Ruta Sepetys
1. Januar 1967
Ruta Sepetys ist eine amerikanische Schriftstellerin litauischer Herkunft, die 1967 geboren wurde. Sie ist bekannt für ihre historischen Romane, die oft wenig bekannte Ereignisse des 20. Jahrhunderts beleuchten, wie zum Beispiel "Und in mir der unbesiegbare Sommer" (Between Shades of Gray) über die Deportationen in die sibirischen Gulags. Sepetys' Bücher sind für ihre sorgfältige Recherche und emotionale Tiefe geschätzt. Sie hat zahlreiche Preise gewonnen und ihre Werke sind in über 60 Sprachen übersetzt worden.
Ruta Sepetys ist die Tochter eines litauischen Flüchtlings und einer Amerikanerin. Sie wurde in Michigan geboren, wo sie mit ihren beiden älteren Geschwistern aufwuchs. Obwohl beide Eltern künstlerisch begabt waren und versuchten, ihre Fähigkeiten an ihre Kinder weiterzugeben, brach Sepetys ihr Opernstudium ab und studierte stattdessen Internationale Finanzen auf dem Hillsdale College. Danach verbrachte sie ein Jahr in Paris. Doch ihre Liebe zur Musik verlor sie nicht. Sepetys zog zu ihrem Bruder John nach Los Angeles und begann ihre Karriere in der Musikindustrie. Sie arbeitete über zwanzig Jahre mit Künstlern verschiedener Nationalitäten. Ihre Karriere begann sie bei Desmond Child, einem berühmten Songwriter, der sie beständig auf die Wichtigkeit des Geschichtenerzählens in den kurzen Songtexten aufmerksam machte. Doch sie verriet ihm nicht, dass sie selbst gerne Geschichten schreiben würde. Als Child nach Miami zog, gründete sie ein eigenes Unternehmen und managte von da an bekannte Musiker, unter anderem Steve Vai. Nach einiger Zeit wurde sie Los Angeles jedoch überdrüssig, zog mit ihrem Bruder nach Nashville und unterrichtete dort eine Klasse in Musikmanagement. Auf dem Campus der Belmont University lernte sie Michael Smith kennen, den sie im Jahr 2006 heiratete.2003 entschied Sepetys sich, ihren ersten Jugendroman zu schreiben. Mit ihrem Debütroman Und in mir der unbesiegbare Sommer arbeitete sie Teile ihrer eigenen Familiengeschichte auf. Das Buch handelt von der Deportation litauischer Gefangener in sibirische Arbeitslager, in denen auch einige von Sepetys Verwandten umkamen. Für ihre Recherchen verbrachte sie 20 Stunden in einem sowjetischen Gefängnis, in Lettland. Dort wurden Programme angeboten, bei denen die Teilnehmer Gefangene spielten und für einen knappen Tag weder essen noch schlafen durften, lange Verhöre und Schikanen über sich ergehen lassen mussten und dies alles zwischen Ratten und menschlichen Fäkalien. Obwohl Sepetys ihre Teilnahme nachher bereute, wurde ihr doch schnell klar, wie groß das Leid der Gefangenen gewesen sein musste.2013 und 2016 war sie Jurymitglied der Auszeichnung Das außergewöhnliche Buch des Kinder- und Jugendprogramms des Internationalen Literaturfestivals Berlin. Sepetys lebt mit ihrem Mann in einem Baumhaus in den Hügeln von Tennessee.