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Ulrich Schödlbauer

    27. Mai 1951
    Das Ungelebte
    Hoboken 11. Gedichte
    Entfesselte Schrift
    Das Ende der Kritik
    T - Die Stufen des Kapitols
    Rilkes Engel
    • Entfesselte Schrift

      Essays - Band 1, Schriften zur Literatur

      ›Annäherungen an die Zensur‹: so könnte, aus einer bestimmten Per- spektive betrachtet, das durch die unterschiedlichen Gegenstände kaum verhüllte Thema dieser Aufsätze lauten. Gemeint wäre damit jener in allen sprachlichen Äußerungen wirksame Mechanismus der Unterdrückung, der sich vielleicht an den absichtslos hingestreuten am überzeugendsten beobachten lässt. Wer spricht, zensiert und wird zensiert. Dabei bleibt es gleichgültig, ob er mit sich oder mit anderen redet und wie bewusst oder unbewusst das geschieht. Da die Schwel- le zwischen beiden Zuständen in der Rede selbst liegt, ›entscheidet‹ letztere darüber, ob, wann, wie oft und mit welchem Ziel sie passiert wird. Der Zensor wacht darüber, was an Sagbarem ungesagt bleibt. Als innere Instanz ähnelt er ebenso sehr dem daimonion des platonischen Sokrates wie dem in jeder Gesellschaft virulenten Sinn für das ›Schick- liche‹. Bevor eine Rede als anstößig gilt, muss sie irgendwann die Kontrollen passiert und wirklich Anstoß erregt haben. In diesem Sinn ist die Ermittlung dessen, was sich in der Sprache gehört, als empiri- scher Vorgang zu begreifen. Die Hauptarbeit ist stets schon geleistet, sobald jemand ›den Mund aufmacht‹ oder zu einem der bereitste- henden Schreibgeräte greift. Vieles, was gesagt werden könnte, ›hat sich erübrigt‹, anderes ›steht nicht auf der Agenda‹, wieder anderes stört oder trägt einen Index: Cave! Zensur ist ein akkumulatorischer Prozess.

      Entfesselte Schrift
    • Ulrich Schödlbauers Gedichte reflektieren die menschliche Ratlosigkeit in einer sich schnell verändernden Welt, geprägt von technokratischem Fortschritt. Mit spröde-ironischem Ton beleuchten sie ethische Fragen und die Ohnmacht des Einzelnen gegenüber übergeordneten Kräften, die sein Schicksal bestimmen.

      Hoboken 11. Gedichte
    • Soweit die Überlegungen dieses Buches von einer These getragen werden, wäre es diese: Der unter Druck geratene liberale Staat ist es wert, verteidigt zu werden – weniger gegen die ständig bemühte Drohkulisse aus ›rechten‹ und ›linken‹ Pappkameraden zugunsten einer aufs jeweils eigene Interessenspektrum zurechtgeschneiderten ›Mitte‹, sondern gegen die Zauberlehrlinge und Menschenmeister einer Weltgesellschaft, deren postulierte Erfordernisse sie besser zu kennen scheinen als die artikulierten Bedürfnisse von Menschen, in deren Namen sie handeln und für die sie daher in vollem Ernst die Verantwortung tragen. Die Souveränität des Volkes wurde zu schwer erkauft, um sie eilends einem Weltphantasma zu opfern. Das schließt Verantwortung gegen die wirkliche Weltgemeinschaft nicht aus. Hat die politische Klasse in Deutschland die Nerven verloren, als ihre Kanzlerin sich zum Idol aller refugees aufschwang, Englands Brexit den europäischen Einigungsprozess widerrief und Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewann? Viele, darunter nicht wenige Ernüchterte des Betriebs, meinen, sie habe in den entscheidenden Tagen und Wochen Verstand, Urteilsver- mögen und Augenmaß, kurz, den ›Kontakt zur Wirklichkeit‹verloren, wo auch immer man letztere anzusiedeln bereit ist. Vor der Einsicht steht die Analyse, jedenfalls sollte sie dort stehen.

      Macht ohne Souverän
    • Es handelt sich um aktuelle Verssatiren und politische Gedichte zur politischen Lage und Stimmung in Deutschland. Außerdem gibt es einen „Lexikoneintrag“ aus dem „Alphazet“ über Peter Brandt sowie von demselben einen Anhang, in dem er eine historisch fundierte humorige Erläuterung zu Michael Sowas Illustration „Maikäfertrauer“ (1868) gibt.

      Deutsches Roulette