Tim Parks Bücher
Tim Parks ist ein britischer Autor, der für seine scharfsinnigen Essays und Romane gefeiert wird. Seine Werke befassen sich oft mit der Komplexität des modernen Lebens, der Suche nach Sinn und zwischenmenschlichen Beziehungen, alles mit einer ausgeprägten Stimme wiedergegeben. Parks ist bekannt für seine scharfe Beobachtungsgabe und seine tiefen psychologischen Einblicke in seine Charaktere. Seine Essays bieten nachdenkliche Reflexionen über das Handwerk des Schreibens, Lesens und die Kunst der Übersetzung. Seine Schriften laden die Leser ein, über die Welt um sie herum nachzudenken.






Ehebruch und andere Zerstreuungen
- 190 Seiten
- 7 Lesestunden
Grosse, zeitlose Ideen der Menschheit wie die der Bibel, Platons, Shakespeares oder Nietzsches kann man sich abstrakt im Studium aneignen. Nach Meinung des Autors können sie aber erst im Laufe persönlicher Lebenserfahrung konkretisiert und angemessen reflektiert werden. Was so philosophisch gewichtig klingt, ist in einer gescheiten überwiegend erzählenden Mischung aus Anekdotischem, Autobiographischem, Erlebnissen mit den eigenen Kindern und Literaturzitaten realisiert, mit scheinbar leichter Hand aufgeschrieben und für den Leser (besonders wenn er die Romane kennt) ebenso amüsant wie zum Nachdenken anregend.
Seit zwanzig Jahren lebt Tim Parks nun im Veneto, und noch immer ist ihm die italienische Seele ein Rätsel. Was liegt also näher, als sich endlich mit dem Wichtigsten im Leben eines Italieners zu beschäftigen, dem Fußball? Eine Saison lang reist Parks mit den Fans des Vereins Hellas Verona von Spiel zu Spiel. Der Leser erfährt nicht nur Erstaunliches über Land und Leute, sondern fiebert auch von Kapitel zu Kapitel mehr dem Ausgang der Spiele entgegen.
Daniel Savage ist Richter Ihrer Majestät - und ein notorischer Lügner: Seine vielen Affären hat der Schürzenjäger stets vor der Familie geheim gehalten. Nun aber hat er Frieden mit seiner Frau Hilary geschlossen. Doch die Stimmen aus seinem abgelegten Doppelleben wollen nicht verstummen. Eines Tages wird er von den Brüdern seiner koreanischen Exgeliebten zusammengeschlagen, und sein unaufhaltsamer Abstieg beginnt …
Ach, die guten Menschen! Vater in Afrika als Missionar massakriert; die Mutter nicht ganz von dieser Welt, aber alle Mühseligen und Beladenen der Nachbarschaft strecken ihre Beine unter den Küchentisch; der grantelnde Großvater aus böser alter Zeit; die Tante hat einen Elvis-Club gegründet und später den Kopf in den Backofen gesteckt. George will raus da, und die Zeiten sind günstig.§Maggie Thatchter regiert, junge Leute werden gebraucht. Also: Studieren, heiraten, Karriere machen, um es der arbeitsscheuen Verwandschaft zu zeigen und dahin ziehen wo die besseren Leute wohnen.§Ein schönes Programm, und so überzeugend, denn George erzählt alles selbst: Wie man es schafft, wie man Konkurrenten abhängt, sich eine Freundin nimmt, wenn es in der Ehe nicht so richtig läuft, und ein Kind macht, damit alles bleibt, wie es ist.
Träume von Flüssen und Meeren
- 509 Seiten
- 18 Lesestunden
Vom menschlichen Streben nach Glückseligkeit „Seit einiger Zeit bin ich nun geplagt, vielleicht auch gesegnet, durch Träume von Flüssen und Meeren.“ Als John in London diesen merkwürdigen Brief seines Vaters erhält, ist Albert James, der berühmte Anthropologe, bereits tot. John eilt nach Indien, die Wahlheimat der Eltern, sucht nach Erklärungen: Warum ist der Vater so plötzlich gestorben? Weshalb empfängt ihn seine Mutter so kühl, und welche Rolle spielt der amerikanische Journalist, der die erste Biografie über seinen Vater schreiben will?
Christopher Burton erhält an der Rezeption seines Hotels einen Anruf, der ihn über den Selbstmord seines Sohnes informiert. Aber warum ist Burtons erster Gedanke bei dieser schrecklichen Nachricht, jetzt, nach fast dreißig Jahren Ehe, seine Frau zu verlassen? Schicksal - ein fesselnder Roman über Ehe und Identität, über die spezielle Dynamik, wie einer sich auf Kosten des anderen entwickelt und ein Dritter auf der Strecke bleibt.
Bin ich mein Gehirn?
Dem Bewusstsein auf der Spur
Hat ein Computer Bewusstsein oder ist das ein einzigartiges Charakteristikum des Menschen? Tim Parks’ Reise in das menschliche Gehirn konfrontiert die philosophischen und neurowissenschaftlichen Theorien mit der eigenen Erfahrung – geistreich, witzig und klug. Es vergeht kaum ein Tag ohne irgendeine Diskussion, ob Computer ein Bewusstsein haben können, ob unser Universum eine Art Simulation, ob der Geist ein einzigartiges Charakteristikum des Menschen ist. Die meisten Philosophen gehen davon aus, dass unsere Erfahrung in unserem Gehirn eingeschlossen ist und die äußere Realität unzuverlässig repräsentiert. Farbe, Geruch und Klang, heißt es, ereignen sich nur in unseren Köpfen. Wenn aber Neurowissenschaftler unsere Gehirne untersuchen, finden sie nur Milliarden von Neuronen, die elektrische Impulse austauschen und chemische Substanzen freisetzen. Als Tim Parks in einem zufälligen Gespräch mit Riccardo Manzottis radikal neuer Theorie des Bewusstseins konfrontiert wurde, fing er an, die eigene Erfahrung zu prüfen und mit den philosophischen und neurowissenschaftlichen Theorien zu konfrontieren. Bin ich mein Gehirn? erzählt die fesselnde, oft erstaunlich lustige Geschichte eines Paradigmenwechsels und stellt metaphysische Betrachtungen und komplizierte technische Laborexperimente so dar, dass wir verstehen, was in dieser Debatte auf dem Spiel steht, für uns als Individuen und für die Menschheit insgesamt.



