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Gesine Krüger

    1. Januar 1962
    Kriegsbewältigung und Geschichtsbewußtsein
    Schrift - Macht - Alltag
    Thema: Tierische (Ge)Fährten
    Eine kurze lange Zeit
    Tiere und Emotionen
    Konturen einer "Animate History"
    • Die Wissenschaftslandschaft rings um die Human-Animal-Studies ist in den letzten Jahren in rasantem Tempo gewachsen. Auch in der Geschichtswissenschaft stehen die Tiere mehr denn je auf den Forschungsagenden, allerdings gibt es noch keine verbindende Konzeption. Einen Vorschlag dazu bietet dieser Band. Die Beiträge führen vor, welche neuen Positionen sich aus dem Zusammenführen von tierhistorischen Fragestellungen mit "klassischen" Kategorien der Geschichtswissenschaft ergeben und worin die Anschlussfähigkeit einer Animate History an die Fragen der Geschichtswissenschaft liegt. Die Fallbeispiele reichen von der Vormoderne bis in die Gegenwart und zeigen, dass das Fehlen der Tiere in den Geschichtsbüchern nicht im mangelnden Quellenmaterial begründet liegt. Es lassen sich vielmehr in allen Archiven ausreichend Spuren und Fährten von Tieren finden, die Geschichte gemacht haben, auch wenn sie diese nicht schreiben.

      Konturen einer "Animate History"
    • Das deutsche Kolonialreich währte kaum mehr als drei Jahrzehnte. Im Vergleich zu manchem Nachbarland mag diese Zeit eher unbedeutend erscheinen, doch dieser Eindruck täuscht: Als der Erste Weltkrieg begann, war das deutsche Kolonialreich im Hinblick auf seine Fläche das drittgrößte der Welt. Mit dem Ende des Kaiserreichs 1918 waren zwar die »Schutzgebiete« in Afrika und Asien dahin, doch die deutsche Gewaltherrschaft und Ausbeutung blieben nicht ohne Folgen. Heute führt nicht zuletzt die Aufarbeitung des Genozids an den Herero und Nama immer wieder zu Spannungen zwischen Namibia und der Bundesrepublik Deutschland. Die Historikerin Gesine Krüger erzählt den deutschen Kolonialismus, indem sie sowohl seine Vorgeschichte als auch seine bis in die Gegenwart reichenden Kontinuitäten einbezieht. Dabei legt sie besonderes Augenmerk auf die Perspektive der einst Kolonisierten und gibt erhellende Einblicke in deren Handlungsspielräume und Motivation.

      Eine kurze lange Zeit
    • Im Mittelpunkt dieses Themenheftes stehen Berichte über Begegnungen zwischen Europäern und Indigenen in einem Zeitraum von fast 400 Jahren. Angefangen mit niederländischen Seefahrern, die sich am Ende der Welt mit sich selbst konfrontiert sahen, über protestantische Missionare, die in Afrika oder der Südsee »Heiden« bekehren wollten, bis zu Ärzten, die in die südliche Halbkugel aufbrachen, um Hilfe zu bringen, reicht das Spektrum der Beiträge. So unterschiedlich diese Begegnungen auch waren; stets wurden Grenzziehungen und Selbstpositionierungen vorgenommen. Es entstand aber auch überraschend Neues – etwa wenn Missionare den Grundstock für die ethnologische Methode der teilnehmenden Beobachtung legten oder Ärztinnen den Weg von einer Zivilisierungsmission zur modernen Entwicklungshilfe ebneten.

      Thema: Tierische (Ge)Fährten
    • Schrift - Macht - Alltag

      • 363 Seiten
      • 13 Lesestunden

      Bereits vor mehr als hundert Jahren schrieben afrikanische Bergarbeiter, die am Witwatersrand für die großen Minenhäuser schufteten, regelmäßig Briefe an ihre Angehörigen und Freunde zu Hause und erhielten umgekehrt Post von ihnen. Die Schrift hatte um 1900 Eingang in die afrikanische Alltagskultur gefunden. Von der afrikanischen Geschichtsschreibung lange Zeit vernachlässigt, zeigen Dokumente der Alltagsschriftlichkeit, dass die alphabetische Schrift nicht allein als koloniales Herrschaftsinstrument verstanden werden kann, so die These dieses Bandes. Auch Zettel, Notizen, Schulaufsätze, Leserbriefe und andere Texte erschließen einen Umgang mit der Schrift, bei dem Lesen und Schreiben neben dem eigenen Vergnügen auch gerade der Kritik des Kolonialismus dienten sowie neue überregionale Formen der Geselligkeit und des Austausches schufen. Weiter wird gezeigt, dass Behörden und Mission dem unkontrollierten Schriftgebrauch allerdings mit größtem Misstrauen begegneten. So gehört nicht nur die Verbreitung, sondern auch die Unterdrückung der Literalität zum kolonialen Erbe.

      Schrift - Macht - Alltag
    • Kolonialgeschichte klammert die Perspektive der kolonisierten Völker häufig aus. Gesine Krüger dagegen erschließt einen wichtigen Teil der Kolonialgeschichte Namibias aus der Perspektive der afrikanischen Bevölkerung. Der Krieg zwischen den Herero und dem Deutschen Kaiserreich 1904–1907 ist im öffentlichen Gedenken, in der Geschichtsschreibung und im kollektiven Gedächtnis Namibias noch heute fest verankert. Eine aktive Kriegsbewältigung war Ausgangspunkt für die »Erfindung einer Herero-Nation« und die Entwicklung neuer Institutionen. Die deutsche Kolonialmacht verfolgte eine Politik der völligen Kontrolle, der Enteignung, der Zwangsarbeit und des Völkermordes. Wie reagierten die Herero darauf? Gesine Krüger fragt nach Bildern und Mythen über den Krieg und die Geschichte der Herero, nach sozialen, ökonomischen und kulturellen Formen der Kriegsbewältigung sowie nach Entwicklungen der Nachkriegszeit, die in einen Prozeß der Rekonstruktion der Herero-Gesellschaft mündeten. Die Herero entwickelten auf politischer und symbolischer Ebene sehr kreative Strategien, um die koloniale Ordnung zu unterlaufen und für Selbstbestimmung und kulturelle Autonomie zu kämpfen.

      Kriegsbewältigung und Geschichtsbewußtsein