»Nie habe ich von Pater G. erzählt, aus Angst, man könne mir anmerken, dass ich sein Kind geblieben bin.« »Meine Eltern hatten mich der Gemeinschaft der Patres anvertraut, weil mich dort das Beste, das selbst sie mir nicht geben konnten, erwarten würde. Ich habe sie heimlich oft verflucht, weil sie mich nicht darauf vorbereitet hatten, was dieses Beste sei …« Als Zehnjähriger wurde Josef Haslinger Schüler des Sängerknabenkonvikts Stift Zwettl. Er war religiös, sogar davon überzeugt, Priester werden zu wollen, er liebte die Kirche. Seine Liebe wurde von den Patres erwidert. Erst von einem, dann von anderen. Ende Februar 2019 tritt Haslinger vor die Ombudsstelle der Erzdiözese Wien für Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. Dreimal muss er seine Geschichte vor unterschiedlich besetzten Gremien erzählen. Bis der Protokollant ihn schließlich auffordert, die Geschichte doch bitte selbst aufzuschreiben.
Josef Haslinger Bücher
Josef Haslinger ist ein österreichischer Prosaautor, dessen Werke komplexe menschliche Beziehungen und moralische Dilemmata erforschen. Sein Schreiben zeichnet sich durch psychologische Tiefe und tiefen Einblick in die menschliche Natur aus. Haslinger setzt sich häufig mit Themen wie Schuld, Verantwortung und der Suche nach Sinn auseinander. Sein Stil ist präzise und evokativ, er zieht den Leser in die Welten seiner Figuren und regt zum Nachdenken über die komplexen Fragen des Lebens an.







Franz Josef von Stein
Bischof von Würzburg (1879 - 1897) und Erzbischof von München und Freising (1897 - 1909)
Die Arbeit untersucht das Leben und Wirken von Franz Josef von Stein, einer zentralen Figur im Verhältnis zwischen der Katholischen Kirche und dem Freistaat Bayern im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Geboren 1832 in Amorbach, verlor er früh seine Eltern und setzte seine Ausbildung mit Unterstützung einer Tante und eines Stipendiums fort. Nach seinem Theologiestudium in Würzburg und der Priesterweihe 1855 hatte er verschiedene seelsorgerische und pädagogische Tätigkeiten inne. Zudem verfasste er eine Dissertation über Eusebius von Caesarea, die ihn zum Doktor der Theologie machte.
Zuflucht in Deutschland
Texte verfolgter Autoren
Schreiben im deutschen Exil Mit seinem Writers-in-Exile-Programm unterstützt der deutsche PEN Jahr für Jahr Autorinnen und Autoren, die in ihren Herkunftsländern verfolgt werden und Zuflucht in Deutschland gefunden haben. Mit Stipendien und Wohnungen, mit Öffentlichkeitsarbeit und Beratung soll den Geflüchteten dabei geholfen werden, als Schriftsteller im deutschen Exil überleben zu können. Die aktuelle Anthologie des Writers-in-Exile-Programms versammelt ausgewählte Texte von 20 Autorinnen und Autoren, die aus China und Georgien, aus Kuba und dem Iran, aus Syrien und vielen anderen Ländern nach Deutschland geflohen sind.
Klasse Burschen
Essays
Klasse Burschen, die Österreicher. Fröhlich verkünden sie den Glauben an das Gute in der Welt und zeigen stolz ihre Berge, Burgen und Barockkirchen her. Ein verantwortlicher Umgang mit seiner Geschichte aber fällt dem Land schwer. „Obszöner hat ein Land in Zeiten des Friedens noch nicht ausgesehen. “Zu dieser Überzeugung gelangt Josef Haslinger in seinen neuen Essays, in denen er die gesellschaftliche und politische Lage Österreichs analysiert. Er fordert, sich der Geschichte zu stellen, verweist auf das Versagen der Sozialdemokratie und beschreibt die zweifelhafte nationale Identität des Landes, dessen Geschichtslügen und Selbstinszenierungen. Doch bleiben seine hellsichtigen Analysen nicht auf die Grenzen Österreichs beschränkt. Zu Europa oder den Veränderungen in der Asylgesetzgebung bezieht er ebenso Position wie zur derzeitigen Kulturpolitik. Josef Haslinger versteht sich als ein Schriftsteller, für den Ästhetik und Ethik, Literatur und Moral keine getrennten Sphären sind. Wie auch in seinen Romanen „Der Opernball “und „Das Vaterspiel “, deckt er in seinen Essays die Wunden der österreichischen Gesellschaft auf. Er benennt Verdrängtes und erinnert an Verschwiegenes. Gerade angesichts der politischen Entwicklung in Österreich und dem bislang unaufhaltsamen Aufstieg von Jörg Haider sind Josef Haslingers hochaktuelle Essays unverzichtbar geworden.
Das Elend Amerikas
Elf Versuche über ein gelobtes Land
Amerikas Macht ist weltweit unangefochten - aber Glanz verbreitet sie nicht. Josef Haslinger hat die USA über ein Jahr lang bereist. Sein Fazit ist ernüchternd: Ohne die Liberalität des Landes zu verleugnen, beschreibt er dessen soziale, kulturelle und wirtschaftliche Misere. Eine aktuelle Bilanz, die die Augen öffnet für ein anderes Amerika: Haslinger beschreibt den Höhenflug des amerikanischen Selbstwertgefühls nach dem Sieg im Golfkrieg, aber auch dessen Niedergang angesichts des inzwischen unübersehbar gewordenen wirtschaftlichen Desasters der USA, er analysiert die traditionelle Hingabe der Amerikaner für Prediger, Wunderheiler und Seelenmänner und folgt den Spuren der Auseinandersetzungen um »politisch korrektes Denken« (Political Correctness) an den amerikanischen Universitäten.
Wien ist berühmt für seine süßen kulinarischen Spezialitäten. Der Chef-Pâtissier des Gourmet-Treffpunkts „Meinl am Graben“, Josef Haslinger, besitzt die besten Rezepte für die süßesten Kreationen, die seine Stammkundschaft nur zu gut kennt: die eindrucksvollen Kuchen, Tartes und Torten, seine berühmten und heiß begehrten Strudel, sowie sein verführerisches Kleingebäck. Fotografisch perfekt in Szene gesetzt wurden Josef Haslingers süße Kunstwerke von der Fotokünstlerin Sabine Hauswirth, die ihn mit der Kamera bei der Ausführung der Rezepte begleitete.
Child in time
- 113 Seiten
- 4 Lesestunden
»Das Erinnern gehört zu uns lebenden Menschen. Das, was wir mit Erinnerung meinen, gibt es nur hier auf dieser Welt.« (Josef Haslinger) In episodenartigen Kindheitserinnerungen versucht uns der Autor in eine Welt des Übergangs von der Kindheit zum frühen Erwachsenwerden zu entführen. Ausnahmslos autobiografisch und dennoch exemplarisch für mehrere Generationen: Der Drill und das Drangsal, der sich formende Charakter und die erwachende Lust auf ein Anderssein und auf die körperliche Liebe. Die Texte sind quasi in einem vor uns ablaufenden Film verwoben, den der vielfach preisgekrönte Bild-Architekt Maix Mayer gedreht und entworfen hat. So entsteht der Sound des Child in Time. In jeder Neugier lauert das Unheil, in jeglicher Domestikation aber auch die Rebellion.
Schreiben lernen - Schreiben lehren
- 232 Seiten
- 9 Lesestunden
Kann man schreiben lernen? Wenn ja, wie muß man schreiben lehren? Dozenten für literarisches Schreiben und Autoren geben Auskunft über Schreibschulen, Methoden des Unterrichts und das Handwerk der Dichtung – erstmals aus internationaler Perspektive. Vertreter von Autorenschulen aus Amerika und ganz Europa berichten aus ihrer Praxis und von den Erfolgen und Grenzen kreativen Schreibens.
Am Ende der Sprachkultur?
Über das Schicksal von Schreiben, Sprechen und Lesen