Pierre Bayles „Dictionnaire historique et critique“ (1. Aufl. 1697) ist als die „Bibel“ oder, in den Worten Wilhelm Diltheys, als die „Rüstkammer der Aufklärung“ bezeichnet worden. Die Attraktion, die es nicht nur auf die zeitgenössischen Leser ausübte, beruht in erster Linie auf dem Geist nüchterner, vorurteilsfreier Prüfung, der das ganze Werk durchzieht. Diese Grundhaltung traf den Nerv und das Lebensgefühl des 18. Jahrhunderts, das sich nach Kants Worten nur dem verpflichtet fühlte, was vor dem „Richterstuhl der Vernunft“ legitimiert worden war. Bayle steht am Anfang dieser Entwicklung und pocht unbeirrbar auf die Rechte der Vernunft, die sich für ihn in einer schonungslosen Prüfung des überlieferten Wissenstandes manifestieren. Im Jahr 2003 haben die Herausgeber aus den mehr als 2000 Artikeln des Wörterbuchs einen ersten Band mit einer Auswahl von gut 30 Artikeln sowie mit den vier „Klarstellungen“ Bayles in neuer Übersetzung innerhalb der Philosophischen Bibliothek (PhB 542) vorgelegt. Infolge der positiven Resonanz erscheint anläßlich des 300. Todestages Bayles jetzt der zweite und abschließende Teil der Auswahlausgabe. Der Schwerpunkt liegt wiederum auf den philosophischen Artikeln des 'Dictionnaire'. Zusammen mit den bereits vorliegenden Texten vermitteln die hier präsentierten gut 30 weiteren Artikel einen Eindruck von Bayles philosophischem Denken.
J. B. Baillie Bücher



Studies in Human Nature
- 308 Seiten
- 11 Lesestunden
A thought-provoking exploration of the psychological and philosophical underpinnings of human behavior and experience, drawing on insights from science, literature, and religion.
An Outline of the Idealistic Construction of Experience
- 364 Seiten
- 13 Lesestunden
Baillie provides a lucid and insightful exposition of idealist philosophy, exploring how our subjective experiences shape our understanding of reality. This accessible work is a must-read for anyone interested in the history of philosophy or contemporary debates in epistemology.