Cy Twombly zählt zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Ausgehend vom Abstrakten Expressionismus entwickelte er einen eigenwilligen Stil mit schriftartigen Zeichen, den er auf großformatigen Leinwänden ins Monumentale steigert. Die Präsentation im Wiener Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK) – die erste Übersichtsausstellung des Künstlers in Österreich – vereint Werke aus allen Schaffensphasen und präsentiert einen eigens für die Ausstellung produzierten neuen Werkzyklus. In Twomblys Bildern und Skulpturen wird die mediterrane Welt antiker Mythen heraufbeschworen, wobei er gerade das Beiläufige und Untergründige ins Zentrum rückt. Der Wechsel zwischen Sensibilität und Vulgarität, filigraner Technik und Expressivität macht die ungeheure Spannung seiner Arbeiten aus. Die retrospektiv angelegte Ausstellung führt die bisher zumeist getrennt gezeigten Gattungen Skulptur, Malerei, Zeichnung, Graphik und Photographie erstmals zu einer Gesamtschau zusammen, die zu einer Neubewertung vom Werk des großen amerikanischen Künstlers führen wird.
Achim Hochdörfer Bücher




Painting 2.0: Expression in the Information Age
- 287 Seiten
- 11 Lesestunden
Malerei im Informationszeitalter Wie hängen das wieder erwachte Interesse an der Malerei und die „Explosion“ neuer digitaler Medien zusammen? Beginnend in der Mitte des 20. Jahrhunderts untersucht dieses Buch erstmals, wie es der europäischen und nordamerikanischen Malerei gelang, sich Informationstechnologien kreativ anzueignen und zu transformieren. Anhand der Arbeiten zahlreicher namhafter Künstler, von Robert Rauschenberg bis Kerstin Brätsch, von Maria Lassnig bis Amy Sillman, von Sigmar Polke bis Wade Guyton, wird gezeigt, wie Malerei sich kritisch mit der Massenkultur und ihren medialen Bedingungen auseinandersetzt und die oft behauptete Opposition zwischen dem Humanen und dem Technischen neu bewertet. Entgegen der Proklamationen vom „Tod der Malerei“ zeugt der umfangreich illustrierte Band von der Vitalität der zeitgenössischen Malerei, die vor neuen Medien nicht zurückschreckt, sondern vielmehr als Plattform dient, die neuen Dynamiken zu versinnbildlichen und unsere zunehmend virtualisierte Welt an den Erfahrungsraum des menschlichen Körpers rückzubinden.