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Marc Föcking

    A companion to anticlassicisms in the cinquecento
    Let’s make an opera!
    Klassik und Klassizismen in römischer Kaiserzeit und italienischer Renaissance
    • So positiv das Etikett 'Klassik' und 'Klassiker' besetzt ist, so abschreckend wirkt das des 'Klassizismus', scheint es doch Epigonalitat und uninspirierte Regelfixiertheit zu signalisieren. Ein Blick auf zwei den beiden Begriffen besonders affine Epochen aber zeigt, das 'Klassik' und 'Klassizismus' keine Oppositionen, sondern dialektisch-dynamisch verbundene Kategorien kunstlerisch-literarischer Selbst- und Fremdzuschreibungen sind: Die Romische Kaiserzeit, deren literarisches Schaffen der sogenannten augusteischen Klassik stark verpflichtet ist, und das italienische sechzehnte Jahrhundert, in dem die pluralen Bezugnahmen der italienischen Renaissance auf die Antike systematisiert, poetologisch reflektiert und die Isolierung des Prinzips der Imitatio auch auf volkssprachliche Texte selbst ubertragbar werden. Beide Epochen bilden nicht nur je eigene Klassiken und Klassizismen aus, sie zeigen auch, wie uber Jahrhunderte hinweg Autoritatssetzungen durch historische Ruckbezuge funktionieren, zugleich aber neue Klassiker jenseits historischer Modellbildung entstehen konnen.

      Klassik und Klassizismen in römischer Kaiserzeit und italienischer Renaissance
    • Keine Gattung der Frühen Moderne ist so stark autoreflexiv ausgerichtet wie die Oper. Begleitet von intensiver theoretischer Reflexion, bringen die frühesten Opern nicht nur den Orpheus-Mythos auf die Bühne, sondern befragen sich in ihm nach der Macht des gleichzeitig gesungenen und handelnden Wortes im ‚Recitar cantando‘ und nach der eigenen Genealogie in der Wiederbelebung einer (produktiv missverstandenen) Antike. Die Beiträge des Bandes reflektieren diachron und über die italienische Librettistik hinaus unterschiedliche Typen und Funktionen von autoreflexiven Denkbewegungen der Oper vom späten 16. bis zum 20. Jahrhundert. Sie untersuchen autoreflexive Anteile und Spiel-im-Spiel-Phänomene in der Librettistik bis hin zu Libretti und Opern, die sich satirisch-performativ mit der Oper (als Institution, als Musikdrama etc.) beschäftigen. Der Band möchte so wichtige Fixpunkte der Beschäftigung der Oper mit sich selbst bestimmen.

      Let’s make an opera!
    • ‘Anticlassicisms,’ as a plural, react to the many possible forms of ‘classicisms.’ In the sixteenth century, classicist tendencies range from humanist traditions focusing on Horace and the teachings of rhetoric, via Pietro Bembo’s canonization of a ‘second antiquity’ in the works of the fourteenth-century classics, Petrarch and Boccaccio, to the Aristotelianism of the second half of the century. Correspondingly, the various tendencies to destabilize or to subvert or contradict these manifold and historically dynamic ‘classicisms’ need to be distinguished as so many ‘anticlassicisms’. This volume, after discussing the history and possible implications of the label ‘anticlassicism’ in Renaissance studies, differentiates and analyzes these ‘anticlassicisms.’ It distinguishes the various forms of opposition to ‘classicisms’ as to their scope (on a scale between radical poetological dissension to merely sectorial opposition in a given literary genre) and to their alternative models, be they authors (like Dante) or texts. At the same time, the various chapters specify the degree of difference or erosion inherent in anticlassicist tendencies with respect to their ‘classicist’ counterparts, ranging from implicit ‘system disturbances’ to open, intended antagonism (as in Bernesque poetry), with a view to establishing an overall picture of this field of phenomena for the first time.

      A companion to anticlassicisms in the cinquecento