Schon in den 1970er Jahren sah der norwegische Philosoph Arne Næss, die Welt auf eine ökologische Katastrophe zusteuern und war darüber tief besorgt. Obwohl er die konventionelle Ökologie mit ihren konkreten reformerischen Anstrengungen hoch schätzte und immer unterstützte, war Næss doch der Überzeugung, dass es für die Rettung von Mensch und Natur mehr bedarf als das Reparieren der entstandenen Schäden. So gab er nach 30 Jahren seinen Lehrstuhl in Oslo auf und widmete sich der Begründung einer tiefenökologischen Philosophie. Die Gestaltung einer nachhaltigen Welt ist der Tiefenökologie zufolge nicht nur eine Frage der umweltfreundlichen Technik und Ökonomie, sondern eine der Lebens- und Weltanschauung. Die tiefenökologische Sicht auf die Welt strebt keinen hohen Lebensstandard, sondern eine menschenwürdige Lebensqualität an. Diese schließt eine Ausdehnung der Fürsorge für andere Menschen und die nichtmenschliche Natur ein. Eine solche, tief empfundene ganzheitliche Sicht jedes Einzelnen bringt eine ökologische Klugheit hervor, die ganz unvermeidlich in Normen und Regeln und in politisches Handeln mündet.
Arne Næss Reihenfolge der Bücher
27. Januar 1912 – 12. Januar 2009
Næss war ein norwegischer Philosoph, der vor allem als Begründer des Konzepts der Tiefen Ökologie bekannt ist. Seine ökologische Vision verband er mit der gewaltfreien Haltung Gandhis und nahm an direkten Aktionen teil. Sein frühes philosophisches Werk befasste sich mit Interpretation und Präzision, was er später in einem praktischen Lehrbuch über Kommunikation und Argumentation vereinfachte. Ab den 1960er Jahren konzentrierte sich seine Arbeit zunehmend auf das, was später als tiefe Ökologie bekannt wurde, ein Begriff, den er 1972 erstmals der Öffentlichkeit vorstellte.






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