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Osip Mandelstam

    3. Januar 1891 – 27. Dezember 1938

    Osip Mandelstam war ein russischer Dichter und Essayist, eine zentrale Figur der akmeistischen Bewegung. Sein Werk fängt die turbulente Ära der russischen Revolution und den Aufstieg der Sowjetunion ein. Mandelstams Gedichte und Essays werden für ihre intellektuelle Strenge und formale Eleganz gefeiert und behandeln oft Themen wie Erinnerung, Kultur und individuelle Freiheit vor dem Hintergrund repressiver Regime. Seine ausgeprägte Stimme und seine literarische Bedeutung bestehen trotz der tragischen Umstände seines Lebens fort.

    Osip Mandelstam
    Gedichte
    Das Rauschen der Zeit
    Übertragungen aus dem Russischen
    Hufeisenfinder. Gedichte. Hrsg. v. Fritz Mierau. Russ.-Dtsch.
    Über den Gesprächspartner
    Hufeisenfinder
    • Über den Gesprächspartner

      Gesammelte Essays I 1913-1924

      4,0(1)Abgeben

      In diesem ersten Band der zweibändigen Essay-Ausgabe sind Ossip Mandelstams theoretische Arbeiten aus den Jahren 1915 bis 1924 versammelt. Der Autor erweist sich in diesen Schriften als markante Figur im Disput der literarischen Gruppen in Rußland in den ersten beiden Dekaden unseres Jahrhunderts. Den Vertretern des russischen Symbolismus und dem innovationsbesessenen Futurismus hält er seine Position entgegen, die Werte des sogenannten ›Akmeismus‹: Konkretheit, Präzision, Diesseitigkeit, Bejahung der Kultur als eines lebendigen Gedächtnisses. Es handelt sich um Texte ganz verschiedener Tonart: da ist das apokalyptische Pathos der Revolutionszeit spürbar, da finden sich Ironie, Lust an Polemik, am Spott. Und es finden sich höchst originelle Charakterisierungen von literarischen Zeitgenossen (zum Beispiel Pasternaks). Der Band hält auch Überraschungen bereit - etwa das einfühlsame Interview mit Ho Chi Minh aus dem Jahr 1923. In seinen Essays ist natürlich auch Mandelstams geistige Biographie eingeschrieben, hier eröffnen sich die gedanklichen Hintergründe seiner Weltsicht und seiner Poetik. Diese Texte sind, so die ›Süddeutsche 2eitung‹, »das geistige Vermächtnis eines großen Europäers«.

      Über den Gesprächspartner
    • Das Rauschen der Zeit

      Gesammelte autobiographische Prosa der 20er Jahre

      • 338 Seiten
      • 12 Lesestunden
      3,7(3)Abgeben

      Eine Kindheit in Petersburg, in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis zur Revolution von 1905, zeichnet ein Bild des prunkvollen Lebens, der Begräbnisfeierlichkeiten und der Studentenunruhen. Sommeraufenthalte in Finnland und Riga prägen die Erinnerungen, während der Bücherschrank in der Petersburger Wohnung durch den Geruch des Lederhandels des Vaters charakterisiert ist. Die klangvolle russische Sprache der Mutter hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Die Prosa des russischen Lyrikers Ossip Mandelstam ist zwar reich an präzisen Erinnerungen, doch nur bedingt autobiografisch. Werke wie ›Das Rauschen der Zeit‹ (1925) bieten ein einzigartiges Porträt des vorrevolutionären Rußlands. ›Feodosia‹ (1925) umfasst Prosastücke aus der Krim während des Bürgerkriegs 1918-20, während ›Reiseskizzen und Erinnerungen‹ (1922-27) die nachrevolutionäre Zeit reflektieren. In ›Die Ägyptische Briefmarke‹ (1928) wird die bizarre Geschichte des kleinen Mannes Ponak erzählt, der während der Revolution seinen Ausgehanzug verliert – eine Parabel der chaotischen Welt. ›Ein Dichter über sich selbst‹ (1928) und ›Vierte Prosa‹ (1929-30) sind Mandelstams Antworten auf die Hetzkampagne Stalins von 1928. Diese Texte sind in der Sowjetunion unveröffentlicht und kursieren unter Künstlern und Intellektuellen. Der erste Band einer deutschsprachigen Werksausgabe präsentiert Mandelstams faszinierende, lyrische und ironische Prosa in deutscher Übersetzung.

      Das Rauschen der Zeit
    • Die Reise nach Armenien

      • 152 Seiten
      • 6 Lesestunden
      3,7(9)Abgeben

      Dank einer Intervention Bucharins konnte Ossip Mandelstam (1891-1938), Fremdkörper in der immer stärker verwalteten und gleichgeschalteten Sowjetliteratur, 1930 eine Reise nach Georgien und Armenien antreten. Die Reise nach Armenien, in das Land der frühesten christlichen Kultur, an den Ursprung, bietet uns in raschem Wechsel die Momentaufnahmen eines gierigen Auges, das den Schock, die Anregung zum Sehen vermitteln will. Doch man merkt rasch, daß dies ein Auge mit historischem Gedächtnis, Auge eines humanistisch Gebildeten ist, Auge mit dem Anspruch, »über die Akustik zu verfügen«, Urorgan zu sein, alle Sinne zu vereinigen und zu vergeistigen.

      Die Reise nach Armenien