Das Buch analysiert das „Lili-Jacob-Album“, das die Abläufe im Vernichtungslager Auschwitz aus der Sicht der SS dokumentiert. Die Autoren Tal Bruttmann, Stefan Hördler und Christoph Kreutzmüller beleuchten den Kontext der „Ungarn-Aktion“, die Täter und rekonstruieren die Überlieferungsgeschichte sowie die Fotostrecken des Albums.
Christoph Kreutzmüller Bücher






Ein Album aus Auschwitz
Die fotografische Inszenierung des Verbrechens
Dieses Buch bietet eine umfassende Analyse eines zentralen Bildalbums des Holocaust, das die Ankunft ungarischer Juden in Auschwitz-Birkenau dokumentiert. Die Autoren klären die Überlieferungsgeschichte und rekonstruieren die Fotoabfolge, um neue Erkenntnisse über die dargestellten Ereignisse und die Täter zu gewinnen.
Fundstellen
Spuren von NS-Verfolgten in Berliner Archiven : Begleitbroschüre zur Sonderausstellung in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Kristallnacht?
Bilder der Novemberpogrome 1938 in Berlin
Das Buch führt erstmals zeitgenössische Zeitungs- und Augenzeugenberichte mit 27 Fotos zerstörter „jüdischer“ Geschäfte zusammen. Die Fotografien zeigen zusammen nicht einmal 20 der mindestens 3.000 zerstörten und geplünderten Geschäfte in Berlin. Sie sind gleichwohl prägende Bilder, denn sie sind die einzigen, die aus der Reichshauptstadt überliefert sind. Neben den physischen Fotos hat das symbolische Bild der Scherbenwüsten unsere Erinnerung an die Pogrome nachhaltig geprägt. Selbst der Begriff „Kristallnacht“ kann auf sie zurückgeführt werden. Dass er sich in der Nachkriegszeit in Deutschland durchgesetzt hat, spiegelt die Entschuldungsstrategie der umstehenden Nachbarn, die als Publikum oder Plünderer in die Aktionen einbezogen waren.
In den 1920er Jahren gab es in Erfurt zwar nur eine relativ kleine jüdische Gemeinde, doch engagierten sich Juden auf vielfältige Weise in der Wirtschaft Erfurts. Neben so bekannten Großunternehmen wie der Berlin-Erfurter Maschinenfabrik Henry Pels oder Kaufhaus Römischer Kaiser gehörten auch viele kleine und kleinste Betriebe zur Palette jüdischen Gewerbetreibens, deren Spuren nur schwer zu finden sind. Wenn die Unternehmen auch fester Bestandteil der Wirtschaft waren, kam es doch seit den 1920er Jahren zunehmend zu antisemitischen Übergriffen. Mit dem sog. Aprilboykott wurde die wirtschaftliche Ausgrenzung Teil der Politik auch der Erfurter Stadtverwaltung. Trotz verzweifelter Gegenwehr mussten die meisten Betriebe bereits Mitte der 1930er Jahre aufgeben, die restlichen jüdischen Gewerbebetriebe wurden im Novemberpogrom zerstört und geplündert. Diesen Prozess der Vernichtung der jüdischen Gewerbetätigkeit in Erfurt, aber auch die Reaktion der jüdischen Unternehmer hierauf zeichnet der Band nach.
Ausverkauf
- 427 Seiten
- 15 Lesestunden
Verraten und Verkauft - jüdische Unternehmen in Berlin 1933 - 1945
- 78 Seiten
- 3 Lesestunden
Aus alter sephardischer Familie stammend, kam Nissim Zacouto vor dem Ersten Weltkrieg nach Berlin und baute dort eine Teppichgroßhandlung auf, die in den 1920-er Jahren einen ausgezeichneten Ruf genoss. Nach 1933 war Zacouto als türkischer Staatsangehöriger zunächst vor direkten Angriffen durch die Nationalsozialisten geschützt. Vor dem Hintergrund von Schikanen und Handelsbeschränkungen verlegte er sein Geschäft aber peu à peu nach Paris, wohin er auch 1939 emigrierte. Nach der Besetzung Frankreichs tauchte Zacouto mit seiner Familie unter und entging so knapp der Deportation. Nach 1945 baute er wiederum erfolgreich eine Teppichgroßhandlung in Paris auf. Seine Versuche, für die in Deutschland erlittenen Verluste entschädigt zu werden, zogen sich qualvoll in die Länge. Die ebenso ungewöhnliche, wie bewegende Lebensgeschichte Zacoutos wird durch ein Vorwort seines Sohnes Fred Zacouto bereichert.
Eugen Panofsky
- 64 Seiten
- 3 Lesestunden