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Hilary Mantel

    6. Juli 1952 – 22. September 2022

    Hilary Mantel war eine gefeierte Autorin, die für ihre historischen Romane mit tiefem psychologischem Einblick bekannt war. Ihre Werke befassten sich häufig mit Themen wie Macht, Verrat und den Komplexitäten der menschlichen Natur. Mantel verstand es meisterhaft, die Vergangenheit durch akribische Recherche und lebendige Erzählungen zum Leben zu erwecken. Ihre ausgeprägte Stimme und ihr tiefes Verständnis historischer Persönlichkeiten machten sie zu einer unvergesslichen Figur der zeitgenössischen Literatur.

    Hilary Mantel
    Carmels Suche nach Liebe
    Wölfe
    Von Geist und Geistern
    Brüder
    Spiegel und Licht
    Falken
    • Falken

      Roman

      4,5(2130)Abgeben

      »Sieh meinen Sohn Thomas böse an, und er sticht dir ein Auge aus. Stell ihm ein Bein, und er schneidet es dir ab«, sagt sein Vater über den jungen Cromwell. 35 Jahre später hat Thomas Cromwell die bescheidenen Verhältnisse des Elternhauses hinter sich gelassen. Sein Aufstieg am Hofe von Henry VIII verläuft parallel mit dem von Anne Boleyn, Henrys zweiter Frau, deretwegen dieser mit Rom gebrochen und eine eigene Kirche gegründet hat. Doch Henrys Verhalten hat England ins Abseits manövriert, und Anne konnte ihm keinen Thronfolger gebären. In Wolf Hall verliebt sich der König in die stille Jane Seymour. Cromwell begreift, was auf dem Spiel steht: das Wohl der gesamten Nation. Im Versuch, die erotischen Fallstricke und das Gespinst der Intrigen zu entwirren, muss er eine »Wahrheit« ans Licht bringen, die Henry befriedigen und seine eigene Karriere sichern wird. Doch weder Minister noch König gehen unbeschadet aus dem blutigen Drama um Annes letzte Tage hervor. ›Falken‹ ist die kühne Vision einer Tudor-Gesellschaft, deren Schatten bis in unsere Zeit reicht. Und es ist das Werk einer großen Autorin auf der Höhe ihres Könnens.

      Falken
    • England, Mai 1536. Anne Boleyn ist tot, geköpft von einem angeheuerten Henker. Während ihre Überreste dem Vergessen anheimfallen, frühstückt Thomas Cromwell mit den Siegern. Der Sohn eines Schmieds aus Putney erhebt sich aus dem Blutbad des Frühlings, um seinen Aufstieg zu Macht und Reichtum fortzusetzen. Zur gleichen Zeit genießt Henry VIII. das kurzlebige Glück mit seiner dritten Königin, die bald bei der Geburt des lang ersehnten männlichen Thronfolgers sterben wird. Cromwell verlässt sich allein auf seinen Verstand, ohne starke Familie oder private Armee. Trotz der Rebellionen in England, der Verschwörungen im Ausland und der Bedrohung durch eine Invasion sieht der scharfsinnige Cromwell bereits ein neues England in der Zukunft. Doch kann eine Nation, kann ein Mensch die Vergangenheit abwerfen wie eine Schlange ihre Haut? Was wird Cromwell tun, wenn sich der König gegen ihn wendet, wie er es mit jedem seiner Vertrauten tut? In diesem Werk führt Hilary Mantel ihre Trilogie zu einem triumphalen Abschluss und zeichnet die letzten Lebensjahre des aufsteigenden Thomas Cromwell nach. Sie bietet ein eindrucksvolles Porträt des erbitterten Wettstreits zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie zwischen königlichem Willen und der Vision eines einfachen Mannes, der eine moderne Nation durch Leidenschaft und Tapferkeit erschafft.

      Spiegel und Licht
    • Brüder

      Roman

      4,2(66)Abgeben

      ›Brüder‹ folgt drei sehr unterschiedlichen jungen Männern in die Wirren der Französischen Revolution. Da ist Georges Danton: ehrgeizig, energisch, hoch verschuldet. Maximilien Robespierre: klein, gewissenhaft und furchtsam. Und schließlich Camille Desmoulins: ein Rhetorikgenie, charmant und gutaussehend, aber auch wankelmütig und unzuverlässig. Während diese drei Helden in den berauschenden Sog der Macht geraten, macht jeder für sich die Erfahrung, dass Ideale auch eine dunkle Seite haben. Gemeinsam entfesseln sie einen Schrecken, dem sich niemand entziehen kann. ›Brüder‹ ist zu gleichen Teilen packende Erzählung und faszinierend akkurates Panorama eines der erschütterndsten Ereignisse der Weltgeschichte. Mit spitzer Feder zeichnet Hilary Mantel ihre Charaktere, legt ihnen jene scharfzüngigen Dialoge in den Mund, für die sie die Leser von ›Wölfe‹ zu Recht lieben, und lässt Geschichte so auf unnachahmliche Weise lebendig werden.

      Brüder
    • 4,1(77)Abgeben

      Wir alle haben Geister in unserem Leben. Es sind Facetten unserer Persönlichkeit, die wir nie realisieren konnten. Für jedes Ja stirbt ein Nein, für jeden Jungen, der geboren wird, entsteht der Geist eines Mädchens. Hilary Mantel hat sich ihren Geistern gestellt. In ihrer Autobiografie erzählt sie von ihrem Aufwachsen in einfachsten Verhältnissen und von den Zwängen, denen sich das eigensinnige und träumerische Mädchen unterwerfen muss. Und sie erzählt von ihrer Krankheit, die dazu führen wird, dass sich das Äußere der jungen Frau verändert und sie niemals Kinder gebären wird. Im Angesicht der Geister entscheidet sie sich für ein Geistesleben und wird zu einer der meistgefeierten Autorinnen und wichtigsten sozialkritischen Stimmen Englands. ›Von Geist und Geistern‹ erzählt das bewegte und bewegende Leben einer Frau, die ihre Schwächen immer wieder in Stärken verwandelt hat. Ein Zeugnis, das Mut macht und staunen lässt.

      Von Geist und Geistern
    • Wölfe

      Roman

      4,0(24097)Abgeben

      Der 'Walter Scott Prize' hat den besten britischen Historienroman aller Zeiten gewählt: 'Wölfe' gewinnt! Im Jahr 1520 steht England am Rande einer Katastrophe. Der Tod von König Henry VIII. ohne männlichen Erben könnte einen Bürgerkrieg auslösen. Der König plant, seine Ehe annullieren zu lassen, um Anne Boleyn zu heiraten, was auf Widerstand von Papst und ganz Europa stößt. Diese Scheidungsabsichten schaffen ein Machtvakuum, in das Thomas Cromwell eindringt. Mit Bestechung, Einschüchterung und Charme meistert er die politischen Intrigen am Hof, wo der Mensch oft zum Wolf für den anderen wird. Hilary Mantel hat mit 'Wölfe' einen außergewöhnlichen Roman geschaffen, der trotz seines historischen Settings hochaktuell ist. Er beleuchtet auf einzigartige Weise die Dynamik der Macht. Die Umfrage zum Lieblingshistorienroman feiert das zehnjährige Bestehen des Preises und zeigt die Vielfalt historischer Fiktion, von Walter Scott über Rosemary Sutcliff bis hin zu modernen Autoren wie Sebastian Barry und Sarah Waters. Besonders bemerkenswert ist, dass die Top drei Bücher von Frauen verfasst wurden.

      Wölfe
    • Von der Provinz über die Klosterschule ins 'Swinging London' der siebziger Jahre - Carmel soll nach dem Willen ihrer Eltern gesellschaftlich aufsteigen. Doch sie lernt, daß fremde Wünsche nicht immer den eigenen entsprechen. In der verwirrend turbulenten Vielfalt neuer Lebensformen und unbekannter Gefühle sucht sie sich den Weg, der ihr entspricht.

      Carmels Suche nach Liebe
    • In Muriels Elternhaus lebt mittlerweile Colin Sydney mit seiner Familie, einer der alten Nachbarn von ihr und ihrer Mutter Evelyn. Vor allem ihn und die Sozialarbeiterin Isabel Field macht Muriel für die Geschehnisse von vor zehn Jahren verantwortlich. Der verheiratete Colin und Isabel waren einst ein Liebespaar. Beide sind aus den Auseinandersetzungen mit Muriel und Evelyn nicht unbeschadet hervorgegangen. Isabel gab damals nicht nur Colin, sondern auch ihren Beruf auf, während Colin in seine trostlose Ehe zurückkehrte. Mittlerweile haben sie angesichts pflegebedürftiger Eltern, renitenter Teenager, schwangerer Töchter und fremdgehender Ehemänner längst resigniert. Dagegen ist Muriels Energie ungebrochen. Auch wenn sie sich selbst als verrückt und dumm bezeichnet, legt sie eine bemerkenswerte Kreativität an den Tag, um Rache zu üben. Bei den Sydneys schleicht sie sich als grell geschminkte Putzfrau Lizzie ein; bei Isabel pflegt sie deren Vater im Altenheim als selbstlose, arme alte Mrs Wilmot. Ihre Rollen spielt Muriel so gut, dass keiner sie erkennt – vielleicht auch deshalb, weil jeder die Ereignisse von damals vergessen will. Erschöpft vom alltäglichen Wahnsinn, ahnen sie nicht, dass sie längst nicht mehr allein über ihr Leben bestimmen.

      Im Vollbesitz des eigenen Wahns
    • Längst haben es die Nachbarn aufgegeben, mit Evelyn und Muriel Axon Kontakt zu pflegen. Das ist Evelyn, die früher gelegentlich als Medium arbeitete und sich von Geistern verfolgt fühlt, nur recht. Zusammen mit ihrer Tochter verbarrikadiert sie sich in ihrem Haus, das mehr und mehr verfällt. Mit den Sozialarbeitern, die ihre geistig behinderte Tochter fördern wollen, wird sie schnell fertig. Aber wie soll sie mit Muriels Schwangerschaft und dem Kind, wenn es denn mal da ist, umgehen? Isabel Field ist als neue Sozialarbeiterin davon überzeugt, den Widerstand der Axon-Damen zu brechen. Sie ist ähnlich verbissen und starrköpfig wie Evelyn. Und hat ebenso viele Probleme: einen sexuell sehr aktiven Vater, der seine Eroberungen in den Waschsalons der Kleinstadt macht, und einen schwärmerischen, aber angstgetriebenen Liebhaber, Colin Sidney, der Abendklassen besucht, um seiner dominanten Frau zu entkommen. Wäre da noch Muriel. Sie scheint ganz offensichtlich ein eigenes Leben zu haben, von dem weder ihre Mutter noch die Sozialarbeiter etwas ahnen. Und man fragt sich, ob Muriel wirklich so behindert ist, wie alle glauben.

      Jeder Tag ist Muttertag
    • Fetherhoughton ist ein eintöniges, gottverlassenes Nest, eine Enklave der Ignoranz und des Aberglaubens, von undurchdringlichen Moornebeln vor den Avancen der Aufklärung und der Vernunft beschützt. Vater Angwin ist der Gemeindepriester, ein Zyniker, der längst seinen Glauben verloren hat und nur noch in Ruhe gelassen werden will. Vor allem von dem neuen eifrigen Bischof, der die Region in moderne Zeiten führen will. Die zweite Heimsuchung des Priesters ist Mutter Perpetua, die ihr Kloster mit eiserner Hand führt und jede Abweichung des Glaubens hart bestraft. Sie hat es vor allem auf die freiheitsliebende junge Nonne Philomena abgesehen. Eines Abends taucht ein Fremder an der Tür des Pfarrhauses auf und bietet Vater Angwin seine Dienste an. Ist er die Hilfe, die der Bischof angedroht hat? Doch wie ein Spion des Bischofs sieht der Mann namens Fludd nicht aus. Vielmehr umgibt ihn etwas Unwirkliches, das die einen voller Entzücken anzieht, so wie Philomena, und die anderen voller Entsetzen erstarren lässt, so wie Angwins Haushälterin, die sich zum Schutz aufs Singen verlegt. Ist er ein Engel, der die Bewohner aus ihrer Gleichgültigkeit befreit, dem Priester seinen Glauben wiederbringt und Philomena die Liebe lehrt? Oder ist er gar der Teufel, der alle in den Abgrund reißen wird?

      Der Hilfsprediger