Die Vorträge des 25. Wolfenbütteler Symposions, das vom 11.-15. Juni 1989 in der Herzog August Bibliothek stattfand, beleuchten die Frage, ob die „Dialoge“ und „Disputationen“ zwischen den Religionen im Mittelalter tatsächlich so stattfanden, wie sie überliefert sind, oder ob die Berichte lediglich die Sichtweise der aufzeichnenden Partei widerspiegeln. Die 22 Vorträge sind in drei Gruppen unterteilt: I: Innerjüdische Auseinandersetzungen sowie jüdisch-christliche und christlich-jüdische Disputationen, darunter Themen wie die Karaite-Kontroverse und die Barcelona-Disputation von 1263. II: Innerchristliche Auseinandersetzungen sowie christlich-muslimische und muslimisch-christliche Gespräche, mit Vorträgen über Anti-Cathar-Polemik und den Dialog zwischen Byzantinern und Türken während der osmanischen Expansion. III: Innermuslimische Auseinandersetzungen sowie zwei muslimische Untersuchungen über Juden und den interreligiösen Dialog. Den Abschluss bildet ein übergreifender Beitrag, der die Wahrnehmungen von Identität und Differenz im Islam thematisiert.
Bernard Lewis Bücher
Bernard Lewis war ein renommierter Historiker, der sich auf den Nahen Osten spezialisierte und dessen einflussreiche Werke die komplexe Geschichte und die gegenwärtigen Herausforderungen der Region untersuchten. Er näherte sich dem Thema mit einem tiefen Verständnis für dessen kulturelle und politische Dynamik und bot aufschlussreiche Analysen, die breite Resonanz fanden. Lewis' Schriften zeichnen sich durch wissenschaftliche Strenge und ihre Fähigkeit aus, komplizierte historische Erzählungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Seine Beiträge prägten maßgeblich das globale Verständnis der nahöstlichen Angelegenheiten.







Die Araber
- 287 Seiten
- 11 Lesestunden
Die Geschichte der arabischen Kultur und Zivilisation von den Anfängen bis in die Gegenwart von einem der besten Kenner des Nahen Ostens. Bernard Lewis gibt einen anschaulichen und fundierten Einblick in die Identität und in das kulturelle Erbe der arabischen Völker. Er zeichnet ihre Geschichte von den Anfängen in vorislamischer Zeit über die ersten Eroberungskriege, die Entstehung des osmanischen Weltreiches, den Zerfall der arabischen Macht bis zu den heutigen arabischen Nationalstaaten nach. Er zeigt einerseits, welchen Einfluss die arabische Kultur auf die europäische Geschichte hatte und verdeutlicht andererseits den Einfluss des Westens auf die islamischen Staaten in der Neuzeit.
Bernard Lewis, einer der bedeutendsten Islamisten, stellt mit diesem Buch die Geschichte der Beziehungen von Juden und Muslimen vom frühen Mittelalter bis in 20. Jahrhundert dar. Zumindest im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, so der Autor, gab es eine jüdisch-islamische Symbiose von großer Bedeutung für beide Kulturen. Das heißt jedoch nicht, daß es zwischen Juden und Muslimen nicht gewaltige Spannungen gegeben hätte, die für die jüdischen Untertanen Diskriminierung und Demütigungen mit sich brachten, nie aber Mißhandlung oder brutale Verfolgung. Die Geschichte der Beziehungen wird hier im einzelnen souverän und mit großer Sachkenntnis beschrieben
Bernard Lewis macht eindringlich klar, dass islamischer Terror keineswegs die Sache einer isolierten Minderheit ist. Die Ressentiments gegen den Westen sind verbreitet und reichen zurück in eine lange Geschichte der Erniedrigungen. Lewis erklärt die Befindlichkeit der Muslime einfach und einleuchtend. Objektiv und verständlich wie kein anderer zeichnet er die großen Linien der Geschichte nach und benennt die Ursachen für die wachsende Wut auf den Westen.
Die politische Sprache des Islam
- 257 Seiten
- 9 Lesestunden
Politische Macht, Recht und Gesetz, herrscher und Untertan, Krieg und Fireden haben im muslimischen Kulturkreis eine eigene Semantik. Ihre Geschichte und gegenwart ist Bernard Lewis nachgegangen, um den spezifischen Radikalismus dieser Weltreligion verständlich zu machen. Zentrale Begriffe aus den Bereichen Religion, Politik, Gesellschaft und der Auseinandersetzung mit Andersgläubigen werden erklärt und in ihrem Entstehungszusammenhang verständlich gemacht. „Was also macht die Stärke und Attraktion des Islam aus, sowohl in seinem Anspruch auf Gefolgstreue als auch in seiner revolutionären Ausstrahlung? Es ist der Islam, der die grenzen bildet zwischen dem Eigentum und dem Fremden, zwischen dem Zugehörigen und dem Außenseiter. Nation und Vaterland sind natürlich auch in der islamischen Welt altbekannte Phänomene, doch als Bestimmungsgründe für politische Identität und Zugehörigkeit sind sie moderne und von außen eingedrungene Vorstellungen.“ (Bernard Lewis)



