurslinguistInnen, die im Rahmen einer mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit entstanden sind. In der Mehrzahl handelt es sich um Arbeiten von NachwuchswissenschaftlerInnen zu Diskursen mit einer hohen gesellschaftlichen Relevanz in Deutschland und in Polen. Herausgeber: Jürgen Schiewe ist Inhaber des Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft am Institut für Deutsche Philologie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald. Werner Westphal ist Professor am Lehrstuhl für Angewandte Linguistik des Germanistischen Instituts der Universität Szczecin.
Angemessenheit
Einsichten in Sprachgebräuche
Wann ist ein Sprachgebrauch angemessen? Neue Antworten auf eine Frage, die seit der antiken Rhetorik aktuell geblieben ist. Lange Zeit stand die Untersuchung der Sprache als System von Zeichen und Regeln ihrer Verknüpfung im Zentrum sprachwissenschaftlichen Arbeitens. In den letzten Jahren wird jedoch die wissenschaftliche Analyse des Sprachgebrauchs, der konkreten Sprachverwendung in bestimmten Kontexten und mit bestimmten Funktionen immer wichtiger. Dabei zeigt sich, dass mit dem Wert der Angemessenheit wieder ein kritisches Moment akzeptiert wird, denn Sprache im Gebrauch lässt sich kritisieren, Sprache als System kaum. Zudem - und hier werden neue oder zumindest neu konturierte Themen der Sprachwissenschaft sichtbar - wird Sprache immer mehr in ihrer Komplexität wahrgenommen und beschrieben: medial, semiotisch, funktional, lokal. Damit richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Oberfläche der Sprache und die Verweisstrukturen insbesondere der Schrift. Dieses Heft der Reihe Valerio stellt einige der neuen Ansichten vom Sprachgebrauch vor und führt sie an Beispielen aus. Mit Beiträgen u. a. von William Dodd, Friedrich Forssman, Nina Janich, Angelika Linke, Lothar Müller, Uwe Pörksen.
Sprachkritik und Sprachkultur
- 215 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Öffentlichkeit hat ein lebhaftes Interesse am Zustand und am Gebrauch unserer Sprache. Auf dieses Interesse wird allerdings kaum aus dem Kreise der Fachwissenschaft reagiert. Stattdessen wird der öffentliche Diskurs über Sprache überwiegend durch Vertreter einer populären Sprachkritik bestimmt, die in ihren Urteilen oftmals im Widerspruch zu sprachwissenschaftlichen Grundhaltungen stehen. Innerhalb der Sprachwissenschaft vollzieht sich jedoch aktuell ein Wandel, der sich in der zunehmenden Präsenz sprachkritischer Themen und Arbeiten widerspiegelt. Dieser Umstand einerseits und der öffentliche Bedarf an kritischer Orientierung in Sprachfragen andererseits bildeten den Anlass für ein Kolloquium, das am 29. und 30. März 2007 am Institut für Deutsche Philologie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald stattfand. Es hatte zum Ziel, die Relevanz von Sprachkritik innerhalb der Sprachwissenschaft auszuloten, indem das sprachkritische Potenzial etablierter sprachwissenschaftlicher Methoden und Untersuchungsbereiche herausgearbeitet wurde. Dabei wurde auch darüber reflektiert, in welcher Form sich eine sprachkritisch ausgerichtete, anwendungsbezogene Sprachwissenschaft in der öffentlichen Sprachdiskussion positionieren könnte.
Kompetenz, Diskurs, Kontakt
Sprachphänomene in der Diskussion- Beiträge des deutsch-polnischen Kolloquiums, Greifswald, 21.-22. Oktober 2004
- 157 Seiten
- 6 Lesestunden
Der Band versammelt die Beiträge eines deutsch-polnischen Kolloquiums, das im Jahre 2004 an der Universität Greifswald stattgefunden hat. Vorgestellt werden sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse insbesondere von NachwuchswissenschaftlerInnen aus den Universitäten Szczecin und Greifswald. Die behandelten Themen umfassen unter anderem Untersuchungen zum Begriff der «Gesprächskompetenz», zum Diskurs über das Plattdeutsche, zur Textsorte «Pressehoroskop», zu lexikalischen Gemeinsamkeiten in europäischen Sprachen, zum Vorkommen anderer Nationen in polnischen und deutschen Ausdrücken sowie zur Vermittlung von Weltbildern im Fremdsprachenunterricht.
Welche Wirklichkeit wollen wir?
Beiträge zur Kritik herrschender Denkformen

