Manfred Rühl Bücher






Journalistik und Journalismen im Wandel
Eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
Die demokratischen Journalismussysteme dienen in erster Linie dazu, die Ereignishaftigkeit der Weltgesellschaft transparenter zu machen. Bemühungen in der europäischen und nordamerikanischen Journalismusforschung ermutigen, eine übergreifende Journalistik als Voraussetzung für einen besseren Zusammenhalt der Forschungsergebnisse anzustreben. Nach einem Überblick über das vorhandene Gedankengut werden originäre historische Fallstudien zum Kommunikationswandel vorgestellt. Damit lassen sich Schlüsseltheorien empirisch stabilisieren für die Rekonstruktion einer Journalistik als Einheit in Differenz zur Weltgesellschaft und als Rahmenvorstellung für künftige Forschungsprogramme.
Publizieren
Eine Sinngeschichte der öffentlichen Kommunikation
Adelsgesellschaften, Bürgergesellschaften, die vernetzte Weltgesellschaft - alle Schriftkulturen publizieren. Eine bisher verborgene Sinngeschichte des Publizierens beschreibt die vergangene Zukunft der öffentlichen Kommunikation, eingebettet in soziokulturelle Mitwelten. Mit zwei Augen beobachtet wird das Publizieren einerseits als organisationsförmige Produktion, andererseits als haushaltförmige Rezeption und - in gemeinsamer Schnittmenge - als marktförmige Leistungen und Gegenleistungen der Beteiligten vollzogen. Jedes Publizieren setzt auf früheres Publizieren, soll „das Neue“ Sinn machen. Die vorliegende Sinngeschichte beschreibt das emergierende Publizieren von der Antike bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Parallel dazu arbeitet der Verfasser an einer allgemeinen Theorie des Publizierens und an einer allgemeinen Politischen Ökonomie des Publizierens.
Organisationskommunikation von Max Weber zu Niklas Luhmann
Wie interdisziplinäre Theoriebildung gelingen kann
- 31 Seiten
- 2 Lesestunden
Die Kommunikationswissenschaft stellt seit ihren Anfängen die menschliche Kommunikation in den Mittelpunkt. Der Begriff Organisation ist seit dem 19. Jahrhundert in der Sozialwissenschaft gebräuchlich. W. Charles Redding bietet einen ersten Forschungsüberblick zur Organisationskommunikation, während Karlene H. Roberts und andere feststellen, dass diese Disziplin in einer Identitätskrise steckt. Die Anfänge der Organisationskommunikation werden oft mit den Messungen organisatorischer Arbeit in Industriebetrieben durch Frederick W. Taylor und Henri Fayol in Verbindung gebracht. Die junge deutsche Betriebswirtschaftslehre suchte nach optimaler Betriebsführung, und die Hawthorne-Studien experimentierten in tayloristisch geprägten Arbeitsorganisationen. Max Weber eröffnete mit seiner Bürokratieforschung das Theoretisieren über sinnvolles Handeln in rationalen Organisationen. Mary Parker Follett, Chester I. Barnard und Herbert A. Simon thematisierten die Verbindungen zwischen Organisation, Entscheidung und Kommunikation. Niklas Luhmann empfahl, die Organisation nicht länger als durch Hierarchie strukturierte Gegebenheit zu betrachten, sondern als ein autopoietisches System, das sich durch Kommunikation und Entscheidungsprogramme selbst reproduziert. Im deutschen Sprachraum ist die Journalismusforschung am ehesten mit dieser Entwicklung befasst.
Journalismus und Public Relations
Theoriegeschichte zweier weltgesellschaftlicher Errungenschaften
- 148 Seiten
- 6 Lesestunden
Für eine Theoriegeschichte des Journalismus und der Public Relations sind wegweisende Überlegungen bei Aristoteles, Nikolaus von Kues, Francis Bacon, Théophraste Renaudot, Christian Thomasius, Kaspar Stieler, August Ludwig Schlözer, Immanuel Kant, Adam Smith, Joachim von Schwarzkopf und den Autoren der Federalist Papers zu finden. Seit dem 19. Jahrhundert werden Journalismus und Public Relations programmatisch organisiert. Entscheidende Analyseschritte leisten Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Robert Eduard Prutz, Albert Schäffle, Karl Bücher, Max Weber, Georg Simmel, John Dewey, Robert E. Park, Walter Lippmann, Harold D. Lasswell und Franz Ronneberger. Vor einem weitgespannten sozialwissenschaftlichen Orientierungshorizont zieht Manfred Rühl große Argumentationsbögen für eine Geschichte dieser anwendungstheoretischen Errungenschaften. Den Studierenden werden neue Zugangswege eröffnet, für Analysen, Synthesen und Prognosen ergeben sich neue Forschungsmöglichkeiten.
Eine Theorie der Kommunikationswissenschaft als Funktionssystem der Weltgesellschaft gibt es bisher nicht. Neu ist die Unterscheidung und die Synthese der sechs Kommunikationskomponenten Sinn, Information, Thema, Mitteilung, Gedächtnis und Verstehen, die Kommunikation unter mitweltbedingten Einschränkungen ermöglichen. Für die Funktion, die Kommunikationswissenschaft von anderen Funktionssystemen der Weltgesellschaft unterscheidet, wird das Erneuern bewahrten Kommunikationswissens vorgeschlagen.