Die meisten Medikamente und Therapien werden für den männlichen Körper entwickelt, was bei Frauen zu Fehl- und Nebenwirkungen mit lebensbedrohlichen Folgen führen kann. Testreihen und Krankheitsuntersuchungen erfolgen meist ausschließlich an Männern, basierend auf der falschen Annahme, dass beide Geschlechter physiologisch gleich sind. Diese Sichtweise ignoriert die Tatsache, dass Männer und Frauen in vielerlei Hinsicht unterschiedlich sind. Die Medizinerin und Wissenschaftlerin Marianne Legato hat zahlreiche Erkenntnisse entdeckt, die den bestehenden Lehrmeinungen widersprechen: Männer und Frauen erleben dieselbe Krankheit unterschiedlich, und die gleichen Ursachen führen nicht zu identischen Symptomen. Diese Entdeckungen markierten den Beginn einer neuen weiblichen Medizin, der sich Legato widmet. In ihrem Werk gibt sie einen Überblick über die revolutionären Erkenntnisse dieser Forschungsrichtung und verdeutlicht, dass der weibliche Körper in nahezu allen Aspekten anders funktioniert als der männliche, einschließlich Gehirn, Herz, Kreislauf, Lunge, Magen, Darm, Haut und Immunsystem. Die Konsequenzen für die medizinische Praxis sind erheblich: Es bedarf einer umfassenderen Ausbildung der Ärzte, neuer Ansätze in Diagnose und Therapie sowie der Entwicklung geschlechtsspezifischer Medikamente.
