»Der verlorene Freund« erzählt von einer gedankenlosen Geste mit verhängnisvollen Folgen und der notwendigen Illusion menschlicher Nähe. Zwei Männer kommen ins Gespräch, lernen sich kennen, freunden sich an. Eines Tages stürzt der eine, ein passionierter Kunstsammler, sich aus dem Fenster, der andere bleibt ratlos zurück. Er nimmt, um die Beweggründe des Verstorbenen zu verstehen, Kontakt zu dessen Familie und Bekannten auf. Eine seltsame Geschichte zeichnet sich ab, die Spur führt ihn in eine gottverlassene Bergarbeitersiedlung voller sonderbarer Figuren und zurück zu einem dunklen Familiengeheimnis. Und während er sich dort in den Unwägbarkeiten eines anderen Lebens zu verlieren droht, macht er schließlich eine Entdeckung von niederschmetternder Einfachheit. Carlos María Domínguez, der große Solitär der südamerikanischen Literatur, hat einen großen kleinen Roman von eindringlicher Schönheit geschrieben, über Verlust und Verlorenheit und darüber, dass wir auch die nicht kennen, die uns vertraut sind.
Carlos María Domínguez Reihenfolge der Bücher
Carlos María Domínguez ist ein Schriftsteller, dessen Fiktion tiefgreifende menschliche Erfahrungen mit einer unverwechselbaren Stimme erforscht. Seine Erzählungen tauchen in komplexe emotionale Landschaften ein und untersuchen oft die verschlungenen Beziehungen zwischen Individuen und ihrer Umwelt. Domínguez' Prosa ist bekannt für ihre evokative Kraft und sorgfältige Handwerkskunst, die die Leser in reich strukturierte Welten zieht. Sein Werk beschäftigt sich konsequent mit Themen wie Erinnerung, Identität und der beständigen Suche nach Bedeutung.






- 2013
- 2010
Auf einer winterlichen Landstraße am Rio de la Plata trifft der fünfzigjährige Arturo Balz die junge Tramperin Camboya. Widerwillig nimmt er das Mädchen mit, ohne zu ahnen, daß ihrer beider Geschichte zusammenhängt. Beide fliehen sie vor einem Gestern, das sich ihnen erst erschließt, als sie in einer einsamen Strandhütte am Feuer zu erzählen beginnen, während draußen der Sturm heraufzieht. Arturo schleppt seine Vergangenheit mit sich, die Liebe zu Cecilia, die von Montevideo nach Buenos Aires floh, von einer Diktatur in die nächste, und eines Tages verschwand. Camboya läßt ihre ziellosen Liebschaften hinter sich und kämpft mit dem Märtyrerschatten ihrer Tante – eben jener Cecilia, nach deren spurlosem Verschwinden Arturo sich fast aufgegeben hatte. Im Gespräch tasten sie sich an das Unbegriffene ihres Lebens heran, dem sie an der einsamen Küste ungeschützt ausgesetzt sind. Der argentinische Autor Carlos María Domínguez zeichnet in einer dichten Sprache, die sich an den großen Prosaautoren der Moderne mißt, unvergeßliche, prekäre Charaktere und Lebenswege. Sein Roman erkundet die Möglichkeit von Liebe angesichts der Diktatur und ihrer Folgen.
- 2006
Wüste Meere erzählt Geschichten über die Leerräume des Wassers; einige tauchen an seinen Ufern auf, andere in seinen enormen Weiten und alle konfrontieren den Menschen mit seiner erstuanlichen Natur. Das Meer ist das schmucklose Szenario eines moralischen Treibens, welches das Abenteuer der conditio humanis, das Ausgeliefertsein an seine Stürme, seine Brüderlichkeit und seinen schmerzhaften Tod zum Ausdruck bringt. Carlos María Domínguez Inhalt: - Johnnys Bekenntnis - Der Baum mit Reihern - Mancuso - Die Falle im Sand - Delta - Brände - Eine aufrichtige Unterhaltung
- 2004
Eine Literaturdozentin, die so in die Gedichte von Emily Dickinson vertieft ist, dass sie tödlich verunglückt, ihr argentinischer Kollege, der um die halbe Welt reist, um das Geheimnis eines rätselhaften Buches zu lösen, und ein Mann, der bereit ist, seine Liebe für Bücher in Stein zu fassen: drei Menschen, die ohne Bücher nicht sein können und deren Leben auf höchst seltsame Weise miteinander verknüpft werden.