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Michał Witkowski

    17. Januar 1975

    Dieser Autor erforscht die Grenzen von Verlangen und Identität, oft mit einem provokanten und kühnen Ansatz. Seine stilistische Brillanz zeigt sich in der Schaffung lebendiger, oft beunruhigender Bilder, die den Leser in komplexe psychologische Landschaften ziehen. Mit seinen Werken zielt er darauf ab, verborgene Facetten der menschlichen Erfahrung aufzudecken und gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen. Sein Schreiben ist geprägt von einem tiefen Verständnis für die Komplexität menschlicher Beziehungen und Sehnsüchte.

    Michał Witkowski
    Lenador
    Drwal w.2018
    Margot
    Eleven-Inch
    Lubiewo
    Queen Barbara
    • 2010

      Tagsüber ist Hubert Kleinganove und betreibt eine Pfandleihe im Kohlenpott Polens der achtziger Jahre. Nachts vor dem Spiegel und mit Perlen geschmückt nennt er sich Barbara Radziwill – nach der Königin von Polen und Großfürstin von Litauen. Sein Geld verdient er mit »Baguette überbacken«, dem Dönerkebab der Volksrepublik. Und mit gestohlenen Chrysanthemen vom Friedhof. Wenn es eine Schuld einzutreiben gilt, sind seine »Hofdamen« zur Stelle, Sascha und Felus. Die beiden Ukrainer wissen, wie sie ihn um den Finger wickeln können. Michal Witkowski, ein Meister der Vielstimmigkeit, verwebt den Slang der Straße mit der sarmatischen Adelsplauderei zu einer Lebensbeichte, vergleichbar einem Mix aus Dorota Maslowskas Reiherkönigin und Grimmelshausens Simplicissimus.

      Queen Barbara
    • 2007

      Der Badestrand Lubiewo an der polnischen Ostseeküste, einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt, war seit den siebziger Jahren ein Mekka der Homosexuellen. Hier haben auch Patrycja und Lukrecja, zwei „Tunten“, ihre schönsten Sommer verbracht. Seit dem Untergang der „Kommune“, wie die kommunistische Zeit in Polen genannt wird, ist der Strand von emanzipierten, sportlichen gays und solariumsgebräunten, tätowierten Lederschwulen bevölkert, die nichts mehr wissen vom Herumstreunen auf der Straße, vom Dreck, von der Anonymität und demütigenden Unterwerfung. Von einem Begehren, das Kraft gab, zu leben und zu träumen. Lukrecja und Patrycja stehen auf luje, auf „Kerle“, maskuline Heteros, die es auf möglichst raffinierte Weise zu verführen gilt: „Einer mit Abitur ist kein richtiger Kerl.“ Sie wollen weder Partnerschaft noch soziale Anerkennung. Ihr Platz in der Gesellschaft war die Klappe. Heute gehen sie sonntags zur Kirche, wie alle Frauen ihres Alters. Lubiewo, der „Große Atlas der polnischen Tunten“, setzt ihnen ein Denkmal - wie auch dem Krankenpfleger Jessica, der an Aids stirbt, dem slowakischen Strichjungen Di am Wiener Westbahnhof und vielen anderen.

      Lubiewo