Hans Müncheberg Bücher






Fritz Berger, der Alter ego des Autors, arbeitet in Adlershof. Vor dem Hintergrund politischer Vorgänge insbesondere der 50er und 60er Jahre entwickelt sich eine dramatische Familiengeschichte mit Liebe und Hass, Eifersucht und Trennung, Alkohol und Tabletten, persönlichen Dramen und gesellschaftlichen Eingriffen in das private Glück. Auch im Beruf läuft nicht alles glatt. Aus Gründen, die erst Jahrzehnte später publik werden sollten, bekommt er zwar sein Geld, aber keine ihn befriedigende Aufgabe. Erst nach einer Intervention von Anna Seghers, die Berger als Szenaristen für eine Fernsehadaption ihrer Erzählung »Das Schilfrohr« haben will, endet eine fast neun Jahre währende Abwesenheit vom Bildschirm. Die Gründe erfährt der Leser, wie in einem Krimi, erst am Ende des Romans.
Thorsten Jäger … ist die Geschichte von Helga und Georg, die innerhalb einer späten Familie über frühere Bindungen hinauswachsen wollten – und es ist eine wahre Geschichte, bei der lediglich die Namen geändert wurden. Der Pelzmantel … ist die Adaption eines nicht mehr realisierten Fernsehspiel-szenariums der DFF-Sendereihe „Der Staatsanwalt hat das Wort“. Im Mittelpunkt der Handlung steht Gewalttätigkeit Jugendlicher. Tabula Rasa … Ein Schüler verlor er durch einen schweren Unfall Anfang 1938 das Gedächtnis an alles zuvor Erlebte. Autobiografisch.
Mit dem Wissen wuchsen die Fragen
Lebenswege von Naturwissenschaftlern und Folgen ihrer Forschungen
Es ist noch nicht lange her, als im japanischen Fukushima das Atomkraftwerk explodierte und die Umgebung verseuchte. Und Tschernobyl ’86 ist auch nicht vergessen. Im Unterschied etwa zu den vielen Kernwaffenversuchen, die die Erde, das Wasser und die Atmosphäre vergifteten. Und ganz entschwunden scheinen die Fragen nach den Forschern, die die Mordwerkzeuge ersannen und entwickelten. Hans Müncheberg beschäftigt dieses Thema zeitlebens. Was waren das für Menschen, die in den 40er Jahren in den USA an einer Bombe bastelten, um die Naziherrschaft in Europa und auch den Krieg in Asien zu beenden? Was trieb diese Naturwissenschaftler, was motivierte sie? Und wie reagierten sie, als sie sahen, was mit ihren Entdeckungen geschah? Müncheberg moralisiert nicht, er stellt den Zusammenhang her zwischen Herkunft und Haltung, zwischen Entwicklung und Erkenntnis bei Menschen, die wegen ihrer Forschungen Pioniere genannt und mit Nobelpreisen geehrt wurden. Aber letztlich die Menschheit an den Abgrund geführt haben.
Mehr als drei Jahrzehnte war der Autor neben seiner beruflichen Arbeit als gewählter Schöffe an einem Berliner Stadtbezirksgericht tätig. Zwei der in diesem Buch geschilderten Fälle hat er als Beisitzender Richter miterlebt, bei drei anderen wurde er als „Jugendbeistand“ mit der Aufgabe eines Verteidigers betraut. Nach 1990 erfuhr er die Eckdaten zweier außergewöhnlicher Lebenslinien. Durch den Verlust des Arbeitsplatzes wurden die Arbeitswilligen mit den für sie neuen Rechtsvorschriften konfrontiert. Abschließend schildert er ein eigenes und nicht zu ernstes Erlebnis aus dem Jahre 1994.
Gelobt sei, was hart macht
Aus dem Leben eines Zöglings der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Potsdam. Roman
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.« Lüge ist’s! Schaffende waren es, die schufen die Völker und hängten einen Glauben über sie hin: also dienten sie dem Leben. Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für viele und heißen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin. Wo es noch Volk gibt, da versteht es den Staat nicht und haßt ihn als bösen Blick und Sünde an Sitten und Rechten. Friedrich Nietzsche, »Also sprach Zarathustra«